WM 2017

Experten-Talk: „Ich hoffe auf eine Medaille“

Erik Bottroff freut sich auf das K.o.-Spiel seines Teamkameraden Adam Szudi (©Fabig)

05.07.2017 - Bei der Heim-WM in Düsseldorf findet man nicht nur an den Tischen bekannte Gesichter. Auch auf den Zuschauerrängen oder im Foyer stößt man ab und zu auf Persönlichkeiten aus der Tischtennisszene. Diese werden wir in der WM-Woche regelmäßig zu Wort bilden und sie um ihre Expertenmeinung von außen bitten. Den Anfang macht der Zweitligaspieler Erik Bottroff von Borussia Dortmund, den wir am andro-Stand getroffen haben.

myTischtennis.de: Draußen ist wunderschönes Wetter, am zweiten Qualifikationstag ist auch sportlich noch nicht so viel los. Was also zieht dich hier heute in die Halle?

Erik Bottroff: In erster Linie bin ich hier am andro-Stand, um unsere Produkte bestmöglich vorzustellen und viele spannende Aktionen zu machen, unter anderem einen Speedtest in den ersten Tagen. Und sonst ist die Halle zum Turnierbeginn natürlich noch nicht ganz so voll, aber es laufen trotzdem auch schon jetzt viele bekannte Gesichter herum. Ich habe schon einige Spieler getroffen, denn gerade die Qualifikationstage sind ja für Leute auf meinem Niveau, also 2. Bundesliga, sehr spannend. Da kämpfen sich gerade viele, die ich gut kenne und gegen die ich sonst spiele, wie zum Beispiel mein Teamkollege und andro-Spieler Adam Szudi, Alberto Mino vom 1. FC Köln oder Tobias Rasmussen, durch die Qualifikation. Und das versuche ich, zwischendurch ein wenig zu verfolgen.

myTischtennis.de: Das heißt ja eigentlich, wenn du nicht Deutscher wärst, hättest du eventuell auch Chancen auf einen WM-Startplatz gehabt…

Erik Bottroff: Ja, das ist Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite hätte man vielleicht die Chance, für eine andere Nation zu spielen, aber meine professionelle Karriere habe ich inzwischen ad acta gelegt und versuche nun, mich auf meine Spiele in der 2. Liga zu konzentrieren und meine bestmögliche Leistung abzurufen. Sich auf eine Weltmeisterschaft vorzubereiten, wenn man nebenbei auch noch einen Job hat, ist unmöglich. Gerade in Deutschland.

myTischtennis.de: Aber du hattest schon die Gelegenheit, mal in der Halle vorbeizuschauen? Was waren deine ersten Eindrücke, als du hier zum ersten Mal reingekommen bist?

Erik Bottroff: Riesig. Ich habe mir schon gedacht, dass hier alles riesengroß ist, aber dass es diese Ausmaße annimmt, ist für mich persönlich schon erstaunlich. Was ich besonders imposant finde, ist, dass man quasi eine Halle in die Halle gebaut hat. Ich bin gespannt, wie es aussieht, wenn es ausverkauft ist und die heißen Spiele beginnen. Ich freue mich besonders auf die Viertelfinals, wenn hoffentlich Timo oder Dimitrij gegen Chinesen spielen.

myTischtennis.de: Da blickst du ja schon ein wenig in die Zukunft. Hast du denn heute ein Spiel, bei dem du sicher auf der Tribüne sitzen wirst? 

Erik Bottroff: Heute Abend ist das Knock-Out-Spiel von meinem Teamkameraden Adam Szudi, das nach der Gruppenqualifikation stattfinden wird. Das würde ich mir ganz gerne anschauen. 

myTischtennis.de: Und nicht den ersten Auftritt unserer deutsch-chinesischen Duos Ma/Boll und Solja/Fang?

Erik Bottroff: Ich gehe davon aus, dass sie sicher gewinnen werden. Ich meine, natürlich lastet bei einer Heim-WM immer ein großer Druck auf allen, aber ich glaube, heute Abend geht das gut. Es wäre auf jeden Fall sehr schade, wenn schon in der ersten Runde Deutsche ausscheiden.

myTischtennis.de: Was ist denn dein Tipp? Wird Deutschland Medaillen holen? Und wenn ja, wie viele und wer?

Erik Bottroff: Ja, ich hoffe auf eine. In der Vergangenheit gab es ja nicht so viele Medaillen bei Weltmeisterschaften für Deutschland, deswegen wäre eine Medaille ein Ziel, das es erstmal zu erreichen gilt. Aber es ist am Ende auch ein gutes Turnier, wenn die Deutschen ihre Setzungen erfüllt haben. Gerade bei einer WM ist es ja noch viel schwieriger als bei Olympia, sich eine Medaille zu erarbeiten, weil man mehr Chinesen im Feld hat. Wenn das überhaupt ein Deutscher schaffen würde, wäre das schon sehr gut.

(JS)

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