Jugend-EM

Jugend-EM: Je ein Sieg und eine Niederlage für DTTB-Teams zum Auftakt

In der Neuauflage des Finals von 2017 unterlagen die deutschen Jungen um Fanbo Meng Russland mit 1:3 (©Steinbrenner)

16.07.2018 - Mit je einem Sieg und einer Niederlage sind die deutschen Teams am Sonntag in Jugend-Europameisterschaften in Cluj-Napoca gestartet. Die Jungen schlugen zunächst Tschechien, mussten sich später in der Neuauflage des Finals von 2017 Russland geschlagen geben, während die Mädchen Rumänien besiegten und dann Litauen unterlagen. Die Schüler setzten sich gegen Portugal durch, verloren aber gegen Topfavorit Frankreich, die Schülerinnen bezwangen die Türkei, hatten gegen Litauen jedoch das Nachsehen.

Der vorzeitige, direkte Einzug in das Achtelfinale wurde bei den Mädchen und Jungen damit zwar verpasst, doch mit einem Erfolg im letzten Gruppenspiel kann noch die Runde der letzten 16 erreicht werden. Dies wäre selbst bei einer Niederlage möglich. Allerdings müsste dann der Umweg durch die Play-offs gegangen werden.

Jungen: Neuauflage des EM-Endspiels geht mit 3:1 an Russland
Der Titelverteidiger meisterte zunächst die erste Aufgabe ohne Probleme. Nach nicht einmal 60 Minuten hatten die Schützlinge von Trainer Zhu Xiayong Tschechien mit 3:0 besiegt. Cedric Meissner und Kay Stumper blieben ohne Satzverlust, während sich Fanbo Meng nach anfänglicher Nervosität in vier Durchgängen behauptete. „Das war eine souveräne Vorstellung und eine normale Leistung“, bilanzierte Zhu. 

Gegen die an Position drei gesetzte Mannschaft aus Russland gab es wie schon vor einem Jahr im portugiesischen Guimaraes in der Gruppenphase eine Niederlage. Diesmal verlor das DTTB-Quintett mit 1:3. Stumper sorgte durch einen 3:1-Erfolg gegen Maksim Grebnev für das zwischenzeitliche 1:2. „Ich bin gut ins Spiel gekommen, habe dann jedoch im zweiten Satz viele leichte Fehler gemacht. Danach lief es für mich wieder besser“, so der Drittligaspieler aus Kornwestheim. Der an Position eins aufgestellte Meissner musste sich sowohl Lev Katsman als auch dem amtierenden Schüler-Europameister Vladimir Sidorenko mit 0:3 geschlagen geben. „Ich hatte einige Probleme mit den Aufschlägen von Katsman. Im zweiten Spiel war ich von Beginn an verunsichert und ließ im dritten Durchgang beim Stand von 10:9 auch noch einen Satzball liegen.“ Fanbo Meng bezeichnete seine Fünf-Satz-Niederlage gegen Sidorenko als „sehr, sehr ärgerlich“. Und das nicht ohne Grund, denn schließlich verspielte der Top 12-Bundesranglistensieger im letzten Abschnitt einen 8:6-Vorsprung. „Ich wollte zu viel und habe deshalb das Spiel noch aus der Hand gegeben.“ Zhu Xiaoyong musste nach der Begegnung feststellen, „dass wir bis auf die Partie von Fanbo keine große Chance hatten“. Nun kommt es am Montag um 12.20 Uhr zum „Finale um Platz 2“ gegen Ungarn – ebenfalls mit einem Sieg (3:0 gegen Tschechien) und einer Niederlage (0:3 gegen Russland) behaftet.

Jungen - Gruppe C

Deutschland - Russland 1:3
Cedric Meissner - Lev Katsman 0:3 (-8,-7,-11)
Fanbo Meng - Vladimir Sidorenko 2:3 (-16,12,-11,3,-8)
Kay Stumper - Maksim Grebnev 3:1 (6,-5,8,10)
Cedric Meissner - Vladimir Sidorenko 0:3 (-6,-9,-10)

Deutschland – Tschechien 3:0
Cedric Meissner - Radim Bako 3:0 /7,4,8)
Kay Stumper - Tomas Martinko 3:0 (5,7,5)
Fanbo Meng - Frantisek Onderka 3:1 (-7,5,7,6)

Deutschland - Ungarn 3:0
Cedric Meissner - Patrik Juhasz 3:2 (2,-5,3,-7,3)
Meng Fanbo - Csaba Andras 3:1 (-2,9,8,10)
Kay Stumper - Oliver Both 3:2 (-9,9,-9,3,9)
Deutschland steht als Gruppenzweiter im Achtelfinale am Dienstag um 16.20 Uhr.


