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Fabians Blog: Erstes Training nach sieben Monaten

Fabian Kleintges-Topoll bei seinem persönlichen Re-Start. (©Kaschner)

07.06.2021 - Am vergangenen Dienstag durfte unser Redaktionsvolontär Fabian Kleintges-Topoll zum ersten Mal seit Ende Oktober wieder trainieren. Für seinen persönlichen Re-Start fuhr er aus Düsseldorf extra in seine Heimat, um mit seinen Vereinskollegen beim TuS Borth nach langer, langer Zeit wieder die Halle zu betreten. In seinem Blog beschreibt der 25-Jährige, wie es sich anfühlte, den Schläger nach einer halben Ewigkeit wieder in den Händen gehalten zu haben.

215 lange Tage sind vergangen, seit ich am 29. Oktober 2020 zum letzten Mal schwitzend eine Sporthalle verlassen habe. Sieben Monate ohne Tischtennis hätte wohl kaum jemand prophezeien können. Am Dienstag nahm die endlos und extrem langwierig wirkende Zeit des Ausharrens ein jähes Ende. Seit ich Tischtennis spiele, gab es für mich keine Pause, die länger als sechs bis acht Wochen andauerte. Klar, nach den Sommerferien trifft man auch nicht jeden Ball auf Anhieb. Wie sollte das nur nach über einem halben Jahr aussehen? Es lief zumindest deutlich besser als befürchtet. So viel kann ich schon mal verraten. 

Schnellere Hallenöffnung als vor einem Jahr

Aber der Reihe nach: Als die Corona-Zahlen im Kreis Wesel ab Anfang Mai auffällig sanken, keimte natürlich sofort wieder Hoffnung auf. Anders als nach dem ersten Lockdown im Frühling vergangenen Jahres standen zum Glück schon sämtliche Schutz- und Hygienekonzepte bereit. Auch die Stadt Rheinberg schien diesmal besser vorbereitet, so dass nach sieben Tagen mit einer Inzidenz von unter 50 die Freigabe der Sportstätten schnell erfolgte. Noch lagen wir zwar nicht genügend Tage unter dem 35er-Wert, der Corona-Schnelltest sollte aber das geringste Problem gewesen sein. Umkleiden und Duschen blieben geschlossen.

Wie es der Teufel wollte, schossen die Temperaturen ausgerechnet Anfang letzter Woche so sehr in die Höhe, dass man eigentlich an alles denken würde, nur nicht an Tischtennis. In Nicht-Pandemie-Zeiten hätte wahrscheinlich jeder so argumentiert. „Bei dem Wetter setze ich mich lieber zum Grillen in den Garten“, Sätze wie diese bekam man sonst in den Sommermonaten nicht gerade selten zu hören. Zuhause wird aber wohl ein Jeder mehr als genug Däumchen gedreht haben. Das erste Training sollte für mich ein Highlight werden. Ich gebe zu, dass ich diesem wie ein kleines Kind entgegengefiebert habe. Dass ein Training bei 28 Grad mal ein besonderes werden sollte, hätte ich kaum für möglich gehalten.

Ballgefühl stimmte, Bewegungen ausbaufähig

Abgesehen von einigen Ausnahmen aus dem Freundeskreis hat man den Großteil seiner Tischtennis-Kollegen seit Ewigkeiten nicht persönlich getroffen. Neben dem sportlichen Wettkampf sind es in erster Linie die lustigen Gespräche und geselligen Stunden, die den Sport für mich als Kreisklassenspieler überhaupt ausmachen. Die Sehnsucht war doch größer, als vielleicht im Vorfeld erwartet. Die Sporttasche hatte ich trotzdem schnell wiedergefunden. Und zwar so, wie ich sie im Spätherbst 2020 in die Ecke legte. Die Beläge hätte man sicherlich zwischendurch mal sauber halten können. Sei es drum.

Immerhin acht Leute waren vor Ort (bei der Borther Trainingsbeteiligung schon recht viel), genau passend für zwei Doppel. Aber erst einmal stand das Einspielen auf dem Programm. Schon nach den ersten Schlägen habe ich gemerkt, dass das Ballgefühl gar nicht großartig abhandengekommen war. Das Kontern funktionierte hingegen überraschend gut, auch die ersten Topspins, Block- und Schupfbälle waren mir gelungen. Die Technik war also nicht das Problem. Nicht umsonst sagte ein Vereinskollege: „Tischtennis ist wie Fahrradfahren. Das verlernt man nicht.“ Auffällig: Gerade unsere Senioren aus der Altersklasse Ü70 spielten so, als wären sie nie weg gewesen. In Sachen Bewegung und Beinarbeit ist bei mir aber sicherlich noch gewaltig Luft nach oben. 

Saison-Vorbereitung startet im August

Die körperlichen Defizite werden hoffentlich schnell aufgeholt. Logischerweise braucht man noch einige Einheiten mehr, bis man seine Topform wiedererlangt hat. Zu schnell zu viel zu spielen, wäre sicherlich auch nicht der richtige Weg. In wenigen Wochen beginnen sowieso schon die Sommerferien, die Halle ist dann also wieder gut einen Monat dicht. Die Vorbereitung auf die neue Saison beginnt dann meistens Anfang August. Einer unserer jüngsten Jugendspieler berichtete freudig, dass er in den vergangenen sieben Monaten seinen eigenen, persönlichen Mitspieler (Ballroboter im Keller) hatte. Hut ab vor so viel Trainingsfleiß! 

Ansonsten hat sich Corona leider negativ auf unsere ohnehin schon dünn besetzte Jugendabteilung ausgewirkt. Bleibt zu wünschen, dass unsere Abteilung sich mit einem weitsichtigen Blick in die Zukunft davon noch mal erholen wird. Am Ende der knapp zweistündigen Einheit überwog am Dienstag einfach nur die Freude darüber, endlich mal wieder am Tisch gestanden zu haben. Im Anschluss wurde übrigens noch über die Zusammenstellung der Mannschaften für die kommende Spielzeit diskutiert. Spätestens dann war alles wieder so wie immer. 

Wie lief Ihre erste Einheit? Berichten Sie darüber gerne in der Kommentarleiste!

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(FKT)

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