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WM-Blog: Stumpers steiler Aufstieg - Duda in Topform

Gute Laune im deutschen Team: Neben Teamleader Dang Qiu trugen auch Kay Stumper und Benedikt Duda ihren Teil dazu bei. (©WTT)

10.10.2022 - Wer hätte das gedacht! Mit zwei Medaillen haben die DTTB-Teams bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft im chinesischen Chengdu ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Während Bronze bei den Damen noch halbwegs erwartbar war, kam der Finaleinzug bei den Herren ohne Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska doch überraschend. myTT-Redakteur Fabian Kleintges-Topoll zieht in seinem Blog Bilanz und ist beeindruckt von der Entwicklung Kay Stumpers.

„Dieses Silber glänzt so hell wie Gold! Der zweite Platz ist ein unglaublicher Erfolg, den uns fast niemand zugetraut hatte. Das war eine Wahnsinnsleistung von meiner Mannschaft bei dieser WM“, lauteten die Worte von Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf nach der 0:3-Niederlage im WM-Finale gegen China. Zwar waren im DTTB-Lager vor der Reise nach Chengdu viel Selbstvertrauen und Ehrgeiz im verjüngten Herren-Team zu spüren. Doch niemand wusste so recht, wie sich Deutschland ohne Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska in der 20-Millionen-Einwohner-Metropole präsentieren würde. Mit dem Einzug ins Endspiel hätte ich im Vorfeld definitiv nicht gerechnet. 

Stumpers Leistungsexplosion bei erster Erwachsenen-WM

Dang Qiu nahm im Heimatland seiner Eltern die Rolle als Nummer eins an. Der Einzel-Europameister war am Sonntag der einzige Deutsche, der im Duell mit dem Dauerrivalen aus China gegen Olympiasieger Ma Long einen Satz gewann. Anders als erwartet war es nicht der Penholderspieler, der mich am meisten überzeugt hat. Denn hinter dem in der Weltrangliste am höchsten positionierten DTTB-Akteur glänzten im Verlauf des Turniers auch Kay Stumper und Benedikt Duda mit starken Auftritten. Vor allem Stumper setzte mit seiner Leistungsexplosion bei seiner ersten Erwachsenen-WM überhaupt ein dickes Ausrufezeichen.

Der Düsseldorfer, der in der TTBL bisher eine 4:0-Bilanz vorzuweisen hat, konnte Ricardo Walther nach der Vorrundenniederlage gegen Indien den Rang ablaufen und war seitdem gesetzt. In dieser Woche feiert der gebürtige Karlsruher seinen 20. Geburtstag. Stumpers steiler Aufstieg ist meiner Meinung nach beachtlich. Der Jugend-Europameister konnte seine Erfolge aus dem Nachwuchsbereich bestätigen und spielte in China unbekümmert auf. Eindruck hinterließ der 19-Jährige unter anderem mit seinen gewonnenen Einzeln gegen Mixed-Europameister Emmanuel Lebesson, Tomislav Pucar aus Kroatien und den Franzosen Jules Rolland im Viertelfinale. Beinahe hätte es im Halbfinale gegen Südkorea noch zu einem Sieg gegen den Weltranglisten-65. Cho Seungmin gereicht.

Nervenstarker Duda ist der zweite große Gewinner

Der zweite große Gewinner dieser WM heißt für mich Benedikt Duda. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Gruppenphase sorgte der Bergneustädter in den entscheidenden Spielen der K.-o.-Phase für wichtige Punkte. Seinem 3:0 gegen Felix Lebrun folgte sein wichtigster Sieg beim 3:1 gegen den Südkoreaner An Jaehyun, der Deutschland überhaupt erst ins Finale führte. Der 28-Jährige bewies Nervenstärke. Die Topform von Duda und Stumper macht es Roßkopf mit Blick auf die Nominierung für Olympia 2024 nicht leichter. Im Gegenteil: Der Bundestrainer steht schon jetzt vor einem Luxusproblem.

Von einer Wachablösung oder einem Generationenwechsel ist man im deutschen Herren-Team noch ein Stück entfernt. Das betonte Roßkopf jüngst nach der Heim-EM in München. Ein wichtiges Signal für die Zukunft ist der Gewinn der Silbermedaille aber allemal. Auch bei den Damen steht hinter Han Ying und Shan Xiaona mit Annett Kaufmann ein großes Talent in den Startlöchern. Die 16-Jährige kam in Chengdu zwar nicht zum Einsatz. Genau wie Fanbo Meng konnte die Böblingerin bei ihrer ersten WM aber wichtige Erfahrungen sammeln. 

(FKT)

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