WM 2017

Solja/Fang verpassen Finale - Gold für Ishikawa/Yoshimura

Große Enttäuschung bei Petrissa Solja und Fang Bo über das verpasste Finale (©Fabig)

05.07.2017 - Spätestens nach dem Ausscheiden von Timo Boll und Ma Long ruhten auf ihnen die größten Hoffnungen, bei der WM in Düsseldorf vor heimischem Publikum einen Titelgewinn feiern zu können. Doch Petrissa Solja und Fang Bo scheiterten noch vor dem Finale an Kasumi Ishikawa und Maharu Yoshimura, die sich auch nach einem 1:3-Rückstand nicht aufgaben und im siebten Satz triumphierten. Die beiden starken Japaner holten sich wenig später die erste Goldmedaille für Japan seit 48 Jahren.

China wird bei diesen Weltmeisterschaften auf die komplette Ausbeute verzichten müssen. Während die Chinesen in den anderen vier Wettbewerben noch vertreten sind, schied der letzte Vertreter aus dem Reich der Mitte in der Mixed-Konkurrenz, Fang Bo, an Petrissa Soljas Seite im Halbfinale aus. Den Titel sicherten sich wenig später ihre Bezwinger Kasumi Ishikawa und Maharu Yoshimura, Silber ging an Chen Chien-An/Cheng I-Ching aus Taiwan.

Das Halbfinale und Endspiel verliefen dabei ganz ähnlich. Yoshimura und Ishikawa bewiesen beide Male ihre Nervenstärke und holten einen 1:3-Rückstand noch auf. In der Vorschlussrunde waren die ersten beiden Sätze zwischen Solja/Fang und Ishikawa/Yoshimura direkt hart umkämpft und gingen in die Verlängerung. Hier waren es Solja und Fang, die die besseren Nerven bewiesen und die Nase am Ende vorne hatten. Yoshimura/Ishikawa holten sich dafür ihren verdienten ersten Satz um so deutlicher in der nächsten Runde. Zwar musste das deutsch-chinesische Duo seine Führung auch in den folgenden Durchgängen nicht abgeben, konnte die japanischen Kontrahenten aber auch nicht abschütteln. So ging dieses dramatische Halbfinale in den Entscheidungssatz. Mit vielen eigenen Fehlern gerieten die beiden hier schnell in einen 2:8-Rückstand. Ein paar Punkte konnten sie zwar noch gutmachen, ihre Gegner aber nicht mehr einholen. Mit 5:11 ging der letzte Satz und damit die sichere Silbermedaille verloren.

„Ich bin schon sehr enttäuscht, dass wir nicht im Finale stehen“, gab Solja zu. „Unsere Gegner haben sich sehr gut auf uns eingestellt. Diesmal kamen nicht so schöne, lange Ballwechsel zustande wie beim letzten Mal. Aber wir haben nicht schlecht gespielt.“ Die Enttäuschung war Solja in der Mixed Zone anzusehen, dennoch wird sie heute Nachmittag auf das Siegertreppchen klettern dürfen. „Mit etwas Abstand kann ich mich da sicherlich drüber freuen, aber wenn man die Chance hatte, ins Finale einzuziehen, ist es einfach super ärgerlich. Ich hatte ein super Turnier mit Höhen und Tiefen, wollte in allen Wettbewerben vorne mitspielen. Das hat leider nicht funktioniert, aber ich habe eine Medaille.“

Im Endspiel lagen Yoshimura/Ishikawa diesmal gegen Chen Chien-An/Cheng I-Ching mit 1:3 zurück - und auch diesmal gaben sich die Japaner nicht auf. Mit 11:4, 11:9 und 11:5 zogen sie an den Taiwanern vorbei und sicherten sich ihre erste Goldmedaille. „Ich denke, das dies geklappt hat, weil wir in der Vergangenheit verloren haben und sehr hart trainiert haben, um jetzt dieses Ziel zu erreichen“, erklärte Ishikawa, wie sie zweimal einen 1:3-Rückstand wieder aufgeholt haben. „Wir spielen seit unserer Kindheit zusammen. Deshalb verstehen wir uns so gut. Wir sind gute Freunde und sprechen über persönliche Sachen miteinander. Wir ermutigen einander.“ Ihre Goldmedaille ist der erste Titel für Japan seit 48 Jahren.
 

Gemischtes Doppel

Halbfinale
Fang Bo CHN/Petrissa Solja - Maharu Yoshimura/Kasumi Ishikawa JPN 3:4 (11,12,-5,6,-5,-7,-5)
Chen Chien-An/Cheng I-Ching TPE - Wong Chun Ting/Doo Hoi Kem HKG 4:3 (7,-5,5,6,-5,-5, 9)

Finale
Maharu Yoshimura/Kasumi Ishikawa JPN - Chen Chien-An/Cheng I-Ching TPE 4:3 (-8,-8,8,-10,4,9,5)

(JS)

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