Buntes

Chinesisches Toptrio entschuldigt sich für Boykott

Ma Long und Co. entschuldigten sich für die Geste zu Ehren ihres Coaches Liu Guoliang (©ITTF)

24.06.2017 - Gestern versetzten Ma Long, Fan Zhendong und Xu Xin die Tischtennisszene in Erstaunen, als sie zu ihren Achtelfinalpartien der China Open nicht erschienen, um ihre Solidarität mit Nationaltrainer Liu Guoliang zu zeigen. Kurz zuvor war ein Positionswechsel Lius vom Coach zum Vizepräsidenten des Verbands verkündet worden. Die betroffenen Spieler und Trainer veröffentlichten heute eine Entschuldigung im Netzwerk Weibo und auch der Verband gab ein Statement ab.

Der Verband erklärt darin, aus welchem Grund der Positionswechsel erfolgte, dass mit Liu Guoliang darüber gesprochen wurde und dass auch die Affäre um Damentrainer Kong Linghui eine Rolle in dieser Angelegenheit spielte. Hier haben wir die Übersetzung der Stellungnahmen aus dem Englischen für Sie, den Originaltext finden Sie auf der ITTF-Webseite.

Entschuldigung des chinesischen Tischtennisteams:

„Am 23. Juni 2017, während des Achtelfinals im Herreneinzel der ITTF World Tour China Open in Chengdu traten die Coaches des chinesischen Tischtennisnationalteams Qin Zhijan und Ma Lin sowie die Athleten Ma Long, Xu Xin und Fan Zhendong spontan nicht zu ihren Spielen an, ohne die Einzelheiten der Änderungen, die es bezüglich des Managements des Teams geben wird, gänzlich zu verstehen. Hinsichtlich der Auswirkungen, die dieser Vorfall mit sich brachte, haben wir die Bedeutung dieses Fehler zutiefst eingesehen, der negative gesellschaftliche Auswirkungen zur Folge hatte, die Liebe und das Verständnis der Öffentlichkeit für die chinesische Tischtennisnationalmannschaft enttäuscht und das positive soziale Image des Teams beschädigt hat, den Patriotismus und die Kollektivität hochzuhalten und danach zu streben, für den Ruhm des Landes zu kämpfen.

Dass sich dieser Vorfall ereignet hat, hat die schweren Probleme der Leitung unseres Teams bloßgestellt. Wir sind tief betrübt und haben Gewissensbisse wegen dieses Vorfalls. Wir akzeptieren die Kritik aus allen Bereichen der Gesellschaft und entschuldigen uns bei allen Fans und Zuschauern. Wir, das chinesische Tischtennisnationalteam, werden unsere Lektion lernen und den Vorfall gründlich reflektieren. Während wir dafür kämpfen, exzellente Ergebnisse zu erzielen, werden wir uns auch mit ideologischem Denken stärken, zur harten Arbeit sowie zum unverwüstlichen Kampfgeist übergehen und für den Ruhm unseres Landes kämpfen.

Die Interessen unseres Landes stehen über allem anderen. Wir, das chinesische Tischtennisnationalteam, werden unsere Taten und außerordentlichen Ergebnisse dazu nutzen, unserem Land und der Öffentlichkeit, die den Sport in China unterstützt und Interesse sowie Liebe für das Team gezeigt hat, etwas zurückzuzahlen.


Statement des Chinesischen Tischtennisverbands:

„Am 29. Mai 2017 wurde Kong Linghui von seinen Pflichten als Head Coach der chinesischen Damennationalmannschaft wegen einer Verwicklung in einer Rechtsstreitigkeit suspendiert. Der Chinesische Tischtennisverband führte gründliche Untersuchungen zu diesem Vorfall durch, der einige tiefgründige Probleme im Management der chinesischen Tischtennisnationalmannschaft offenbarte. Da sich die Anstrengungen unseres allgemeinen Head Coachs Liu Guoliang vor allem auf das Herrenteam konzentrierten, entschied der Verband, eine Reformierung der Teamleitung zu erlassen, um die Mannschaftsstruktur effektiv zu stärken, Hierarchien abzubauen und die Effizienz der Vorbereitungen für die Olympischen Spiele zu verbessern. Die Reform bestand darin, die Posten des allgemeinen Head Coaches sowie der Head Coaches des Herren- und Damenteams zu entfernen und durch separate Herren- und Damen-Trainerteams zu ersetzen. Unter Berücksichtigung von Liu Guoliangs Beitrag zum chinesischen Tischtennisteam und seinen Fähigkeiten schlug der Verband vor, Liu Guoliang die Rolle des Vize-Präsidenten des Verbands zu übertragen, in der Hoffnung, dass er weiterhin seine Rolle des Managens von Team, Training und Wettkämpfen von einer höheren Plattform aus ausübt und einen größeren Beitrag im Verband leistet. Der Chinesische Tischtennisverband hat über dieses Arrangement mit Liu Guoliang direkt gesprochen. 

Nachdem der Verband diese Reform eingebracht hatte, schenkte die Öffentlichkeit diesem Thema ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und gab uns viele konstruktive Vorschläge. Wir drücken unsere Dankbarkeit für die Leidenschaft und das Interesse für den Tischtennissport aus und werden diese Vorschläge in Betracht ziehen, um die Arbeit im Nationalteam zu verbessern und durchzuführen.“

Zum Artikel mit Einzelheiten zum Boykott der Chinesen!

(JS/ITTF)

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