Der Kopf spielt im Tischtennis eine ganz entscheidende Rolle (©ITTF)
31.03.2020 - Tischtennis ist bekanntlich ein Sport, in dem man nicht nur viel mit Fitness und Technik beeinflussen kann, sondern auch mit dem Köpfchen. Und damit sind nicht nur taktische Überlegungen gemeint. Wie Professor Sigurd Baumann im VDTT-Mentaltipp erläutert, helfen auch positive Gedanken und eine mentale Wettkampfvorbereitung am Tisch weiter. Viele Beispiele und konkrete Schritte, die man vor dem Spiel durchgehen kann, gibt es im Tipp!
Um mit der richtigen Einstellung an den Tisch zu gehen, ist eine gute mentale Wettkampfvorbereitung vonnöten. Hierfür können Sie folgenden Katalog abarbeiten:
Allgemein
1. Analyse der äußeren Wettkampfbedingungen.
Zweck: Bekannte Bedingungen verleihen Sicherheit und verhindern unnötigen Energieverbrauch
2. Realistische Bewertung der eigenen körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit. Zweck: Bildet die Grundlage für die Bildung der eigenen Leistungserwartung
3. Aufbau einer realistischen Leistungserwartung
Zweck: Verhindert Erwartungsdruck, stärkt das Selbstvertrauen
4. Abschalten und Umschalten
Zweck: Das Bewusstsein auf die kommende Aufgabe lenken. Sich Lösen von ängstlichen und störenden Gedanken und Gefühlen
Gedankliche Vorbereitung
5. Analyse der Stärken und Schwächen des Gegners (Bereitschaft, auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren)
6. Erwartungsdruck in persönliche Ziele verwandeln
7. Offensives Denken (Selbstmotivieren, Selbstüberzeugung)
8. Vorsatzbildung - innerer Dialog
9. Visualisieren eigener erfolgreicher Handlungen, mental trainieren
10. Aufmerksamkeit auf den Gegner lenken. Konzentrieren auf das Tun, nicht auf das Ergebnis.
Zustandsregulation – emotionale Harmonisierung
11. Regulierung des Erregungszustands. Lampenfieber (Motorische Belastung, Entspannung)
12. Bewegungsgefühl bewusst machen
13. Kontrolle der mimischen und der Skelettmuskulatur
14. Atemübung – Entspannung – Selbstsuggestion
Aufbau eines zielbezogenen Selbstvertrauens
15. Erreichbare Fähigkeitsziele setzen
16. Eigene Stärken visualisieren
17. Konkrete Vorsatzbildung (u.a. Fehler akzeptieren)
Sigurd Baumann war Professor für Sportpädagogik an der Universität Bamberg sowie Diplompsychologe und ist seit vielen Jahren in der Trainerausbildung engagiert. Er besitzt diverse Trainerscheine (u.a. Staatlich geprüfter Skilehrer, Tischtennis- und Fußball-B-Lizenz), hat als Trainer in zahlreichen Sportarten gewirkt (auch Turnen, Eislauf, Boxen), war als Aktiver Bayerischer Turnfestsieger im Zehnkampf und spielt heute noch aktiv Tischtennis in der Bezirksliga. Als Referent für Psychologie im Tischtennis war er in mehreren Landesverbänden und im DTTB tätig.
Zum pdf-Download des Trainingstipps!
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