03.06.2025 - Wie man gegen vorhandorientierte Spieler am besten agiert, hat B-Lizenztrainer Noel Witzky im vorangegangenen Teil seiner kleinen Back-to-Basics-Serie bereits erklärt. Nun widmet er sich beidseitigen Spin-Spielern, die im modernen Tischtennis immer wichtiger werden. Neben einer Charakterisierung des Spielertypen mit Stärken und Schwächen liefert Witzky auch konkrete Spielsituationen, die Sie im Training üben können.
Zum Taktiktipp gegen vorhandorientierte Spielsysteme
Der beidseitige Spin-Spieler ist im modernen Tischtennis durch seine hohe technische Flexibilität geprägt. Er setzt sowohl auf der Vorhand- als auch auf der Rückhandseite rotationsreiche Topspins ein. Dabei spielt er nicht einseitig dominant, sondern kann mit beiden Seiten variabel und sicher agieren. Besonders typisch für diesen Spielertyp ist der Rückhand-Topspin als Eröffnungsschlag, sowohl am Tisch als auch aus der Halbdistanz.
Wichtig ist beim beidseitigen Spin-Spieler die ausgeprägte Beinarbeit: Sidesteps und Ausfallschritte werden effizient eingesetzt, um kurze Distanzen zu überwinden und jederzeit präzise platziert agieren zu können. Seine Aufschläge erfolgen sowohl mit der Vorhand als auch mit der Rückhand, um im Spielaufbau maximale Flexibilität zu erreichen. Im Rückschlag agiert er nicht ausschließlich mit dem Ziel, den Gegner sofort anzugreifen, sondern setzt auf variationsreiche Bälle, die das Tempo brechen oder Rotationswechsel provozieren.
Im Vergleich zu einem vorhandorientierten Spieler strebt der beidseitige Spin-Spieler weniger den schnellen Punktgewinn an. Sein Ziel ist es vielmehr, durch kluge Platzierung, Spinwechsel und kontrollierte Tempovariation den Ballwechsel strategisch aufzubauen. Stärken sind seine große Bandbreite an Schlagvariationen und die Fähigkeit, kürzere Laufwege durch beidseitige Spielstärke zu nutzen. Typische Schwächen liegen hingegen in der Entscheidungsfindung zwischen Vorhand- und Rückhandeinsatz sowie gelegentlich in der Beweglichkeit im Ellbogen- und Rumpfbereich.
Merkmale - Beidseitiger Spin-Spieler:
Schlägerhaltung:
Fußstellung:
Positionierung zum Tisch:
Technik
Taktik
Kognition
Kondition
Koordination
Psychische Merkmale
Wichtig:
Der beidseitige Spin-Spieler kombiniert Flexibilität und Präzision. Er braucht ein sehr umfassendes Training, da er sowohl technische Vielseitigkeit als auch taktische Kreativität ständig weiterentwickeln muss. Beidseitige Spin-Spieler nutzen sehr häufig den Rückhand-Topspin als Eröffnungsschlag, insbesondere auf kurze oder halblange Bälle. Während klassische Vorhandangreifer versuchen, diese Bälle durch Umlaufen der Rückhandseite mit der Vorhand zu attackieren, bleibt der beidseitige Spin-Spieler in der zentralen Stellung und eröffnet flexibel mit der Rückhand. In der Grundstellung steht er leicht rückhandseitig zur Mitte versetzt, um eine schnelle Rückhanderöffnung und Kontrolle am Wechselpunkt sicherzustellen. Das bedeutet, dass die Rückhand in vielen Spielsituationen die erste Option ist, nicht die Vorhand.
Konkrete Taktiktipps gibt's auf Seite zwei.
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