Regelecke

Regelecke: Punkt für Qiu oder Assar?

Omar Assar kommt auf eine kleine Stippvisite vorbei (©Facebookseite DTTB)

20.07.2020 - Normalerweise behandeln wir in unserer Regelecke ja immer allgemeine Fälle, die uns zum Teil zugeschickt wurden oder die wir uns selbst ausdenken. In der heutigen Folge nehmen wir allerdings einen Fall auf, der in den vergangenen Tagen für Fragezeichen in der Tischtennisszene gesorgt hat. Es geht um einen Ballwechsel zwischen Omar Assar und Dang Qiu bei den Düsseldorf Masters, in dem der Ägypter Qiu einen Besuch auf seiner Seite abstattet. Wie hätten Sie entschieden?

 

Die Auflösung:

Eine knifflige Situation, die sich da im Halbfinale zwischen Omar Assar und Dang Qiu ereignete. Der Ägypter erklärte nach dem Ballwechsel sogleich, dass er den Ball zwar nicht berührt, Qiu aber am Rückschlag gehindert hätte - und dass der Punkt daher dem Penholderspieler zusteht. Eine faire Geste, aber sehen das auch die Regelprofis so? Wir haben die Experten vom DTTB-Ressort Schiedsrichter gefragt, die sich einig sind, dass der Punkt Omar Assar gehört hätte. Damit ist Antwort a) richtig. Die Begründung lautet, dass Dang Qiu sowieso keine Chance mehr gehabt hätte, den Ball noch zu erreichen. Und dies habe nicht daran gelegen, dass Assar auf seine Seite kam. Der passende Paragraph im Regelwerk lautet hierzu:

TT-Regeln § A 10.1.2: „Sofern der Ballwechsel nicht als Let gewertet wird, erzielt ein Spieler einen Punkt, wenn sein Gegner keinen regelgerechten Rückschlag macht.“

Es hängt also viel davon ab, wie der Schiedsrichter die Situation wahrnimmt. Wäre er zu der Ansicht gelangt, dass Qiu von Assar behindert worden ist, müsste er entscheiden, ob dies mit oder ohne Absicht passiert ist. Handelt der Spieler absichtlich, ist dies als grob unsportlich zu werten und wäre ein Fall für eine Disqualifikation. Handelt er unabsichtlich, würde der Ballwechsel wiederholt, da der Spieler durch ein Ereignis außerhalb seiner Kontrolle an einem regulären Rückschlag gehindert worden ist.

Wie das Ergebnis unserer Umfrage zeigt, hätten die meisten von Ihnen wie das Ressort Schiedsrichter entschieden:

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