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Turnierserien wie TT-Race: Was planen andere Verbände?

Die Teilnehmer des 1. Finalturniers beim Bavarian TT-Race (©Thomas)

17.08.2015 - Anfang 2014 startete der Bayerische Tischtennisverband (ByTTV) eine Turnierserie, das Bavarian TT-Race, das zu einem vollen Erfolg wurde, so dass der Tischtennisverband Rheinland (TTVR) ein Jahr später mit dem Rheinland Cup nachzog. Wie sind die Planspiele in den anderen Verbänden bezüglich einer Turnierserie? Wir haben uns beim WTTV, dem HTTV, dem TTVWH und dem TTVN umgehört.

367 Qualifikationsturniere mit 1.000 Startern und einem Finalturnier mit riesigem Medienaufkommen: Das Bavarian TT-Race, die Turnierserie des Bayerischen Tischtennisverbands, feierte im letzten Jahr einen überaus erfolgreichen Beginn. Was das Modell, bei dem pro Turnier mindestens neun aber höchstens 16 Teilnehmer an den Start gehen, so erfolgreich macht? Hier einige Faktoren: Die einzelnen Turniere der Serie können von allen Vereinen mit kurzer Vorlaufzeit und ohne Turniergebühren so oft wie gewünscht ausgerichtet werden. Weil das Turnier im 'Schweizer System' gespielt wird, ist die Turnierdauer mit etwa drei Stunden sehr gut planbar, so dass jeder Verein, der 5-8 Tische bereitstellen kann, herzlich als Durchführer willkommen ist. Aufgrund der bereits erwähnten, begrenzten Teilnehmerzahl haben die Spieler keine große Wartezeit und absolvieren innerhalb dieser Zeitspanne garantiert fünf bis sechs Spiele. Nach Abschluss eines Turniers fließen die Ergebnisse in die Gesamtwertung der Turnierserie ein, die in drei Kategorien geführt und auf myTischtennis.de präsentiert wird: Nach einem Punktsystem gemäß der Platzierung in den einzelnen Turnieren, nach Anzahl der Teilnahmen, nach der Veränderung des TTR-Wertes nur innerhalb der Turnierserie.

In Hessen fällt der Startschuss im Januar
Nachdem das Modell in Bayern auf große Resonanz stieß, zog der TTVR im Februar dieses Jahres nach und führte den Rheinland Cup mit der Ergänzung ein, dass dort auch Spieler aus anderen Verbänden mitmischen dürfen. Wie sieht es nun in anderen Verbänden aus? Im Hessischen Tischtennisverband (HTTV) steht die Einführung einer Turnierserie bevor. Ingrid Hoos, Vizepräsidentin Sport, dazu: "Bei uns wird die Turnierserie im Januar 2016 beginnen und dem System des Rheinland Cups entsprechen. Die Vorteile einer solchen Turnierserie liegen auf der Hand: Die Dauer des Turniers ist überschaubar, es kann als Training mit Spielern außerhalb des Vereins genutzt werden und die Spieler werden motiviert, mehr Tischtennis zu spielen."

Auch beim Westdeutschen Tischtennisverband (WTTV) ist eine Turnierserie in Planung, allerdings hakt es da momentan noch an der Sponsorensuche, wie Reinhard Rothe, ebenfalls Vizepräsident Sport, berichtet: "Wir stehen dieser Turnierform grundsätzlich positiv gegenüber, haben aber bislang keinerlei Sponsoren dafür gefunden. Wir versuchen, lokale Sponsoren zumindest für das Endrundenturnier zu gewinnen." Desweiteren überlege man, ob man an diesen "Speedturnieren" nur Spieler bestimmter TTR-Punktwerte (also von - bis) teilnehmen lassen wolle – oder ob man – wie bei normalen Turnieren auch – verschiedene Leistungsklassen einführen, oder aber nur Begrenzungen nach oben hin vornehmen werde. "Das ist noch nicht entschieden und wird vermutlich auch erst auf den Ausschuss- und Vorstandssitzungen des Verbandes im Herbst dieses Jahres besprochen", so Rothe weiter. Als Startzeitpunkt der Turnierserie sei das Frühjahr 2016 realistisch.

Gemischte Gefühle in Württemberg-Hohenzollern
Im Tischtennisverband Württemberg-Hohenzollern (TTWVH) betrachtet man die Einführung, die der Ordnungspunkt einer Tagung am 9. September sein wird, mit gemischten Gefühlen. Dort hat man mitbekommen, wie erfolgreich das Ganze im ByTTV abgelaufen ist. "Anders als in Bayern nimmt die Zahl an Spielern, die 'normale' Turniere spielen, bei uns zu. Die Bezirksspielleiter fürchten ein wenig, dass durch eine Turnierserie das Interesse an z.B. Stadtmeisterschaften sinkt. Gegen Turniere, die man unter der Woche austragen würde, spricht, dass man den Trainingsbetrieb nicht stören möchte", sagt Wolfgang Laur, der Sportreferent des TTVWH, der aber einräumt: "Um die Leute 'länger in der Halle zu halten', d.h. nach Saisonende im Mai, Juni und Juli zum Spielen zu bewegen, ist solch eine Turnierserie eine gute Sache." Je nach dem, was bei der Tagung am 9. September herauskomme, dürfte schon im nächsten Jahr mit dem Beginn einer Turnierserie in der Sommerpause zu rechnen sein.

Im Tischtennisverband Niedersachsen (TTVN) spricht momentan dagegen nicht viel für eine Turnierserie. René Rammstein, der für den Bereich Sport und Kommunikation beim Verband zuständig ist, erklärt: "Im TTVN hat man sich mit der Thematik bereits beschäftigt. Eine Einführung ist derzeit jedoch nicht geplant."

Zum letzten Amateur-Thema!

(DK)

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