27.01.2021 - Vor ein paar Monaten hatten der DTTB und andere nationale Verbände Kritik an der neuen Turnierreihe WTT geübt und dabei Bedenken geäußert, die Einführung von WTT verletzte die Transparenz- und Good-Governance-Prinzipien und entmachte die nationalen Tischtennis-Verbände. Auf die Kritik hat die ITTF nun reagiert und auf ihrer Website verkündet, unabhängige Gutachter hätten bestätigt, dass an WTT nichts zu beanstanden sei.
Beklagt hatten der DTTB und Co. im November, die nationalen Verbände seien nicht über den Einfluss und die Entscheidungsfreiheit informiert worden, über die die im März 2019 gegründete ITTF-Vermarktungstochter WTT verfüge. WTT habe volle Kontrolle über das internationale Turniersystem im Tischtennis und sei in der Lage, Rechte an Turnieren zu verkaufen, ohne sich die Zustimmung der kontinentalen Verbände oder deren Vorstände einholen zu müssen. Daher gehe der DTTB davon aus, dass das Konstrukt WTT eigene Geschäfte nach eigenen wirtschaftlichen Interessen abschließen könne. Ebenso hinterfrage der DTTB kritisch die Vergabe der Weltranglistenpunkte bei WTT-Events, mit dem Hinweis darauf, dass diese Turniere bald von genauso großer Bedeutung sein könnten wie Olympische Spiele oder Weltmeisterschaften.
In dem offenen Brief warnten der DTTB und andere nationale Verbände vor einer Machtübernahme im Tischtennissport. Daher werde eine Untersuchung durch unabhängige Sachverständige gefordert, die die "Transparenz, Legalität und Legitimität der fortlaufenden Prozesse" überprüfen sollen.
Laut ITTF keine Verstöße
Dieser Forderung kam die ITTF laut eigener Aussage jetzt nach. Die Gutachterfirma "PricewaterhouseCoopers" (PwC) soll im Auftrag des ITTF-Exekutivkomitees bestätigt haben, dass keine Verstöße gegen Good-Governance- und Compliance-Prinzipien vorlägen, man sich bei der Gründung der Tochterfirma WTT an alle relevanten Regularien gehalten habe.
Nestor Tenca, ITTF-Exekutiv-Vizepräsident, erklärt hierzu: "Dieser umfassende und unabhängige Bericht über die Gründung von 'World Table Tennis' hat gezeigt, dass alle Modalitäten und Verfügungen beachtet wurden und die Auswahlkommission mit Integrität gehandelt hat. Unser Sport war immer stolz auf den offenen, freundlichen und konstruktiven Dialog zwischen den ITTF-Mitgliedern, aber haltlose Behauptungen haben keinen Platz in unserem Sport. Wir sind daher froh, dass wir die Dinge ins rechte Licht gerückt haben. Dem Tischtennissport steht eine neue, spannende Ära bevor, eine, bei der wir hoffen, dass der Sport die internationale Anerkennung bekommt, die er verdient."
Dainton: "WTT stellt die Sportler in den Vordergrund"
Der ITTF-Geschäftsführer Steve Dainton sagt: "Ich bin froh, dass dieser unabhängige Bericht die wichtige Arbeit des Teams bei der Gründung von WTT bestätigt hat. WTT ist eine innovative, dynamische und moderne Event-Plattform innerhalb der Tischtennis-Familie, gegründet mit dem Ziel, den kommerziellen Wert des Sports zu steigern. WTT bringt neue Events hervor, vergrößert das Preisgeld, stellt die Sportler in den Vordergrund und arbeitet zur gleichen Zeit mit neuen Investoren und strategischen Partnern zusammen, um das Zuschauer-Erlebnis Tischtennis durch ein engagiertes, voll digitalisiertes Produktionsteam zu verbessern. Trotz der Pandemie bin ich extrem stolz darauf, was WTT schon geschafft hat und das ist erst der Anfang. Ich bin deshalb gespannt auf die Zukunft des Tischtennissports."
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(DK)
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