Buntes

Stürzebecher qualifiziert sich für WM im Trendsport Teqpong

Die außergewöhnliche Sportart bietet sehr viel Abwechslung. (©TTC Düppel Dentalspace)

22.11.2019 - Am 2. November fand beim TTC Düppel Dentalspace der erste Berliner Challenger Cup im Teqpong statt. Gleichzeitig war es das zweite Turnier in Deutschland überhaupt. Die Sportart Teqpong, Tischtennis auf einem gebogenen Tisch, ist vielen noch nicht wirklich geläufig. Der TTC möchte die außergewöhnliche Disziplin weiter vorantreiben und hat bereits weitere Aktionen geplant. Profis gibt es nicht, dafür konnte sich Sebastian Stürzebecher sogar für die WM qualifizieren, die am Wochenende in Budapest stattfindet.

Eigentlich ist der TTC Düppel ein Tischtennisverein wie jeder andere. Die ersten Mannschaften der Damen und Herren des Hauptstadtklubs aus Zehlendorf sind in der Regionalliga unterwegs. Doch abseits vom gängigen Trainingsbetrieb haben die Mitglieder eine neue Leidenschaft für sich entdeckt. Dafür öffneten die Berliner vor gut drei Wochen ihre Hallentore, um ein großes Teqpong-Turnier auszurichten. Die Werbetrommel wurde im Vorfeld ordentlich gerührt, sodass 42 Teqpong-Neulinge, darunter sogar ein paar Top100-Spieler der JOOLA-Rangliste wie Vivien Scholz, ihr Geschick auf dem gebogenen Tisch ausprobieren konnten (mehr zur Sportart erfahren Sie hier).

Zwei LKW mit fünf Tischen aus Ungarn

Ohne die nötigen Kontakte wäre es aber wohl auch für den TTC Düppel nicht möglich gewesen, einen solchen Wettkampf auszurichten. Die Verbindung kam letztlich über die erste Mannschaft zustande, der zwei ungarische Spieler angehören. Da Teqpong seinen Ursprung in Ungarn hat und zufällig einer dieser beiden Akteure bei der Teqpong Company in Budapest eine Managerposition vertritt, konnte die Austragung des Berliner Challenger Cups überhaupt erst verwirklicht werden. „Zwei volle LKW haben die fünf Tische mit dem nötigen Equipment angeliefert“, erklärt Johannes Heise. Ein Tisch kostet rund 2000 Euro. Der Sport- und Jugendwart des TTC Düppel, der selbst in der vierten Liga spielt, hat das Event in Kooperation mit der Teqpong Company veranstaltet. 

Auf dem Teqpong-Tisch versuchen sich derzeit vier weitere neue Sportarten (Fußball, Handball, Tennis, Volleyball) auf der internationalen Bühne zu etablieren. Teqball befindet sich auf dem Vormarsch und verfolgt das Ziel, sich mit seinem prominenten Botschafter Ronaldinho als olympische Disziplin durchzusetzen. Eine Professionalisierung des 'Event-Sports' schätzt Heise allerdings eher schwierig ein. „Man kann es ein bisschen mit Clickball vergleichen. Der Spaß steht definitiv im Vordergrund. Der Wettbewerbsgedanke soll aber auch nicht zu kurz kommen“, sagt der Regionalligaspieler.

Schläger ohne Grip und unberechenbare Flugkurven

Doch was fasziniert die Berliner so sehr am Teqpongspielen? „Es gibt keine Materialschlacht. Die Voraussetzungen sind für alle gleich“, berichtet Heise. Egal ob Profi oder Laie, die Karten werden vor jedem Spiel neu gemischt, völlig unabhängig, in welcher Liga man auch unterwegs ist. Grund dafür ist neben dem gebogenen Tisch auch der einheitliche Gummischläger, der keinerlei Grip aufweist. Ohnehin ist die Umstellung vom Tischtennis zum Teqpong ungemein groß. Denn je größer die Krümmung am Ende des Tisches wird, desto flacher springt der Ball ab und umso tiefer muss man sich dementsprechend bewegen. „So wird es anstrengend. Es hat aber gedauert, bis die Automatismen gegriffen haben“, sagt der Organisator.

Die Spieler des TTC Düppel hatten vor Turnierbeginn ebenfalls noch nie Teqpong gespielt. Zwei bis drei Stunden freies Training im Vorfeld mussten ausreichen. Abgesehen von den Teilnehmern Sergej Ginkel aus der Ukraine und dem Österreicher Roman Kiessling, die den Sport bereits seit längerer Zeit ausüben, gingen 40 reine Anfänger an den Start. Die Begeisterung im Turnierfeld entfachte schnell. Die Sportler kamen schnell ins Schwitzen, es entwickelten sich ausgeglichene und umkämpfte Matches mit einem positiven Ergebnis für einen Düppeler. 

Ehemaliger Schülermeister Sebastian Stürzebecher fährt zur WM

Der ehemalige Schülermeister Sebastian Stürzebecher beendete das Turnier mit einem starken zweiten Platz. Als bester deutscher Teilnehmer qualifizierte sich der Regionalliga-Spieler damit für die WM in Budapest, die am Wochenende stattfindet. Stürzebecher ist bereits vor Ort. Neben dem Sieger des Qualifikationsturniers in Passau geht er als einer von zwei Deutschen an den Start. Zudem erhielt er ein Preisgeld von 450 Euro. 

Nicht nur Stürzebecher, sondern auch viele weitere Tischtennisspieler konnten ganz neue Talente in sich entdecken. Doch am Ende zahlten sich die Erfahrungen des Ukrainers und des Österreichers aus und brachten sie bis ins Halbfinale. Das spannende Match wurde am Ende mit 3:2 zugunsten des Ukrainers entschieden. Im Finale bezwang Ginkel dann den ehemaligen deutschen Tischtennis-Schülermeister von ebenfalls im fünften Satz. 

Spätestens in der Winterpause wollen die Berliner wieder fleißig Teqpong spielen. „Die Priorität liegt natürlich auf dem Ligabetrieb in der Regionalliga Nord“, stellt Johannes Heise klar. Es soll aber definitiv nicht bei einem Wettkampf bleiben. Der TTC Düppel möchte auch in Zukunft noch das eine oder andere Teqpong-Turnier ausrichten, um den Sport weiter in die öffentliche, breite Masse zu rücken. Und wer weiß, vielleicht wird Teqpong eines Tages ja tatsächlich auch Teil der Olympischen Spiele.

Alle Informationen und Regeln zum Teqpong.

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TTC Düppel Dentalspace

(FKT)

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