Olympia 2020

Entscheidung gefallen: Olympische Spiele verschoben!

Freudestrahlende Sieger bei Olympischen Spielen wird es in diesem Jahr nicht geben (©ITTF)

24.03.2020 - Ma Long und Ding Ning werden noch ein Jahr länger amtierende Olympiasieger sein. Denn die Konkurrenz wird in diesem Sommer nicht wie geplant die Gelegenheit dazu bekommen, selbst den begehrten Platz auf dem Tischtennisthron einzunehmen. Wie das Internationale Olympische Komitee und die Verantwortlichen in Japan heute beschlossen, werden die Olympischen Spiele wegen der Coronakrise verschoben.

„Unter den gegenwärtigen Umständen und auf der Grundlage der heute von der WHO bereitgestellten Informationen sind der IOC-Präsident und der japanische Premierminister zu dem Schluss gekommen, dass die Spiele der XXXII. Olympiade in Tokio auf einen Zeitpunkt nach 2020, jedoch nicht später als im Sommer 2021 verschoben werden müssen, um die Gesundheit der Athleten, aller an den Olympischen Spielen Beteiligten und der internationalen Gemeinschaft zu schützen.“ Mit dieser offiziellen Erklärung gingen die Verantwortlichen um Thomas Bach und Shinzo Abe den Schritt, der schon seit Wochen von vielen Seiten erwartet und erbeten wurde. Diese Entscheidung betrifft auch die nach den Olympischen Spielen stattfindenden Paralympics.

Für die Sportler bedeutet dies, dass sie maximal ein Jahr länger auf diesen sportlichen Höhepunkt warten müssen. Die Verlegung nimmt ihnen aber auch den Druck, sich trotz der widrigen Umstände bestmöglich auf die Spiele vorzubereiten. Viele Sportler und Nationen hatten ihren Unmut dazu geäußert, dass an der Ausrichtung der Spiele so lange festgehalten wurde - einige sagten ihre Teilnahme bereits im Vorhinein ab, was den Druck auf die Verantwortlichen natürlich nochmals erhöhte. Auch Jörg Roßkopf hatte sich gegenüber der Funke Mediengruppe in den vergangenen Tagen klar und deutlich geäußert: „Was sollen das für Spiele werden? Sie werden überhaupt keine Qualität haben. Mit Fairness hat das nichts zu tun, wenn halb Europa nicht trainieren kann, in Japan aber weitergemacht wird wie bisher.“ Wie Benedikt Duda im myTischtennis.de-Interview erläuterte, hat auch die deutsche Tischtennis-Nationalmannschaft große Probleme damit, ihr professionelles Training aufrecht zu halten.

Der Spieler des Jahres 2019, Patrick Franziska, berichtete uns vorige Woche noch, dass er aktuell in Schweden sei, wo die Problematik mit dem Coronavirus bei weitem nicht so groß sei. „In Deutschland könnte ich aktuell nicht richtig trainieren, da die meisten Sportanlagen geschlossen sind. Zudem wäre es auch vom Kopf her sehr schwer, wenn man den ganzen Tag Meldungen liest, wie sich die Gesamtlage verschlechtert.“ Er trainiere stattdessen mit einem Roboter und Kristian Karlsson, äußerte aber bereits Zweifel daran, ob dies wirklich ein Olympiajahr wird. Auch Petrissa Solja konnte nur schwer einschätzen, wie es in diesem so außergewöhnlichen Jahr 2020 sportlich weitergehen werde. „Ich lebe für unsere Sportart. Allerdings gibt es momentan wichtigere Themen in der Welt“, erzählte uns die Spielerin des Jahres 2019, die sich, bis es mit den Turnieren weitergeht, fit halten und fleißig trainieren will. Das Ziel Olympische Spiele ist auch für sie zwar ein Stück nach hinten gerückt - es ist aber immer noch in Sichtweite.

(JS)

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