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Fabians Blog: Mein Alltag als Tischtennis-Journalist

Fabian Kleintges-Topoll, hier im Interview mit Mühlhausens Daniel Habesohn beim Champions-League-Turnier in Düsseldorf. (©Fabig)

05.04.2021 - Am vergangenen Donnerstag hat Fabian Kleintges-Topoll eineinhalb seiner insgesamt zwei Jahre als Volontär in der Redaktion von myTischtennis voll gemacht. Ein guter Zeitpunkt für ein Resümee. Auch wenn die Corona-Pandemie nach sechs Monaten unverhofft dazwischen grätschte und er deshalb bisher nur eine Veranstaltung besuchen durfte, erlebte er seit seinem Ausbildungsstart in Düsseldorf schon sehr viel. Der 25-Jährige schreibt über seinen Arbeitsalltag.

Ich erinnere mich noch ganz genau an meinen ersten Artikel, den ich im Portal auf myTischtennis.de verfassen und wenig später eigenständig dort veröffentlichen durfte. „Verrückte Challenge: Fußballstar Salah vor TT-Duell mit Elfjähriger?“, lautete die Überschrift. Zwar steht das Match zwischen den beiden ägyptischen Landsleuten Hana Goda und Mo Salah vom FC Liverpool immer noch aus, dass mein erstes Thema jedoch direkt eine Verbindung zum Fußball hatte, war vielleicht Zufall, sollte aber wohl auch einfach so sein. Eben in diesem Bereich sammelte ich schon während meines Studiums erste wichtige Erfahrungen im Sportjournalismus. Als ich 2008 im Alter von 13 Jahren meine Fußballschuhe an den Nagel hing und mich nach einer neuen Sportart umschaute, war noch nicht daran zu denken, dass ich mich eines Tages 24/7 mit Tischtennis beschäftigen würde.

Als Späteinsteiger spielte ich meine ersten Bälle beim TuS Borth. Meinem Heimatverein bin ich bis heute treu geblieben, als Teil der dritten Mannschaft kämpfe ich in der 1. Kreisklasse um Punkte. Tischtennis war für mich immer nur ein Hobby, außer Timo Boll kannte ich keinen Spieler, den Profisport verfolgte ich nie. Das änderte sich 2019 schlagartig, als ich mich auf diverse Volontariatsstellen im Raum NRW bewarb. Dann ging alles ganz schnell. Statt bei einer klassischen Tageszeitung stürzte ich mich ins Volo-Abenteuer bei der myTischtennis GmbH in Düsseldorf. „Du schreibst über Tischtennis? Das interessiert doch kaum einen!“ Sätze wie diese bekam man natürlich zu hören. Doch wie groß das Interesse an unserer geliebten Randsportart ist, spüre ich jeden Tag - nicht nur beim Lesen der Diskussionen und unzähligen Kommentare im Netz.

Kurze Wege und Nähe zu den Profis

Was es für mich so spannend macht, im Bereich Tischtennis zu arbeiten, ist in erster Linie die enge Verzahnung zwischen Profi- und Amateurthemen. An einem Tag führt man ein Interview mit Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf und spricht mit ihm über die bevorstehenden Olympischen Spiele. An anderen Tagen fährt man im Auftrag unseres Magazins ‚tischtennis‘ ins kleine niedersächsische Dorf Bennigsen und portraitiert einen der größten Vereine Deutschlands. Auch bunte Themen (Clickball, Teqpong, Bezug zum Poker oder Dart) sowie Geschichten aus dem Para-Sport oder dem Deutschen Tischtennis-Internat (Begleitung der Stars von morgen) gehören dazu und lassen sich problemlos umsetzen. Mein Arbeitsalltag ist ungemein abwechslungsreich und vielfältig. Kaum ein Tag am Schreibtisch vergeht wie jeder andere. 

Das Wichtigste: Durch immer neue Aufgaben lernt man immer wieder dazu. Im Dezember berichtete ich drei Tage aus der Champions-League-Bubble auf dem ARAG CenterCourt in Düsseldorf, wurde bei meiner Turnierpremiere förmlich ins kalte Wasser geworfen. Ich war überrascht, wie kurz die Wege zu Spielern, Funktionären und Co. im Vergleich zu anderen Sportarten (wie beispielsweise Fußball) im Tischtennis sind. Man ist ständig mittendrin, bekommt keineswegs nur 0815-Antworten, erfährt die eine oder andere Insider-Information und trifft TT-Legenden wie Michael Maze zum freundlichen Plausch. Die Profis sind auch für Video-Formate wie „Zero vs. Hero“ zu begeistern. 

Unterstützung bei der Heftproduktion des Magazins

Übrigens: Dadurch, dass wir seit Januar 2020 auch das Magazin verlegen, lernt man auch die kompletten Abläufe einer monatlichen Heftproduktion kennen. Wie wird die Kommunikation mit der Grafik oder Druckerei geführt? Wann und wie entstehen die Inhalte, wie werden diese ausgesucht? Die redaktionellen Wege ähneln denen bei einer klassischen Tageszeitung stark. Als Koordinator für die Regionalteile stehe ich zudem eine Woche im Monat mit den Landesverbänden in Kontakt, wenn es wieder darum geht, die neuesten Themen auf den „bunten Seiten“ in der Mitte jeder Ausgabe unterzubringen. Auch für die Betreuung unserer Social-Media-Kanäle bin ich mit zuständig.

Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man bedenkt, dass sich mein Volontariat nun schon dem Ende zuneigt. Ich freue mich auf die Zukunft und die bevorstehende Zeit als Redakteur, in der ich über viele weitere spannende Themen berichten darf. Bleibt nur zu hoffen, dass irgendwann wieder so etwas wie Normalität einkehrt, der Spielbetrieb bei den Amateuren wieder anläuft und wir alle unserem liebsten Hobby wieder nachgehen können. Durch die Regelecke oder unsere Trainingstipps kann man übrigens auch für sein eigenes Spiel noch einiges mitnehmen und sich so stetig verbessern. Die Arbeit als Tischtennis-Journalist möchte ich so schnell nicht mehr missen. 

Lesen Sie auch meine Reportage: Königsklassenerlebnis mal anders  

(FKT)

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