Buntes

Alex Flemming: „Keine Angst vor großen TT-Namen“

Endlich einen Titel in England: Alex Flemming jubelte mit der Trophäe. (©Matchroom Multi Sports)

28.01.2021 - Am Sonntag gewann Alexander Flemming das World Ping Pong Masters im englischen Coventry. Der dreifache Clickball-Vize-Weltmeister konnte sich endlich mit einem Titel belohnen. Wir haben mit dem 34-Jährigen unter anderem über seine Zukunft, ein in Corona-Zeiten außergewöhnliches Event sowie das Abschneiden von Debütantin Sabine Winter gesprochen. „The Flash“ kann sich vorstellen, dass künftig weitere Topspieler Gefallen am Ping Pong finden werden.

myTischtennis.deFür dich ist Clickball eine wichtige Einnahmequelle. Die Siegprämie von 25.000 US-Dollar ist stattlich. Was zeichnet den Sport neben dem finanziellen Aspekt für dich aus?

Alex Flemming: Das Event wird immer gerne als Kirmesveranstaltung abgetan. Das finde ich immer witzig. Es gehen mehr Leute auf die Kirmes als in die Tischtennishalle. Deswegen haben wir auch die Show beim Ping Pong. Es soll unterhaltsam sein, was sinnvoll ist. Aber man darf auch nicht vergessen, dass es wahnsinnig professionell gemacht ist. Von der Kameraführung bis zur Einmarschmusik und dieses Jahr auch bei der Sicherheit wird mit sehr viel Liebe zum Detail gearbeitet. 

myTischtennis.deMit Sabine Winter war erstmals eine deutsche Nationalspielerin mit dabei. Die 28-Jährige schaffte es bis ins Viertelfinale. Wie beurteilst du ihren Auftritt? 

Alex Flemming: Ich wurde gefragt, bei welchem deutschen Topspieler ich mir vorstellen könnte, dass er Zeit und Lust hätte, das Ganze auf sich zu nehmen. Da aber zeitgleich TTBL-Spieltag war, wusste ich, dass es schwierig wird, bei den Herren jemanden Passenden zu finden. Bei Sabine dachte ich gleich an ihre positive Persönlichkeit mit einer attraktiven Spielweise, die schnell Leute für sich gewinnt. Sie passte gut ins Format und ist gegenüber neuen Sachen immer sehr offen und nimmt sie mit Freude an. Mit ihrem Riesentalent hat sie schnell ein Gefühl entwickelt und großen Gefallen daran gefunden. Sie hatte im Training und Wettkampf viel Spaß. Für den Aufwand hat sie eine Topleistung hingelegt. Auch die Rückmeldungen von Matchroom waren durchweg positiv. Sie wurde andauernd interviewt und als Kommentatorin angefragt. Das war schon sehr cool.

myTischtennis.deMeinst du, dass in Zukunft mehrere Profispieler gefallen am Sandpapierschläger finden könnten?

Alex Flemming: Ich bin immer froh über neue Sportler, die das öffentliche Interesse wecken, habe aber keine Angst vor großen Tischtennis-Namen (lacht). Es ist eine andere Sportart. Der Weg führt dann oft über das Geld. Da braucht man erstmal einen gewissen Anreiz, um solche Sachen zu probieren und die nötige Zeit zu investieren. Ich vermute, dass vor allem die Engländer dabei sind, ein paar große Namen herüberzuziehen, wenn es irgendwie mal möglich ist. 

myTischtennis.deAls Zweitligaspieler des TV Hilpoltstein und Inhaber einer TT-Schule hast du dir weitere Standbeine aufgebaut. Wie sieht dein Leben abseits des Clickballs aktuell aus?

Alex Flemming: Immer wenn es ging, lief es auch. Die TT-Schule funktioniert sehr gut. Ich hoffe natürlich, dass wir dieses Jahr irgendwie noch ein paar Spiele machen. Dass es die komplette Halbrunde wird, wage ich zu bezweifeln. Ich würde mich freuen, mich auch mit dem normalen Schläger wieder mit anderen zu messen. Ich habe das Glück, dass meine Freundin Ann-Kathrin Herges selbst in der 3. Bundesliga spielt. Mit einem eigenen TT-Raum im Keller sind wir ziemlich gut ausgestattet. Das ist fast schon eine Luxussituation, um sich ein bisschen fitzuhalten. Wenn die Hallen wieder öffnen, versuche ich auch wieder andere Trainingspartner aufzutun.

myTischtennis.deAber es ist bestimmt auch mal entspannt, nicht ständig zwischen Leipzig und Hilpoltstein hin und her zu pendeln?

Alex Flemming: Schon. Während des Punktspielbetriebs fahre ich meistens für drei Tage runter nach Bayern. Unter der Woche bin ich in Leipzig. Den Clickball-Schläger habe ich jetzt sowieso erst mal weiter nach hinten in den Schrank gelegt und die normalen Beläge wieder rausgeholt. Ich wäre also bereit. Noch bin ich in Quarantäne und war nach dem Masters noch einige Zeit etwas kaputt. Bis ich alle Glückwünsche beantworten konnte, hat es ganz schön gedauert (lacht). 

(FKT) 

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