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Alex' Blog: "Die Erlebnisse kann einem keiner nehmen"

Natürlich durfte das Erkunden der Stadt nicht fehlen (©Flemming)

12.07.2015 - Aus Sicht der deutschen Tischtennis-Herren ist sie vorbei, die Universiade 2015 im südkoreanischen Gwangju. In den letzten Tagen stand für Ruwen Filus, Liang Qiu und Alexander Flemming der Einzel-Wettbewerb auf dem Programm. In seinem abschließenden Blog blickt der Hilpoltsteiner Flemming auf eine bewegte Zeit zurück und zieht – nicht nur von der sportlichen Seite betrachtet – ein positives Fazit.

Gruppenphase sauber gelöst, aber bereits Schluss in der ersten Hauptrunde
Nach dem Sieg gegen meinen ersten Kontrahenten aus Bhutan konnte ich im Spiel um den Gruppensieg mit dem Rückenwind des großartigen Team-Viertelfinals gegen China auch Harald Andersson bezwingen. Nach verlorenem ersten Satz gelang es mir, die folgenden Sätze in der durch die Monsunluft extrem feuchten Halle für mich zu entscheiden. Da unser Diszplinchef aber bezüglich des Losens ein goldenes Händchen hat, hätte ich mir um das Weiterkommen sowieso nie Sorgen machen müssen. Er zog bei der Losung der Lucky-Loser Gruppe sechs – Harald Andersson. Auch Liang schaffte den Sprung ins Hauptfeld und hatte dabei keinerlei Probleme. Ruwen musste zu diesem Zeitpunkt noch nicht aufschlagen, da er an Position vier gesetzt war und somit in der Endrunde wartete.

In der ersten Hauptrunde am gestrigen Tag konnten Liang und Ruwen ihre Siegeszüge fortsetzen und bezwangen ihre Gegner aus Chile und Estland. Nun war ich der letzte, der die Runde der letzten 64 gegen den Belgier Florent Lambiet bestreiten musste. Nach einem harten und sehr knappen Fight musste ich meinem Gegner zu einem 4:2 gratulieren und war nun nur noch der Betreuer von Ruwen und Liang. Liang scheiterte in der Runde der letzten 32 gegen den Taiwanesen Huang mit 4:1 und Ruwen konnte nach einem Sieg gegen Daniel Dan aus Rumänien zwar ins Achtelfinale einziehen, scheiterte aber an Jin Ueda.

Blicke über den Tellerrand am freien Tag
Neben allen sportlichen Aspekten blieb an meinem gestrigen freien Tag auch Zeit, andere Sportarten anzusehen und kennenzulernen. So hatten wir endlich die Möglichkeit, unsere Schwimmerkollegen im faszinierenden, neu gebauten Schwimmstadion zu bewundern. Das Schwimmstadion ist eine von nur zwei Neubauten, die extra für die Universiade errichtet werden mussten. Das spricht eindeutig dafür, dass hier keine größenwahnsinnigen Sportstätten neu erbaut werden müssen, die danach oftmals keine Weiternutzung finden. Ebenso verhält es sich mit dem Universiadedorf. Die Apartments, in denen wir leben, waren schon vor den Spielen vorhanden und sind nach unserem Auszug komplett vermietet oder verkauft. Südkorea spricht also nicht nur von Nachhaltigkeit während der Universiade, sondern lebt sie auch nach ihrem Motto „Light up tomorrow“. 

Besonders stolz sind wir, dass wir unseren Edelfan Martin Grau (er war bei allen Teamspielen anwesend) gestern im strömenden Regen zu Gold peitschen und er im 3000m-Hindernis-Lauf seine Saisonbestleistung abrufen konnte. Morgen steht außerdem das Finale der Basketballer an, die gegen die USA oder Russland um die Goldmedaille ringen werden. Zwei Tage haben wir noch, um neben diesem Event weitere Kontakte zu knüpfen und die Zeit, die bei der Universiade wie im Flug vergeht, aufzusaugen und zu genießen.

Mit Südkorea wird auch dieses Jahr das Gastgeberland den Medaillenspiegel anführen. Damit ist zum dritten Mal in Folge nach China und Russland der Gastgeber die stärkste Nation. Ob das nun daran liegt, dass das Heimpublikum die Athleten so beflügelt oder, ob die Gastgeber durch die eine oder andere Einschreibung für ihre positive sportliche Reputation sorgen, bleibt dahingestellt. Egal, was der Grund ist, die Universiade hat allen gefallen und ist für tausende Sportler ein einmaliges Erlebnis, das neben sportlichen Höhepunkten immer wieder das Menschliche in den Vordergrund rückt. 

Nach den kommenden zwei ausgelassenen Tagen werden wir Mittwoch wieder in den Flieger nach Frankfurt steigen, Gwangju hinter uns lassen, Freunde verabschieden und in den Alltag zurückkehren. Auch wenn sich jeder unendlich auf zu Hause freut und seinen Freunden und der Familie von den tollen Momenten berichten möchte, wird die mentale Ankunft sicherlich ein paar Tage mehr in Anspruch nehmen als die physische. Die Zeit in der surrealen, perfekten Welt dieser Großveranstaltung vergeht wie im Flug, doch die Erinnerungen und Erlebnisse kann einem keiner nehmen.

Die Einzel-Ergebnisse im Überblick: 

Vorrunde

Gruppe 6
Alexander Flemming - Ugyen Wangdi 3:0 (2,3,2)
Alexander Flemming - Harvard Andersson 3:1 (-5,6,10,6)

Gruppe 13
Liang Qiu - Brian Chen 3:0 (7,5,6)
Liang Qiu - Cheng Ziyang 3:0 (8,1,5)

Runde der bes­ten 64
Ruwen Filus – Too­mas Libene (EST) 4:0 (5,5,5,9)
Liang Qiu – Gus­tavo Gomez (CHI) 4:2 (-9,9,7,-9,7,7)
Alex­an­der Flem­ming – Flo­rent Lam­biet (BEL) 2:4 (-5,-6,8,7,-7,-9)

Runde der bes­ten 32
Ruwen Filus – Daniel Dan (ROU) 4:0 (4,2,3,5)
Liang Qiu – Hunag Cheng-Cheng (TPE) 1:4 (-10,4,-9,-8,-6)

Achtelfinale
Ruwen Filus – Jin Ueda (JPN) 2:4 (15,-6,12,-10,-6,-9)

Hier geht's zur Universiade-Bildergalerie

(Alexander Flemming)

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