WM 2018

WM: Nord- und Südkorea wollen gemeinsam weiterkämpfen!

Peace! Nord- und Südkorea setzen ein Zeichen für den Frieden (©ITTF)

03.05.2018 - Historische Entwicklungen bei der Team-WM in Halmstad: Anstatt im Viertelfinale der Damen gegeneinander zu kämpfen, gaben die Mannschaften aus Nord- und Südkorea bekannt, dass sie von diesem Punkt an als gemeinsames Team bei den Weltmeisterschaften in Schweden antreten möchten. Das Spiel wird somit nicht ausgetragen und Korea trifft im Halbfinale auf den Sieger des Spiels Japan gegen die Ukraine.

Als Nordkorea im gestrigen Achtelfinale der Damen Russland schlug, war klar, dass es wieder zu einem direkten Aufeinandertreffen der beiden verfeindeten Nachbarländer Nord- und Südkorea kommt, zu denen in den letzten Wochen vor allem im Politikteil der Zeitungen einiges in Sachen Annäherung zu lesen war. Nun dürften die beiden Nationen auch im Sportteil Erwähnung finden, denn die koreanischen Teams haben eine höchst ungewöhnliche Entscheidung getroffen, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen. Die beiden Mannschaften teilten den Schiedsrichtern mit, dass sie ihr Viertelfinalspiel nicht bestreiten möchten, sondern ihre Kräfte bündeln, um gemeinsam durch das weitere Turnier zu gehen. Als nächstes steht für das vereinte koreanische Team damit das Halbfinale morgen Vormittag gegen Japan oder die Ukraine auf dem Programm.

Ein Team aus nord- und südkoreanischen Spielern gab es zuletzt bei der WM 1991 in Chiba, wo man gemeinsam Geschichte schrieb und China besiegte. Diese Konstellation war ein historischer Schritt, zumal Nordkorea die Nachbarn aus dem Süden 1979 noch daran gehindert hatte, an der WM in Pjöngjang teilzunehmen, und nicht einreisen ließ. Dass am Ende in Japan auch noch die Goldmedaille für das vereinte Korea heraussprang, war natürlich die Krönung dieser Geschichte. Während damals auch noch ein nord-/südkoreanisches Doppel gebildet wurde, ist die Zusammenarbeit durch das Spielsystem mit drei bis fünf Einzeln diesmal sogar noch etwas einfacher.

Die Entscheidung, auch in diesem Jahr wieder ein Team zu bilden, wurde laut einer Pressemitteilung der ITTF gemeinsam von den Führern der beteiligten Mannschaften und dem Weltverband getroffen. Der Präsident des Nordkoreanischen Tischtennisverbands Ju Jong Cho sagte: „Dies ist das Ergebnis der starken Unterstützung der ITTF und des IOC. Wir werden unser Bestes tun, um durch gemeinsame Anstrengungen von Nord- und Südkorea international bessere Ergebnisse zu erzielen.“ Der ehemalige koreanische Nationalspieler und jetzige Vizepräsident des Koreanischen Tischtennisverbands, Ryu Seung Min, erklärte: „Das ist eine große historische Entscheidung für unsere beiden Länder. Dies ist nun ein Stück Tischtennisgeschichte und wir sind sehr glücklich. Ich danke der ITTF für ihre starke Unterstützung. Dies ist ein wichtiges Statement, um durch Tischtennis Frieden zwischen unseren Ländern zu fördern.“

Reaktionen und Hintergrundinfos zu dieser Entscheidung finden Sie hier!

(JS)

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