23.04.2025 - Immer wieder gab es in der Vergangenheit Konfliktpotenzial zwischen Profisportlerinnen und -sportlern und der von der ITTF gegründeten Organisation WTT. Wer dabei auf sein Problem aufmerksam machen wollte, stand oft alleine da. Damit soll nun Schluss sein. Mit der Gründung der United Table Tennis Players Association (UTTP) haben sich Topspielerinnen und -spieler aus aller Welt zu einer eigenen Interessenvertretung zusammengeschlossen. Ziel ist es, die Stimme der Athletinnen und Athleten zu stärken.
Anfang 2024 wurde der Streit zwischen Quadri Aruna und WTT öffentlich, doch auch andere Stars zeigten sich immer wieder unzufrieden mit den Regularien von World Table Tennis. Der traurige Tiefpunkt wurde Ende des vergangenen Jahres erreicht, als zunächst die beiden Olympiasieger Fan Zhendong und Chen Meng ihre „internationale Turnierpause“ verkündeten, dabei viel Zuspruch der Fans aber auch weiterer Tischtennis-Stars erhielten, und sich wenige Tage später auch Ma Long zurückzog. Grund dafür: Strafen, die WTT verhängt. Rund anderthalb Monate später führte eine eigens eingeführte Task Force zu einigen Veränderungen im Sinne der Sportlerinnen und Sportler.
Nun hat der internationale Tischtennissport ein neues Kapitel aufgeschlagen: Mit der Gründung der United Table Tennis Players Association (UTTP) haben sich erstmals Profispielerinnen und -spieler aus aller Welt zu einer eigenen Interessenvertretung zusammengeschlossen. Die Organisation will künftig die Stimme der Athletinnen und Athleten stärken und sich aktiv in die Gestaltung des Profisports einbringen.
Namen werden aus Angst kaum genannt
Gegründet wurde die UTTP von 22 Spielerinnen und Spielern von allen fünf Kontinenten – darunter gleich zwölf aktuelle Top-20-Profis. Auf der aktuellen Webseite werden bereits 26 aktuelle Mitglieder gezählt. Mitglieder werden können ausschließlich Profis, die sich registrieren und in Foren zu unterschiedlichen Themen wie „Preisgeld“, „Kalender“ oder „Pflichtveranstaltungen“ austauschen können. Namen der Gründungsmitglieder nennt die Organisation bisher allerdings keine – aus Sorge vor Sanktionen.
Einer, der in der Pressemitteilung zitiert, aber nicht ausdrücklich als Mitglied ausgewiesen wird, ist der deutsche Olympiamedaillengewinner Dimitrij Ovtcharov. „Die Spieler sind das Herz des Sports, und es ist wichtig, dass unsere Stimmen gehört werden. Wir wollen die Zukunft dieses wunderbaren Sports aktiv mitgestalten.“ Auch der aktuelle World-Cup-Sieger Hugo Calderano lässt sich namentlich zitieren: „Einigkeit ist für die Athleten essentiell, um die bestmöglichen Bedingungen für die Entwicklung und die Wettkämpfe auf höchstem Niveau zu gewährleisten.“
Mehr Transparenz und gerechter Umgang mit den Sportlern
Die wichtigsten Anliegen, die die Organisation benennt, lauten:
- Förderung des Wohlbefindens der Spieler, sowohl auf als auch neben dem Spielfeld;
- Etablierung von Ethik- und Integritätsstandards im gesamten professionellen Tischtennisbereich;
- Förderung von mehr Transparenz und Verantwortlichkeit in der Führung und Verwaltung des Tischtennissports;
- Sicherstellung einer fairen und gerechten Behandlung in Fragen wie Bezahlung, Arbeitsbedingungen und Teilnahmerechte;
- Schutz der Sportler vor Missbrauch, Diskriminierung und Ausbeutung;
- Gewährleisten einer echten Repräsentation von Spielern aller Geschlechter, Nationalitäten und Leistungsniveaus.
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(AT)
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