Ding Ning und Co. müssen in Düsseldorf nun ohne ihren Coach auskommen (©ITTF)

05.07.2017 - Die erste große Überraschung bei der Heim-WM in Düsseldorf fand nicht an den Tischen, sondern hinter den Kulissen statt. Wie die ITTF auf der Grundlage einer offiziellen Erklärung des Chinesischen Tischtennisverbands berichtet, wurde Kong Linghui, der Nationalcoach der chinesischen Damen, kurz nach Start der Weltmeisterschaften suspendiert und nach Hause geschickt. Als Grund wird eine gegen ihn vorliegende Klage genannt.

Was bedeutet es für die besten Spielerinnen der Welt, wenn sie bei einer Weltmeisterschaft ohne ihren Nationaltrainer an der Umrandung in die Box müssen? Diese ungewöhnliche Situation werden wir bei den Tischtennis-Weltmeisterschaften in Düsseldorf erleben, nachdem der Chinesische Tischtennisverband den ehemaligen Topspieler und aktuellen Damen-Nationaltrainer Kong Linghui von seinem Dienst suspendiert hat. Laut dem offiziellen Statement des Verbands, das die ITTF veröffentlichte, liegt eine Klage gegen Kong vor, die die Chinesen zu diesem Schritt veranlasste. Diese Angelegenheit verstoße gegen die Vorschriften für Offizielle im Staatsdienst. Er solle nun über sein Verhalten nachdenken und für weitere Untersuchungen nach China zurückkehren.

Inwiefern Kong Linghui genau gegen „die Sozialethik“ verstoßen hat, führt die ITTF nicht weiter aus. Laut Informationen der Zeitung South China Morning Post soll es sich um ein Verfahren im Zusammenhang mit Schulden handeln, die Kong während eines Aufenthalts in Singapur in einem Hotelkasino gemacht und nicht vollständig zurückgezahlt habe. Der Weltmeister von 1995 und Olympiasieger von Sydney äußerte sich gestern Nacht im sozialen Netzwerk Weibo zu der Sache und bestritt, dass er selbst gespielt, sondern nur seine mit ihm gereisten Freunde und Verwandte unterstützt habe. Er sei sehr beunruhigt, dass diese Sache nun einen negativen Effekt auf sein Team haben könnte.

(JS)