Jugend-EM

Jugend-EM: Je ein Sieg und eine Niederlage für DTTB-Teams zum Auftakt

In der Neuauflage des Finals von 2017 unterlagen die deutschen Jungen um Fanbo Meng Russland mit 1:3 (©Steinbrenner)

16.07.2018 - Mit je einem Sieg und einer Niederlage sind die deutschen Teams am Sonntag in Jugend-Europameisterschaften in Cluj-Napoca gestartet. Die Jungen schlugen zunächst Tschechien, mussten sich später in der Neuauflage des Finals von 2017 Russland geschlagen geben, während die Mädchen Rumänien besiegten und dann Litauen unterlagen. Die Schüler setzten sich gegen Portugal durch, verloren aber gegen Topfavorit Frankreich, die Schülerinnen bezwangen die Türkei, hatten gegen Litauen jedoch das Nachsehen.

Schüler: Bundestrainerin schwärmt trotz Niederlage
Es war kurz vor 23 Uhr auf dem Balkon des Mannschaftshotels „Grande Italia“, als Eva Jeler die Leistungen ihres Teams nach dem ersten Tag analysierte. „Ich glaube“, sagte die Bundestrainerin, „dass die Jungs so gut wie heute noch nicht gespielt haben“. Gegen den Topfavoriten auf den Gewinn der Goldmedaille, Frankreich, präsentierte sich das DTTB-Quartett in einer ausgezeichneten Form. „In den entscheidenden Situationen hat am Ende sicherlich auch die Erfahrung gefehlt“, suchte Jeler nach Gründen für die 1:3-Niederlage. Mike Hollo und Hannes Hörmann im Einzel sowie Vincent Senkbeil im Doppel an der Seite von Hollo präsentierten sich „spielerisch in einer sehr guten Verfassung und haben auch kämpferisch überzeugt“. Hörmann hätte gleich ersten Spiel gegen die Nummer drei der U15-Europarangliste, Myshaal Sabhi, für einen Paukenschlag sorgen können. Der Oberligaspieler aus Hilpoltstein lag im fünften Satz mit 7:0 vorne, verlor den entscheidenden Durchgang aber noch 10:12. „Bei der deutlichen Führung hatte ich nicht gedacht, noch zu verlieren“, verriet Hannes Hörmann und erinnert sich: „Als ich 7:0 führte, war der Ball kaputt. Es gab daraufhin eine kurze Unterbrechung und ich hatte Zeit nachzudenken.“ So macht der 15-Jährige gar kein Geheimnis daraus, „dass ich plötzlich Eisen bekam und anschließend viel zu ängstlich spielte“. Besser machte es Hollo, der den Ranglistenfünften Fabio Rakotoarimanana mit 3:2 besiegte. Möglichkeiten, die Box als Gewinner zu verlassen, hatte der deutsche Schülermeister auch gegen Myshaal Sabhi. „Ich lag beim Stand von 1:1-Sätzen mit 8:4 vorne. Danach sind mir zu viele Konzentrationsfehler unterlaufen.“ Die Partie war damit verloren. Die Enttäuschung hielt sich bei den Jeler-Schützlingen in Grenzen, denn schließlich wurde der Favorit lange Zeit geärgert. Er wankte – fiel aber nicht um.

Die Auftaktpartie gegen Portugal war nach nicht einmal 60 Minuten beendet. Hannes Hörmann und Mike Hollo blieben im Einzel ohne Satzverlust. Das Debüt von Hollo/Senkbeil im Doppel endete mit einem 3:1-Erfolg. „Wir hatten schon auf einen Sieg gehofft. Dass die beiden Einzel jedoch so klar für uns ausgehen würden, war nicht unbedingt zu erwarten“, stellte Mike Hollo fest. Hannes Hörmann sprach von einer „gelungen EM-Premiere. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Spiel. Nachdem ich zunächst sehr aufgeregt war, haben mich meine Teamkollegen von der Bank super unterstützt.“

Schüler - Gruppe A

Deutschland - Frankreich 1:3
Hannes Hörmann - Myshaal Sabhi 2:3 (-7,-3,5,7,-10)
Mike Hollo - Fabio Rakotoarimanana 3:2 (8,-7,10,-8,6)
Mike Hollo/Vincent Senkbeil - Myshaal Sabhi/Fabio Rakotoarimanana 0:3 (-7,-9,-3)
Mike Hollo - Myshaal Sabhi 2:3 (-8,8,-9,8,-3)

Deutschland – Portugal 3:0
Hannes Hörmann - David Bessa 3:0 (9,5,8)
Mike Hollo - Joao Silva 3:0 (3,8,7)
Mike Hollo/Vincent Senkbeil - David Bessa/Rafael Kong 3:1 (8,7,-11,10)

Deutschland - Ungarn 2:3
Mike Hollo - Erik Huzsvar 2:3 (7,4,-10,-7,-7)
Hannes Hörmann - Mate Ocsai 0:3 (-7,-6,-7)
Mike Hollo/Vincent Senkbeil - Erik Huzsvar/Mate Ocsai 3:0 (8,5,6)
Mike Hollo - Mate Ocsai 3:1 (-7,7,3,8)
Hannes Hörmann - Erik Huzsvar 1:3 (-5,-10,7,-7)
Deutschland steht als Gruppendritter in der Play-off-Runde am Montag um 16.30 Uhr gegen Italien.

