Amateure

Amateur-Thema: Viele Spieler pro Mannschaft gemeldet

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Thema gemacht? (©Roscher)

19.04.2018 - Mit 32 % die relative Mehrheit von Ihnen gab vor kurzem in einer unserer Umfrage an, dass die eigene Mannschaft oft in derselben Aufstellung spiele. Eine hohe Anzahl von gemeldeten Spielern bräuchte es in diesen Teams also nicht. Um die Vor- und Nachteile davon soll es aber im aktuellen Amateur-Thema gehen. Darüber sprachen wir mit Martin Czekalla (TTG Walldorf), Dominik Meiser (TSV Frankenberg) und Katja van Steenwijk (Anrather TK).

Vor rund elf Monaten, am 25. Mai, ist die neue bundeseinheitliche Wettspielordnung in Kraft getreten. Das Ersatzspielen ohne Einschränkungen hatte es in manchen Verbänden schon vorher gegeben, seitdem gilt es für alle Verbände. Spieler ohne Sperrvermerk dürfen demnach in allen oberen Mannschaften ohne Einsatzlimit als Ersatzspieler eingesetzt werden. In Anbetracht dessen könnte man davon ausgehen, dass viele Vereine nur jeweils sechs bzw. vier Spieler pro Mannschaft melden. Der Realität entspricht das aber oft nicht. Sieben, acht, neun oder noch mehr Spieler sind manchmal keine Seltenheit. Doch wie klappt es eigentlich mit so vielen gemeldeten Spielern in einer Mannschaft? Gut, weil es klare Absprachen gibt, wer wann spielt, oder schlecht, weil sich einer auf den anderen verlässt? 

Als Mannschaftsführer seines Teams stark in Berührung gekommen mit dem Thema ist Martin Czekalla von der TTG Walldorf. Für die Vorrunde meldete seine Mannschaft, die dritte Herren-Mannschaft des Vereins, neun Spieler, für die Rückrunde sieben. "Der Traum eines Mannschaftsführers sind natürlich sechs Spieler, die ihr Leben total dem Tischtennis unterordnen, sich alle Spieltermine freischaufeln und gesundheitlich fit bleiben, damit sie jedes Mal spielen können. Dann hat man drei eingespielte Doppel und muss nicht Ersatzspieler suchen", erklärt Czekalla. Idealerweise gelte das auch für höhere Mannschaften, damit diese nicht auf die Stammspieler der niedrigeren Mannschaften zurückgreifen würden. Die Realität sehe aber so aus, dass Spieler neben dem Tischtennis natürlich eben noch Beruf und Familie hätten. "Damit gibt es – hoffentlich schon zu Rundenbeginn planbare – Abwesenheiten. Bei einigen betrifft das die Hälfte der Spiele, so dass man von vornherein besser mit einem Spieler mehr aufgestellt ist. Wir haben glücklicherweise auch viele Spieler, die nicht unbedingt jedes Spiel bestreiten, aber gern aushelfen, wenn Not am Mann ist", so der 46-Jährige. 

"Eher Nachteile als Vorteile"
Sieben Spieler sind in der (ersten) Mannschaft gemeldet, in der Dominik Meiser beim TSV Frankenberg spielt. Für ihn überwiegen insgesamt die Nachteile daran, viele Spieler gemeldet zu haben. So führt er u. a. die fehlende Verbindlichkeit an: "Jeder verlässt sich darauf, dass er aussetzen kann", sagt er. Im Gegensatz dazu könne bei einigen Unzufriedenheit aufkommen, keine Stammplatzgarantie zu haben. "Es besteht die Gefahr, dass ständig rotiert wird. Das wiederum kann zu Lasten von Routinen bzw. Automatismen führen. Entscheidend ist auch: Wer entscheidet darüber, wer überhaupt spielen darf?" In den unteren Ligen gäbe es schließlich selten Trainer. Doch auch Vorteile kann Meiser ausmachen. Da sei z.B. die Flexibilität, die man habe – die Möglichkeit zum Tausch, wenn Leute aufgrund von Krankheit, Beruf oder Urlaub verhindert seien. Auch die Möglichkeit zum Rotieren aus taktischen Gründen, je nach Gegner oder auch nur im Doppel, sei ein Vorteil.  

Sehr unterschiedliche Erfahrungen hat man beim Anrather TK laut Katja van Steenwijk mit dem Thema gemacht. Sie berichtet: "Im Damenbereich eher positive, da hier nicht jede unbedingt an jedem Wochenende spielen muss. Hier erfolgt dann auch eine Abstimmung untereinander. Im Herrenbereich sehe ich das eher problematisch, da sich jeder auf den anderen verlässt. So ist es dann oft so, dass noch Ersatz benötigt wird oder alle dann spielen wollen. Die Abstimmung untereinander klappt nicht immer reibungslos."

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Berichten Sie davon!

Zum letzten Amateur-Thema!

(DK)

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