Damen-Bundesliga

Nächster Krimi! ESV Weil steht im Play-off-Halbfinale

Großer Jubel in Weil: Der ESV steht im Play-off-Halbfinale der Damen-Bundesliga. (©Verein)

12.04.2022 - Schon am Wochenende ging es in den Play-offs der Damen-Bundesliga hoch her. Am Montagabend stieg das erste Viertelfinal-Entscheidungsspiel zwischen dem ESV Weil und der SV Böblingen. Die Gastgeberinnen erkämpften sich trotz eines 1:3- und 3:5-Rückstands noch ein 5:5-Unentschieden und schafften nur dank des besseren Satzverhältnisses den Einzug in die Vorschlussrunde, wo an Ostern der amtierende deutsche Meister ttc berlin eastside wartet.

Nach drei Stunden und 45 Minuten Spielzeit war es am Montagabend um 21.45 Uhr so weit: Der ESV Weil überstand zum zweiten Mal in Folge das Play-off-Viertelfinale der Damen-Bundesliga und krönte sich mit dem zweiten Halbfinale der Vereinsgeschichte. In den vorherigen Partien hatte sich das Gästeteam jeweils mit 6:3 durchgesetzt - dabei stand Weil am Sonntag schon mit einem Bein in der Runde der letzten vier. Bis zwei Einzel vor Schluss deutete am Montag dagegen vieles auf ein Weiterkommen der Böblingerinnen hin, die sich erst am letzten Spieltag der Hauptrunde für die Play-offs qualifizieren konnten und schon mit 3:1 und 5:3 vorne lagen. Annett Kaufmann punktete erneut doppelt und brachte ihre Mannschaft nach dem Fünf-Satz-Sieg über Ievgeniia Sozoniuk in eine aussichtsreiche Position.

Der ESV hatte die Ukrainerin Sozoniuk im Einzel etwas überraschend für die Polina Trifonova aufgeboten, die nur im Doppel an den Start ging. Doch die Kurznoppenspielerin blieb im oberen Paarakreuz sieglos. So waren einmal mehr Hana Arapovic und Vivien Scholz die Matchwinnerinnen für den Vorjahresaufsteiger. Das Remis hing letztlich am seidenen Faden, denn Annetts Schwester Alexandra Kaufmann kämpfte sich im letzten Match gegen Scholz in den fünften Satz, wo die Weilerin beim Stand von 9:9 letztlich die Nerven behielt. „Das war nicht einfach, weil so viele Erwartungen auf mir lasteten. Ich bin erleichtert und überglücklich. Wegen solcher Abende liebe ich Tischtennis so sehr“, resümierte Scholz.

ESV-Abteilungsleiterin Spiess: "Hitchcock hätte es nicht besser inszenieren können!"

Das Remis nütze am Ende nur dem Gastgeber, der nach Sätzen (19:17) und übrigens auch nach Bällen (327:320) die Nase vorne hatte. „Es war Emotion pur auf beiden Seiten. Hitchcock hätte es nicht besser inszenieren können. Es gab unglaublich spannende Spiele“, beschrieb Doris Spiess das Wechselbad der Gefühle gegenüber dem DTTB. „Eigentlich dürfte es in diesem Spiel keinen Verlierer geben. Im Entscheidungsspiel Unentschieden zu spielen und mit zwei Sätzen am Ende besser dazustehen, ist wirklich Glück. Böblingen hat wie am Vortrag wieder bis zum Ende gekämpft“, so die Abteilungsleiterin. SVB-Coach Ingo Gotsch sprach im Nachgang von einem Herzschlagfinale. „Es war bezeichnend, dass dieses tolle Match mit den allerletzten beiden Bällen erst entschieden wird. Alles auf Augenhöhe, ein Match, das zwei Sieger verdient hätte.“

Für die Böblingerinnen, nach der Vorrunde noch punktloses Schlusslicht der Damen-Bundesliga, ist die Saison nun vorbei. Weil kämpft am Wochenende gegen den deutschen Meister aus Berlin um den Einzug ins Endspiel. Am Dienstagabend findet zwischen dem TSV Schwabhausen und dem SV DJK Kolbermoor das nächste Viertelfinal-Entscheidungsspiel statt, beide Kontrahenten trennten sich zuvor zweimal 5:5-Unentschieden, der TSV legte im Rückspiel des Bayern-Derbys in Kolbermoor am Sonntag eine spektakuläre Aufholjagd hin. Der Sieger trifft auf den TSV Langstadt. 


Die Entscheidungsspiele der Play-off-Viertelfinals im Überblick:

ESV Weil - SV Böblingen 5:5
Polina Trifonova/Ievgeniia Sozoniuk – Qianhong Gotsch/Alexandra Kaufmann 3:0 (4,5,5)
Izabela Lupulesku/Vivien Scholz – Annett Kaufmann/Leonie Hartbrich 1:3 (11,-5,-6,-9)
Izabela Lupulesku – Annett Kaufmann 0:3 (-5,-7,-2)
Ievgeniia Sozoniuk – Qianhong Gotsch 1:3 (-7,12,-9,-5)
Hana Arapovic – Alexandra Kaufmann 3:0 (6,4,5)
Vivien Scholz – Leonie Hartbrich 3:0 (2,8,8)
Izabela Lupulesku – Qianhong Gotsch 0:3 (-11,-5,-4)
Ievgeniia Sozoniuk – Annett Kaufmann 2:3 (8,-6,7,-8,-6)
Hana Arapovic – Leonie Hartbrich 3:0 (6,8,5)
Vivien Scholz – Alexandra Kaufmann 3:2 (-12,9,6,-6,9)

TSV Schwabhausen - SV DJK Kolbermoor, Dienstag 18 Uhr

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(FKT)

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