 

Schülerinnen: Ukraine-Sieg fehlt noch zum Einzug in das Achtelfinale
Die Rechnung ist ganz einfach: Gewinnt das Quartett von Bundestrainerin Lara Broich am Montag um 8 Uhr das dritte und letzte Gruppenspiel gegen die Ukraine, wäre die Qualifikation für das Achtelfinale auf direktem Weg geschafft. Doch soweit ist es noch nicht, denn beide Teams, Deutschland und die Ukraine, setzten sich gegen die Türkei durch und verloren gegen Litauen. In der Partie gegen die Türkei feierte Naomi Pranjkovic ihr EM-Debüt und gewann nach einem 8:11, 8:11 und 0:3-Rückstand noch mit 11:8, 11:5 sowie 11:9 gegen Sükran Cangir. „Am Anfang habe ich zu viele Rückschlagfehler gemacht. Das änderte sich zum Glück ab dem dritten Satz“, berichtete die 14-Jährige. „Deshalb freue ich mich natürlich über den Erfolg.“ Sophia Klee blieb zu Beginn ihrer dritten Jugend-Europameisterschaft ohne Satzverlust: 3:0 gegen Feyza Demir und 3:0 an der Seite von Leonie Berger gegen Sükran Cangir/Zeynep Karaca. „Ich habe gut ins Turnier gefunden.“ Die Bundestrainerin sprach nach der Begegnung von einer „geschlossenen Mannschaftsleistung – sowohl auf der Bank als auch in der Box“.

Gegen das an Nummer drei gesetzte Team aus Litauen reichte es für die DTTB-Schülerinnen jedoch nicht zum zweiten Sieg. Stattdessen gab es eine 1:3-Niederlage. Sophia Klee sorgte für den einzigen Erfolg und gewann in fünf Sätzen gegen Emilija Riliskyte. Gegen Kornelija Riliskyte reichte es dagegen nur zu einem gewonnenen Durchgang. „Die ersten zwei Sätze habe ich total verschlafen.“ Naomi Pranjkovic musste sich ebenfalls Kornelija Riliskyte mit 1:3 geschlagen geben. „Am Ende hat sicherlich was gefehlt, aber ich bin trotzdem nicht unzufrieden mit meinen Leistungen.“ Im Doppel waren Annett Kaufmann/Naomi Pranjkovic gegen die Riliskyte-Schwestern ohne Chance. „Ich habe die beiden Spielerinnen aus Litauen noch nicht so stark gesehen“, verriet Lara Broich. „Wir hatten unsere Möglichkeiten, doch leider wurde nicht immer die Taktik eingehalten. Am Ende hat der Gegner die Partie verdient gewonnen.“

Schülerinnen - Gruppe C

Deutschland - Litauen 1:3
Naomi Pranjkovic - Kornelija Riliskyte 1:3 (9,-7,-6,-9)
Sophia Klee - Emilija Riliskyte 3:2 (8,-6,4,-7,6)
Annett Kaufmann/Naomi Pranjkovic - Emilija Riliskyte/Kornelija Riliskyte 0:3 (-7-6,-6)
Sophia Klee - Kornelija Riliskyte 1:3 (-7,-6,5,-9)

Deutschland - Türkei 3:0
Naomi Pranjkovic - Sükran Cangir 3:2 (-8,-8,8,5,9)
Sophia Klee - Feyza Demir 3:0 (7,7,7)
Sophia Klee/Leonie Berger - Sükran Cangir/Zeynep Karaca 3:0 (5,4,7)

Deutschland - Ukraine 3:1
Naomi Pranjkovic - Iolanta Yevtodii 1:3 (8,-5,-6,-5)
Sophia Klee - Alina Vydruchenko 3:2 (-5,-9,11,10,9)
Sophia Klee/Leonie Berger - Iolanta Yevtodii/Alina Vydruchenko 3:2 (6,-7,6,-9,7)
Sophia Klee - Iolanta Yevtodii 3:0 (5,8,7)

Bundestrainerin Lara Broich: „Die Ukraine war der erwartet schwere Gegner. Wir haben den Kampf angenommen und wie schon gestern gegen die Türkei eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt.“

Deutschland steht als Gruppenzweiter im Achtelfinale am Dienstag um 18.30 Uhr.

(DTTB)

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