Trainingstipp

Trainingstipp Fortgeschritten: Flip optimal platzieren

Chen Meng beim Vorhandflip bei den WTT Finals in Japan. (©WTT)

19.12.2023 - Im nächsten Trainingstipp der Fortgeschritten-Reihe beschäftigt sich Martin Adomeit mit der optimalen Platzierung des Flips, der gerade für Amateure im Vergleich zum Schupf eine effektive Alternative sein kann. Mit Hilfe der folgenden Erklärungsansätze geht der langjährige Nationalcoach auch darauf ein, wie hart oder weich der Flip am besten zu spielen ist. Zur Veranschaulichung zeigt Adomeit fünf verschiedene Übungen.

Über die Risikobereitschaft beim Flip hat Martin Adomeit schon in der Einleitung seines vorangegangen Trainingstipps berichtet. Aufbauend auf den extremen Rückschlag nach außen kommen diesmal Vorhand- und Rückhandflips zum Einsatz. Der Schwerpunkt liegt auf der optimalen Platzierung sowie richtigen Härte des Flips des Rückhand- und Vorhandflips.


1. Übung: Isoliertes Rückschlagtraining RH-Flip nach außen

Spieler B: KA in RH/TMi                     Spieler A: RHF auf die Seitenlinie

Hier geht es darum, das Gefühl für den Rückhand-Flip auf die Seitenlinie zu entwickeln und den Ball im richtigen Winkel von außen zu treffen. Beim Zielen auf die Seitenlinie gilt es zu beachten, die Ecke Richtung Grundlinie anzuvisieren oder auch mal die Seitenlinie deutlich mehr in Netznähe. Man könnte somit Ziele (beispielsweise Markierungshütchen) auf beide Seitenlinien stellen. Sind sie getroffen, nimmt man sie weg. Wer hat nun die meisten Treffer in fünf Minuten? Bei dem exakt selben Übungsaufbau wie im ersten Tipp zum Thema Flip wird jedem schnell klar, welche Variante einem leichter fällt und an welcher man noch etwas feilen sollte.                        

Zur Grafik von Übung 1.


2. Übung: Rückschlag mit RHF über außen

Spieler B: KA über 2/3-VH        Spieler A: RHF nach außen

                T überall                                     T andere Ecke als F

                                          frei

Hier geht es natürlich darum, den Flip in die Seite zu steuern, die aufgrund des Aufschlags und der eigenen Fähigkeit leichter anzuspielen bzw. möglich ist. Aber auch die Beobachtung des Gegners gilt es in die Entscheidung, in welche Ecke geflippt werden soll, mit einzubeziehen. Gleichzeitig gilt es die Erfahrung zu sammeln, bei welcher Platzierung welche Antwort erfolgt. Bei dieser Übung in Wettkampfform sollte man direkte Punktgewinne mit Flip mehr belohnen, um sich auch zu überwinden, hart und schnell bzw. mit entsprechenden Täuschungen zu flippen. 

Zur Grafik von Übung 2.


3. Übung: VHF parallel

Spieler B: KA in VH (LA in RH – frei)     Spieler A: VHF in RH (KR in VH (30 % - frei))

                RHT in RH/TMi                                       T in eine Ecke

                                                           frei

Beim Training des parallelen Vorhandflips ergibt sich direkt die Alternative des kurzen Rückschlags in Vorhand. Diese ist nötig, denn nur dann ist der Flip natürlich effektiv, obwohl der Gegner weiß, wohin der Flip platziert wird. Es kommt darauf an, danach druckvoll weiterzuspielen. Dadurch wird der Gegner unter Druck gesetzt und muss auf den Flip mehr riskieren. Er wird dadurch eine höhere Fehlerquote haben.

Zur Grafik von Übung 3.


4. Übung: F weit nach außen

Spieler B: KA überall (LA - frei)      Spieler A: F extrem über Seiten

                B/T diagonal                                 frei 

Jetzt gilt es, unabhängig von der gegnerischen Aufschlagplatzierung den Ball über außen zu flippen. Der Gegner soll diagonal antworten, danach folgt freies Spiel. Auch hier gilt es, nach dem Flip aggressiv nachzusetzen. 

Zur Grafik von Übung 4


Übung 5: F über extrem außen 

Spieler B: KA überall            Spieler A: F nach außen

                                             frei      

Hiermit werden Sätze gespielt, alle zwei Aufschläge wird wie gewohnt gewechselt. Punkte mit direktem Flip zählen doppelt. Kommt ein Flip auf die seitliche Kante, hat der Spieler den Satz automatisch gewonnen. 

Zur Grafik von Übung 5.

Die Übungen im Video spielen die DTTI-Bewohner Chris Andersen und Jia Yuan Zhang ein.


 

Zum PDF-Dokument des Trainingstipps, einschließlich einer Legende mit allen Abkürzungen! 

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Der Autor
Martin Adomeit war Nationaltrainer in vier verschiedenen Nationen (Deutschland, Luxemburg, Belgien und Nigeria) und gewann mit allen Nationen Medaillen bei Welt-, Europameisterschaften oder African Games.  1998 wurde er in Deutschland Trainer des Jahres. Jetzt arbeitet der Lippstädter als freiberuflicher Trainer. Er führt unter anderem Lehrgänge für Vereine, Bezirke oder Verbände durch, gibt Einzeltraining und betreibt einen TT-Shop. Zudem führte er zuletzt zahlreiche Maßnahmen für den DOSB in Afrika und Asien durch und arbeitet als Berater und Werbeträger von VICTAS. International betreute er beispielsweise Quadri Aruna beim World Cup in Düsseldorf. 2015 führte er Nigerias Männerteam zum Mannschaftstitel bei den All African Games und ist damit der erste Trainer, der auf verschiedenen Kontinenten Titel in kontinentalen Mannschaftswettbewerben gewonnen hat. Der jüngste Erfolg des Coaches war die Deutsche Meisterschaft mit den Schülern des TuS Sundern 2017.  

ados TT-Schule, ttcenterlippstadt@faszination-tischtennis.de, Tel. 02941-273385Mobil: 0160-8120572 (für Nachfragen, Vereinbarung von Trainingsterminen oder Materialberatung). 

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