Mädchen: Viele Rechenspiele sind vor der letzten Partie gegen Frankreich möglich
„Die Gruppe ist sehr ausgeglichen besetzt. Jedes Spiel wird enorm schwer“, mutmaßte Dana Weber im Vorfeld der Titelkämpfe. Und die Bundestrainerin behielt mit ihrer Aussage recht. Die an Position zwölf gesetzte DTTB-Auswahl setzte im ersten Vorrundenspiel ein ganz dickes Ausrufezeichen und entschied den Vergleich gegen Gastgeber Rumänien mit 3:2 durch. „Wir haben uns auch vom 0:2-Rückstand nicht aus dem Konzept bringen lassen und um jeden Ball gekämpft“, berichtete Weber. Mit dem 3:0-Sieg von Sarah Mantz gegen Andreea Hudusan kam die Wende. Anschließend gewann Franziska Schreiner, die zuvor noch gegen Tania Plaian in fünf Sätzen verloren hatte, gegen Andreea Dragoman mit 3:1. Zum Abschluss zeigte Anastasia Bondareva keine Nerven. Mit 11:4, 11:1 und 11:8 behielt die 16-Jährige gegen Plaian die Oberhand. Im Eröffnungsspiel hatte Bondareva noch im letzten Durchgang gegen Dragoman das Nachsehen gehabt. „Im ersten Spiel gab ich noch hohe Führungen ab. Anschließend habe ich gegen Plaian sehr konzentriert gespielt und mein bestes Tischtennis abgerufen. Deshalb bin ich natürlich sehr zufrieden.“ Auch EM-Debütantin Mantz freute sich über ihre Leistung und ihren Sieg. „Am Anfang war ich noch sehr nervös. Ab dem zweiten Satz kam ich immer besser ins Spiel und habe die Taktik gut umsetzen können.“ Und Schreiner? Die Teilnehmerin an den diesjährigen olympischen Jugendspielen gab ehrlich zu, gegen Tania Plaian „zwei Sätze liegen gelassen zu haben“. Aufgrund des 1:2-Rückstandes sei die 16-Jährige „sehr nervös“ in das Spiel gegen Andreea Dragoman gegangen. „Ich habe gut gespielt und freue mich natürlich, dass wir gewonnen haben.“

Alles andere als erfreut zeigten sich die Weber-Schützlinge nach der 1:3-Niederlage gegen Spanien. „Wir wussten, dass es ein sehr schweres Spiel werden würde. Nach dem Sieg gegen Rumänien wurde Spanien von uns auf gar keinen Fall unterschätzt“, berichtete die Bundestrainerin. Trotzdem stand am Ende eine 1:3-Niederlage auf der Anzeigetafel. Franziska Schreiner hatte noch mit ihrem 3:0-Sieg gegen Alba Fernandez für die Führung gesorgt, doch anschließend verloren Laura Tiefenbrunner, Sarah Mantz und Franziska Schreiner. „Meine Gegnerin hatte zuvor gegen Frankreich schon beide Spiele gewonnen und dadurch natürlich viel Selbstvertrauen getankt“, sagte Tiefenbrunner über Ana Garcia. Mantz machte gar kein Geheimnis daraus, „dass es für mich hätte besser laufen können. Ich kam überhaupt nicht ins Spiel. Auch mein Rückschlag war nicht gut.“ Schreiner habe sich nach eigener Einschätzung „zu sehr unter Druck gesetzt. Ich wollte unbedingt gewinnen, weil wir dann sicherlich gute Chancen gehabt hätten, die gesamte Partie für uns zu entscheiden.“ Zum letzten Spiel von Laura Tiefenbrunner gegen Alba Fernandez kam es aber nicht mehr. Am Montag um 9 Uhr wartet zum Abschluss der Vorrunde Frankreich, das sich sowohl gegen Spanien (3:2) als auch Rumänien (3:1) durchsetzte. „Es ist noch alles möglich“, sagte Weber und beschäftigt sich nicht mit Rechenspielen, „sondern ausschließlich mit unserem nächsten Gegner“.

Mädchen - Gruppe D

Deutschland - Spanien 1:3
Franziska Schreiner - Alba Fernandez 3:0 (4,3,2)
Laura Tiefenbrunner - Ana Garcia 0:3 (-9-4,-8)
Sarah Mantz - Andrea Perez 1:3 (-14,-7,6,-6)
Franziska Schreiner - Ana Garcia 2:3 (-6,8,8,-3,-9)

Deutschland – Rumänien 3:2
Anastasia Bondareva - Andreea Dragoman 2:3 (1,-10,-9,7,-6)
Franziska Schreiner - Tania Plaian 2:3 (-4,-9,8,11,-7)
Sarah Mantz - Andreea Hudusan 3:0 (6,8,7)
Franziska Schreiner - Andreea Dragoman 3:1 (11,-10,8,3)
Anastasia Bondareva - Tania Plaian 3:0 (4,1,8)

Deutschland - Frankreich 2:3
Franziska Schreiner - Leili Mostafavi 1:3 (-9,-2,9,-10)
Wenna Tu - Lucie Gauthier 1:3 (-10,-6,4,-10)
Anastasia Bondareva - Isa Cok 3:1 (-10,11,11,9)
Franziska Schreiner - Lucie Gauthier 3:2 (6,-4,5,-11,6)
Wenna Tu - Leili Mostafavi 1:3 (-6,-3,7,-6)
Deutschland steht als Gruppendritter in der Play-off-Runde am Montag um 16.30 Uhr gegen Tschechien.

So haben sich die Schüler und Schülerinnen geschlagen 

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(DTTB/DK)

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