01.04.2025 - Schon im letzten Tipp hat sich Martin Adomeit mit dem Aufschlagspiel beschäftigt. Zum Abschluss seiner laufenden Fortgeschrittenen-Reihe geht es um Variationen mit langen Aufschlägen in Rückhand als Grundlage. Was ist bei der Platzierung zu beachten, welche Empfehlungen gelten? Der frühere Damen-Bundestrainer zeigt zur Verdeutlichung wieder fünf verschiedenen Übungen, zusammengefasst in einem gewohnten Video.
Nach dem letzten Tipp über Aufschlagvariationen, bei denen der KA in VH im Blickpunkt stand, liegt der Schwerpunkt nun ein auf dem langen Aufschlag in RH. Auch dieser wird selbst im Topsportbereich immer wieder eingesetzt, um direkt Druck auf den Gegner zu erzeugen - besonders dann, wenn dieser die Aufschlag-Ewartung zu nah am Tisch hat. Mit LA in RH sind Aufschläge gemeint, deren Aufsprung entweder in der Nähe, noch besser auf der Grundlinie erfolgt oder auch auf der Seitenlinie und dadurch weit nach außen getrieben erfolgt.
Als Antwort des Gegners ist zwar immer ein RHT möglich, aber in unterschiedlichen Abständen zum Tisch! Dies bereitet vielen Spielern Probleme. So kann als Variation zum richtig schnellen Aufschlag mit einem Kick über die RH-Ecke auch ein Aufschlag mit Seitunterschnitt über weit außen eine gute Waffe sein. Auch bei diesen Platzierungen spielt Ihre eigene Aufschlagposition eine große Rolle. So hat beispielsweise ein Gegner, wenn Sie gut aus der VH-Seite in lang RH aufschlagen, durch den parallelen Weg noch weniger Zeit.
Noch ein Tipp für das isolierte Aufschlagtraining: Versuchen Sie auch hier immer wieder aus der gleichen Position verschiedene Aufschläge zu entwickeln, so dass der Gegner möglichst wenig Signale für Ihren tatsächlichen Aufschlag bekommt. So lernen Sie auch Ihren Schlüsselpunkt, worauf Sie bei welcher Variation achten müssen. Dies hilft Ihnen im Wettkampfstress weiter!
1. Übung: Variationen langer Aufschläge in RH
Spieler A: LA in RH (KA in VH - frei) Spieler B: RHT in TMi/VH
VHT in eine Ecke
frei
Bei dieser Übung sollten die LA in RH (siehe oben) variiert werden. Sie provozieren einen schlechten Topspin und können dann mit einem VH-Gegenzieher übernehmen. Natürlich kann man diese Übung auch in Wettkampformen übernehmen und beispielsweise den direkten Aufschlagpunkt doppelt bewerten. Als Variation kann man den Rückschläger auch völlig frei platzieren lassen.
Zur Grafik von Übung 1.
2. Übung: LA in die Ecken
Spieler A: LA in eine Ecke Spieler B: freier T überall
B/T Wechsel der Ecke (manchmal gegen den Lauf/gleiche Ecke wie A)
frei
Eine Beobachtung des Gegners ist Grundlage dieser Übung. Kann der Spieler das nicht im Aufschlagvorgang, könnte man das beispielsweise erlernen, in dem Spieler B mit VHT annehmen muss. Auch sollte man, um erfolgreich zu sein, den Schnitt und seine Aufschlagposition verändern, aber auch mal statt VH-Aufschlägen, RH-Aufschläge durchführen.
Zur Grafik von Übung 2.
3. Übung: LA in RH/TMi
Spieler A: LA in RH/TMi Spieler B: T in eine Ecke
B/T in Ecke, mit der B gespielt hat (andere Ecke)
frei
In dieser Übung soll der Aufschläger den Rückschläger zu Entscheidungen zwischen RH- und VH-Topspin zwingen. Dadurch, dass er in die Ecke spielen soll, in die Spieler B gespielt hat (also z.B. spielt B einen VHT in die VH-Ecke oder einen RHT in die RH-Ecke), ist er gezwungen, die Aktionen seines Gegenübers genau zu beobachten und dementsprechend zu reagieren. Also er provoziert weit in RH, noch VH zu spielen, dann in VH-Ecke; weit in Mitte, noch RH, dann in RH-Ecke; weich über RH aufschlagen, dann aggressiv in RH; aggressiv über RH aufschlagen, dann weich in RH.
Zur Grafik von Übung 3.
4. Übung: LA in RH/KA in VH
Spieler A: LA in RH/KA in VH Spieler B: KR/T in Ecken
KR//T/B in weite VH
frei
Jetzt geht es um die Position des Gegners. Ich hole ihn an den Tisch, kurz in VH oder treibe ihn lang weg mit einem Kick in RH oder hole ihn mit Seitschnitt an den Tisch. Dann treibe ich ihn mit Druck weit in VH. Hat mein Gegner den kurzen Aufschlag geahnt und schafft es, ihn kurz zu legen, lege ich ihn wieder kurz. Schafft er es nicht, eröffne ich direkt über VH.
Zur Grafik von Übung 4.
5. Übung: LA in RH//KA/HLA in TMi oder RH
Spieler A: LA in RH//KA/HLA in TMi/RH Spieler B: freier R
F/T auf Ellbogen
frei
Jetzt soll der Gegner mit einem Längenwechsel über RH und gleichzeitigen Entscheidungen (RH/VH) zum Wahnsinn getrieben werden. Dem Gegner wird der Rückschlag frei überlassen (wie im Wettkampf auch), aber ich muss lernen, auf welchen Aufschlag welche Rückschläge am wahrscheinlichsten sind und welche kleinen Variationen im Aufschlagspiel erfolgreich sind. Dazu ist es nötig, die Ballwechsel immer wieder kurz zu reflektieren und sich damit deutlich zu machen, dass Punktgewinne kein Zufall sind, sondern von meinen Aufschlägen abhängen. Auch verändert sich je nach Rückschlag auch die Position des Ellbogens/Entscheidungspunkts des Gegners. Ihn dann zu treffen, gehört zum Ziel der Automatisierung der Prozesse.
Hinweis: Alle Übungen sind natürlich wie immer geschrieben, als ob Rechtshänder mit Rechtshändern oder Linkshänder mit Linkshänder spielen. Trainiert ein Linkshänder mit einem Rechtshänder, muss man sie dementsprechend verändern.
Die Übungen im Video spielen die DTTI-Bewohner Chris Andersen und Jamal Oudriss ein.
ados TT-Schule, ttcenterlippstadt@faszination-tischtennis.de, Tel. 02941-273385, Mobil: 0160-8120572 (für Nachfragen, Vereinbarung von Trainingsterminen oder Materialberatung).
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