Trainingstipp

Trainingstipp: Alle Details und Übungen zur Ballonabwehr!

Was müssen Sie bei der Ballonabwehr beachten? (©Roscher)

17.12.2013 - Haben wir Ihnen die Ballonabwehr schon in der vergangenen Woche im Video kurz erläutert, gibt es heute wie gewohnt das Ganze in schriftlich ausformulierter Form. Der im Training oft gemiedene Schlag lässt sich mit ein paar Kniffen gut und mühelos üben. Und wenn Sie im Wettkampf dann tatsächlich unter Druck geraten und nach hinten gedrängt werden sollten – scheuen Sie sich nicht, auf die Ballonabwehr zurückzugreifen!

präsentiert vom Verband Deutscher Tischtennistrainer (VDTT)

Die Ballonabwehr in Bewegtbildern können Sie sich hier noch einmal anschauen! 

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Bei der Ballonabwehr handelt es sich um den typischen Defensivschlag eines Angriffsspielers, den er aus reinen Notsituationen heraus spielt. Mit diesem Schlag können zwei Ziele verfolgt werden, die man nicht voneinander trennen kann und die sich situativ ergeben:
 

  1. Den Gegner durch eine gute Ballonabwehr zu einem Fehler zwingen
  2. Durch eine gute Ballonabwehr einen Schlag erzwingen, der einen wieder in eine Angriffsposition bringt.

Um die genannten Ziele zu erreichen, ist die Qualität der Ballonabwehr von fundamentaler Bedeutung. Es gibt vier Elemente, die eine gute Ballonabwehr kennzeichnen. Diese sind  (aus meiner – diskutablen – Sicht stellt die Reihenfolge auch eine Wertigkeit da):
 

  1. Platzierungslänge: Der Ball muss möglichst nah an die Grundlinie gespielt
  2. Rotation: Der Ball muss mit möglichst viel Überschnitt gespielt werden
  3. Flughöhe: Der Ball muss möglichst hoch gespielt werden
  4. Seitliche Platzierung: Zwingen Sie den Gegner in einen bestimmten Spielkorridor 

Wie dem Punkt 2 zu entnehmen ist, handelt es sich bei der Ballonabwehr (im Idealfall) um einen Topspin mit viel Spin, der hoch an die Grundlinie gespielt wird.

 

Daraus ergeben sich technische Grundmerkmale, die sich wie folgt darstellen:

  1. Tangentialer Balltreffpunkt mit stark geöffnetem bis senkrechtem Schlägerblatt
  2. Schneller Schläger im Balltreffpunkt
  3. beim VH-Schlag: lange Ganzkörperbewegung 
  4. speziell beim RH-Schlag: extremer Handgelenkseinsatz

Vorbemerkung zu den nachfolgenden Übungen:

Wie oben beschrieben handelt es sich bei der Ballonabwehr um einen „Notschlag“. Somit kann er nicht in der klassischen Übungsform trainiert werden, wie man es aus den Trainingstipps gewohnt ist.

Alternative Übungen zum Thema Ballonabwehr können wie folgt aussehen:

 

  1. Übungsform – Entwicklung eines Raumgefühls

    Nehmen Sie sich eine Schale Bälle, stellen Sie sich in unterschiedliche, tischferne Positionen und spielen Sie den Ball hoch, lang und mit Spin auf die gegnerische Hälfte
     
  2. Übungsform – Balleimer

    Der Balleimer-Spieler steht hinter dem Tisch und schießt in die VH/RH/Mitte/VH oder RH/Ganzen Tisch

    Der „Spieler“ spielt Ballonabwehr.

    Anmerkung: Je weiter oben der Balltreffpunkt des Balleimer-Spieler ist, desto einfacher wird es, den Ballonabwehrschlag zu spielen. Ggfs. kann er sich auch auf einen Kasten stellen.
     
  3. Übungsform – Ballonabwehr einspielen

    Der Ballonabwehr-Spieler spielt direkt einen Ball als Ballonabwehr ein. Je größer die Vorgaben für den „Schuss-Spieler“ sind (immer in die gleiche Seite, nur auf zwei Punkte, keine Stopp-Bälle etc.), um so einfacher wird die Situation für den Ballonabwehrspieler.

    Anmerkung zu Übung 2 & 3:
    Man kann die Situation vereinfachen, indem man den Tisch des Ballonabwehr-Spielers schräg stellt. So kann man z.B. unter die hinteren Füße der Tischseite des Ballonabwehr-Spielers eine Gymnastikmatte legen. Somit verändert sich der Absprungwinkel des Balls massiv.
     
  4. Wettkampf

    Sollte man in Wettkampfsituationen in die Ballonabwehr geraten, kann man das Spiel für Trainingszwecke vereinfachen: Der Angreifer darf nur in eine Seite spielen, es dürfen keine Stopp-Bälle gespielt werden etc.  

Schreiben Sie uns, welchen Trainingstipp Sie sich wünschen…


Zum pdf-Download des Trainingstipps...


Weiterreichende theoretische Hintergründe finden Sie in den Fachzeitschriften TTL und Trainerbrief bzw. im Downloadbereich des VDTT (www.vdtt.de).

 

Autor: Achim Krämer


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