23.06.2019 - Mit einer lupenreinen Weste gehen die deutschen Spielerinnen und Spieler aus ihrem ersten Turniertag bei den European Games in Minsk. Sowohl im Mixed-Doppel als auch im Einzel der Damen und Herren gaben sich Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov, Patrick Franziska, Petrissa Solja und Han Ying keine Blöße und meisterten ihre Auftaktaufgaben tadellos. Morgen warten allerdings härtere Brocken auf das deutsche Quintett.

Hinter diesen Tag bei den European Games können die deutschen Spielerinnen und Spieler zufrieden einen Haken machen. Weder im Einzel- noch im Mixed-Wettbewerb erlaubte sich einer von Jörg Roßkopfs und Jie Schöpps Schützlingen einen Patzer, so dass wir alle fünf morgen wiedersehen werden. Das sechste Ass im Ärmel, Nina Mittelham, wartet derweil auf ihren Einsatz im Teamwettbewerb. Ihre beiden Kolleginnen Petrissa Solja und Han Ying meisterten ihre Auftaktaufgaben heute mit Bravour. Soljas türkische Gegnerin Ozge Yilmaz und Han Yings Kontrahentin Sarah de Nutte wurden ihnen zu keiner Zeit gefährlich und verloren in vier klaren Sätzen. Morgen warten dagegen dickere Brocken auf Deutschlands Asse. Während Solja auf die amtierende Europameisterin Li Qian aus Polen trifft, wird sich Han Ying mit der an Position zwei gesetzten Österreicherin Sofia Polcanova messen.

Auch für Deutschlands Herren lief heute alles wie am Schnürchen. Timo Boll machte gegen Jakub Dyjas den Anfang, musste dem Polen zwar den 1:1-Ausgleich gewähren, marschierte dann aber ohne Mühe zur 3:1-Führung voraus. Im fünften Satz sah es dann ganz danach aus, als ob der Pole noch einmal Aufwind bekommen würde. Dyjas führte zwischenzeitlich mit 8:3, erkämpfte sich vier Satzbälle, wurde aber stattdessen von Boll noch überholt. Dieser erspielte sich bei 13:12 im Gegenzug seinen ersten Matchball, den er sogleich verwandelte. Bolls nächste Aufgabe wird morgen der Portugiese Marcos Freitas sein. Auch Dimitrij Ovtcharov sehen wir morgen wieder. Er ließ den griechischen U21-Europameister Ioannis Sgouropoulos nicht in sein Spiel finden und gewann in vier klaren Sätzen. Für ihn geht es morgen im Achtelfinale gegen Jonathan Groth weiter, der Samuel Walker nur hauchdünn in einem Sieben-Satz-Krimi bezwang. Dies war übrigens nicht das einzige spannende Ergebnis des Tages. Lokalmatador Vladimir Samsonov etwa zog seinen Kopf gegen Niagol Stoyanov nur knapp im siebten Satz aus der Schlinge, Panagiotis Gionis ließ Liam Pitchford alt aussehen, Wang Yang warf Tiago Apolonia aus dem Wettbewerb und Daniel Habesohn gewann gegen Bojan Tokic nicht einen Satz. Bei den Damen bezwang Viktoria Pavlovich mit der Hilfe des Publikums die favorisierte Elizabeta Samara.

Franziska/Solja meistern Auftakthürde

Für das deutsche Mixed-Duo Patrick Franziska/Petrissa Solja war das erste Spiel gleich ein entscheidendes. Die Auslosung hatte ihnen die starken Schweden Mattias Falck und Matilda Ekholm beschert, die nicht nur ein gut eingespieltes Mixed-Duo sind, sondern auch einzeln aktuell vor den beiden Deutschen in der Weltrangliste geführt werden. Solja/Franziska blieb auf ihrem Weg zum Titel somit keine Zeit zur Eingewöhnung und sie wurden direkt voll gefordert. Das spiegelte sich schon im ersten Satz der Begegnung wider, in dem sich kein Paar absetzen konnte und der schließlich mit 14:12 in der Verlängerung an Deutschland ging. Die Antwort der Schweden ließ nicht lange auf sich warten. Im zweiten Satz hatten Falck/Ekholm die Nase von Beginn an ein Stück weit vorn und ließen sich bis zum Satzgewinn auch nicht einholen. Ähnlich begann der dritte Durchgang, hier schafften Solja/Franziska allerdings nach einem Time-Out ihrer Gegner bei 6:5 die Wende und holten sich die erneute Führung. Doch auch in Satz vier waren zunächst die Schweden am Drücker. Deren Hoffnung auf einen Entscheidungssatz machten die Deutschen allerdings mit einem abgewehrten Satzball zunichte. Stattdessen verwandelten Franziska/Solja ihren ersten Matchball und zogen ins Viertelfinale ein. Hier wird morgen früh das italienische Duo Niagol Stoyanov/Giorgia Piccolin auf sie warten, das die Niederländer Laurens Tromer/Britt Eerland in fünf Sätzen bezwang.

 

Die Spiele der Deutschen:

Mixed-Doppel

Achtelfinale
Patrick Franziska/Petrissa Solja - Mattias Falck/Matilda Ekholm SWE 3:1 (12,-7,7,10)

Viertelfinale
Patrick Franziska/Petrissa Solja - Niagol Stoyanov/Giorgia Piccolin ITA, Montag 9:45 Uhr


Damen-Einzel

3. Runde (beste 32)
Petrissa Solja - Ozge Yilmaz TUR 4:0 (6,6,5,8)
Han Ying - Sarah de Nutte LUX 4:0 (6,7,9,4)

Achtelfinale
Han Ying - Sofia Polcanova AUT, Montag 13 Uhr
Petrissa Solja - Li Qian POL, Montag 15 Uhr


Herren-Einzel

3. Runde (beste 32)
Timo Boll - Jakub Dyjas POL 4:1 (7,-12,4,1,12)
Dimitrij Ovtcharov - Ioannis Sgouropoulos GRE 4:0 (5,3,9,3)

Achtelfinale
Timo Boll - Marcos Freitas POR, Montag 16 Uhr
Dimitrij Ovtcharov - Jonathan Groth DEN, Montag 18 Uhr

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(JS)