Buntes

1.724 Einzel in einem Jahr: Schweissings sensationelle Bestmarke

Spielte im Jahr 2019 1.724 Einzel: Frank Schweissing (©privat)

27.02.2020 - Wie viele TTR-relevante Einzel bestreiten Sie wöchentlich im Schnitt? Auf durchschnittlich sagenhafte 33,2 Einzel in der Woche (4,7 am Tag) hat es im Jahr 2019 der Essener Frank Schweissing gebracht. Schon Anfang August hatte der 62-Jährige den alten Vielspielrekord von Dominik Rautert (1.249 Einzel) gebrochen. Mit seinen gespielten 1.724 Einzeln im vergangenen Kalenderjahr hat Schweissing nun eine Marke aufgestellt, die (wohl) noch einige Zeit Bestand haben dürfte.

Mit bis dahin 1.250 gespielten Einzeln war schon Anfang August klar, dass Frank Schweissing den Vielspielrekord von Dominik Rautert mit dessen 1.249 Einzeln gebrochen hatte. Damals kündigte Schweissing an, mindestens 1.600 Einzel im Kalenderjahr absolvieren zu wollen. Diesen Wert übertraf der Spieler des TV Kupferdreh mit über 100 Einzeln, am Ende kam er auf sensationelle 1.724 Spiele, was vom "Rekord-Institut für Deutschland" mit einem Eintrag ins Rekordregister gewürdigt wurde. 

"Kontinuität über den gesamten Jahresverlauf hinweg entscheidend"
"Für mich persönlich ist das eine tolle Sache", sagt Schweissing heute zu seinem Erfolg. Es sei ihm nicht darum gegangen, nur ein paar Spiele mehr als Vorgänger Dominik Rautert (TTV Preußen 47 Lünen) zu bestreiten, sondern die Messlatte hoch zu hängen. "Die Anzahl als solches ist dann nur eine Zahl. Auch wenn ich gerne auf 1.749 Einzel gekommen wäre, also 500 mehr gespielt hätte als er." Kontinuität über den gesamten Jahresverlauf hinweg sei entscheidend gewesen. "Es reicht nicht, die ersten sechs, sieben Monate konstant viele Spiele zu bestreiten", erklärt Schweissing. 

Etwas schwierig, die Zahl noch weiter in die Höhe zu treiben, wurde es zum Schluss. Da die regulären Turniere des andro WTTV Cups ohnehin nur bis Ende Oktober ausgetragen werden, fiel dieses Format – bis auf das Finale im November – in den letzten beiden Monaten des Jahres weg. Im Oktober wiederum sei es laut Schweissing häufig vorgekommen, dass Cups kurzfristig abgesagt wurden aufgrund zu geringer Teilnehmerzahlen. Da stand der Essener dann auch schon mal vor mehr oder weniger verschlossenen Türen. "Da sollten sich die Veranstalter meiner Meinung nach untereinander noch besser absprechen", meint der 62-jährige, der für seinen Rekord in 365 Tagen rund 40.000 Kilometer mit dem Auto zurücklegte.

Marek Michalski auf Schweissings Spuren
Dass der Rekord in absehbarer Zeit gebrochen wird, hält Frank Schweissing für möglich. Mit Marek Michalski vom TTC Grün-Gelb Braunschweig gibt es aktuell auch einen Spieler, der den Schnitt des Esseners aus dem Vorjahr bisher bestätigen kann, indem er an sehr vielen Tagen TTVN-Races bestreitet. Frank Schweissing würde es dem Braunschweiger gönnen, den Rekord einzustellen. "Ich drücke ihm die Daumen", sagt der Essener und verweist auf die benötigte Kontinuität. Zumindest in diesem Jahr will der 62-Jährige selbst dagegen etwas kürzer treten. Bisher hat er größtenteils Spiele für die Mannschaften des TV Kupferdreh bestritten und 'nur' eine Handvoll WTTV Cups. 

Gerne mitgespielt hätte Schweissing am vergangenen Wochenende bei der zweiten Auflage des 48-Stunden-Cups des TTV Preußen 47 Lünen. Eine Erkältung machte ihm allerdings einen Strich durch die Rechnung. So verpasste er, dass es nach den Pionieren Michael Ulbrich (TTC Blau-Weiß Datteln), Björn Dullisch (TuS Holzen-Sommerberg) und Ulrich Koenen (SV Sonsbeck) nun drei neuen Spielern gelang, 48 Stunden am Stück Tischtennis zu spielen. 

Wieder drei Finisher beim zweiten Lünener 48-Stunden-Turniermarathon
Extra aus Brandenburg angereist war Ingo Pempe von der SG Geltow. Zwar machte er bei den insgesamt 16 Cups ein Minus von 153 TTR-Punkten. Das war ihm aber am Ende egal, schließlich hatte er den Marathon durchgehalten und kündigte schon an: "Ende März komme ich übers Wochenende wieder, dann hole ich mir die Punkte zurück!"

Ebenfalls die sagenhafte Zahl von 16 Turnieren am Stück spielte Luca Gonschorowsky von der SuS Polsum. Er meinte hinterher u. a.: "Für mich persönlich war es nach der Erfahrung vom 21-Stunden-Cup in Polsum eigentlich nicht möglich, die 48 Stunden durchzuhalten, da ich doch damit gerechnet hatte, dass die Beine die lange Zeit nicht mitmachen. Dass es mir am Ende noch immer möglich war, ein für mich akzeptables Tischtennis zu spielen, hat mich doch sehr überrascht." Nochmal mache er so etwas Verrücktes nicht, das aber sei in seiner vierjährigen Laufbahn definitiv das "geilste Erlebnis von allen gewesen und sicherlich sehr, sehr schwierig zu toppen".

Koenen, Dullisch und Rautert müssen vorher aussteigen
Wenige auf dem Schirm hatten in dieser Sache wohl den dritten Finisher, Filipe Da Silva Morais vom FC Brünninghausen. Denn sein Maximum hatte zuvor bei drei Turnieren am Stück gelegen, er hatte insgesamt 'nur' 33 Cups in drei Jahren gespielt. Da Silva Morais sagte später: "Es war sehr, sehr hart, da ich früh Rückenschmerzen bekommen habe. Unglaublich, wie mich alle gepusht haben, damit ich nicht aufgebe. Obwohl ich alle erst kennengelernt habe, wurde ich immer wieder motiviert. Die Organisation des Turniers war super, es fehlte uns an nichts und man war durchgehend für uns da, wenn irgendetwas war."

Auch Organisator Dominik Rautert und zwei der drei Finisher der ersten Auflage von Juli 2019 hatten ihr Glück versucht, mussten den Turniermarathon allerdings allesamt vorher abbrechen: Ulrich Koenen stieg nach fünf Runden aus, Björn Dullisch nach sieben Runden und Rautert nach zehn Runden – mit der beachtlichen Bilanz von 53:5.

(DK)

Kommentar schreiben

Um weiterhin qualitativ hochwertige Diskussionen unter unseren Artikeln zu gewährleisten, haben wir uns dazu entschlossen, die Kommentarfunktion mit dem myTischtennis.de-Login zu verknüpfen. Wenn Sie etwas kommentieren möchten, loggen Sie sich einfach in Ihren Account ein. Die Verwendung eines Pseudonyms ist weiterhin möglich, der Account muss jedoch einer realen Person zugeordnet sein.

* Pflichtfeld

Copyright © 2025 myTischtennis GmbH. Alle Rechte vorbehalten.