Der Vorhandtopspin ist oft die bessere Wahl (©ITTF)
27.08.2019 - Wenn man sich den Unterschied zwischen dem Spitzenbereich und den durchschnittlichen Spielern anschaut, fällt auf, dass als Antwort auf gegnerische Topspins viele Durchschnittsspieler Vorhandblocks spielen. Im Spitzenbereich tauchen, wenn ein Spieler mit Topspin in VH angespielt wird, in dieser Situation fast nur Gegenzieher auf. Warum das auch die sinnvollere Alternative ist, erklärt Martin Adomeit in diesem Fortgeschrittenentipp.
Der VH-Block ist einer der Schläge mit der geringsten Effektivität. Im Verhältnis zwischen gemachten Fehler und erzielten Punkten kommt er in aller Regel nicht gerade positiv weg. Dies ist sicherlich der Grund, warum er im Spitzenbereich so gut wie nicht gespielt wird, es sei denn als bewusste Alternative zum Gegenzieher, um beispielsweise einmal Tempo herauszunehmen. Die hohe Fehlerquote hat zwei Ursachen: Zum einen muss die Rotation für einen Block recht gut eingeschätzt werden, zum anderen unterstützen Körper und Beine den Schlag meist nicht. In der Reaktion geht oft der Schläger vor und damit ist das rechte Bein belastet. Mit dem dann stehenden Block setzt man den Gegner auch nicht unter Druck und somit wird mit diesem Schlag selten ein Vorteil erzielt. Beim Versuch des Gegenziehers ist der Spieler dagegen nicht so sehr von der ankommenden Rotation abhängig, weil er selbst auch Rotation erzeugt. Zudem stellt man sich beim Versuch des Gegenziehers oft deutlich besser zum Ball hin. Martin Adomeit plädiert deshalb für den häufigen Einsatz des Gegenziehers auf jedem Niveau und zeigt in den Übungen Beispiele für die Einführung bzw. den Einsatz des Gegenziehers auf.
1. Übung: isoliertes Training des VH-Gegentopspins am Balleimer
gebraucht werden hierzu drei Spieler
Spieler C: Sch in VH mit Balleimer Spieler B: VHT in VH Spieler A: VHT
Der eine Spieler spielt aus dem Balleimer lange Schupfbälle in die VH. Spieler B eröffnet in VH und nun kann sich der Trainierende ganz auf den Gegentopspin konzentrieren. Bei fortgeschrittenen Spielern oder im Laufe eines zweiten Durchganges könnte Spieler B dann auf den Gegentopspin des Spielers A selbst versuchen, wieder mit Topspin zu antworten.
In dieser Trainingsform kann sich der Spieler ganz auf die Armbewegung und das Einschätzen des anfliegenden Balles konzentrieren.
2. Übung: isoliertes Training Rückschlag mit Gegentopspin
Spieler B: KA in Tischmitte Spieler A: lSch in VH
VHT in VH VHT
Ende
Nun wird der Gegenzieher mit dem Rückschlag verbunden. Dies ist insofern wichtig, als dass die Stellung zum Ball ein wichtiger Aspekt ist. Gerade nach dem kurzen Ball geht bei Rechtshändern das rechte Bein zum Rückschlag vor. Für den Gegenzieher muss es nun deutlich zurückgesetzt werden. In einem zweiten und dritten Durchgang könnte man sich noch um verschiedene Platzierungen des Gegenziehers kümmern. Entscheidend ist das Timing bei der Schlagbewegung. Daher sollte man eine kurze Bewegung durchführen, dann ist das Timing deutlich leichter. Eine Variation ist natürlich auch, den Rückschlag nicht als Schupf, sondern Rückhandflip zu spielen. Um die Rotationsentwicklung beim Gegenzieher zu verstärken, könnte man auch Ziele kurz hinter das Netz platzieren. Diese kann man mit einem geraden Block kaum treffen.
3. Übung: Gegenzieher nach eigenem langen/halblangen Aufschlag
Spieler A: LA in RH/Mitte Spieler B: VHT/RHT in VH
VHT in weite VH
freies Spiel
Der Spieler provoziert mit einem langen oder halblangen Aufschlag einen Topspin des Gegners. Der eröffnet in VH und nun versucht, Spieler A mit dem Gegenzieher in VH den Punkt zu gewinnen oder sich in eine vorteilhafte Lage zu bringen. Man könnte zur Verstärkung ein Zielfeld auf die Seitenlinie legen. Dies verursacht, dass der Gegner beim Gegenzieher auch einen leichten RH-Griff einnimmt, was den Gegenzieher erleichtert und leichter kontrollieren lässt.
4. Übung: Gegenzieher nach Schupfrückschlag
Spieler B: KA in VH (LA in RH – frei) Spieler A: Sch über VH-Seite
VHT in ½ VH VHT in RH
frei
In dieser Übung kommt wieder die Kombination Rückschlag auf KA und VH-Gegenzieher zum Zug. Gleichzeitig wird bei dieser Übung der VH-Gegenzieher parallel gespielt. Dies geht deutlicher leichter mit VH-Griff. Aufgrund des kürzeren Weges von VH zu RH muss der Schlagansatz deutlich höher gewählt werden. Zusätzlich muss die Bewegung leicht wie ein Scheibenwischer in Richtung Mitte gehen.
5. Übung: VH-Gegenzieher nach RHB
Spieler B: KA in RH (LA in Mitte – frei) Spieler A: Sch/F in RH/Mitte
RHT/VHT in RH RHB in VH
VHT in VH VHT überall
frei
Nun wird der VH-Gegenzieher nach einem Wechsel aus RH gespielt. Mit dem aktiven RHB in VH wird der Topspin in VH provoziert und dann dieser mit VH-Gegenzieher übernommen.
Zur Grafik von Übung 5
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Die Übungen im Video spielen die andro-Spieler Emilo Schulz und László Mohácsy vor:
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