24.08.2022 - Annett Kaufmann ist eine der ersten Nutzerinnen der Technologie der Spinsight ESN Digital GmbH, die vor ein paar Monaten an die Öffentlichkeit gegangen ist. Die "Newcomerin des Jahres 2021" durfte schon früh mit Spinsight trainieren und berichtet im Interview, was sie daran schätzt und wie die neue Trainingsmethode genau funktioniert. Ihr Rückhand-Eröffnungs-Topspin ist dank Spinsight auf jeden Fall schon viel gefährlicher geworden.
myTischtennis.de: Wenn es um die neue Technologie rund um Spinsight geht, sieht man meist Hugo Calderanos oder dein Gesicht. Wie bist du mit Spinsight in Berührung gekommen? Wie fing das an?
Annett Kaufmann: Das hatte meine Trainerin Evelyn Simon organisiert, die auch für die Stiftung Compass arbeitet. Sie hat mich gefragt, ob ich das ausprobieren möchte. Es hat sich cool angehört, also dachte ich mir: Warum nicht? Ich war dann bei Spinsight in Hofheim zu Besuch und wenige Monate später sind sie zu mir nach Böblingen gekommen. In dem Zeitraum habe ich viel an meiner Technik gearbeitet. Und die Daten haben mir dann bestätigt, dass ein großer Unterschied im Vergleich zur ersten Messung bestand und ich mich verbessert habe.
myTischtennis.de: Wie oft trainierst du jetzt inzwischen mit SPINSIGHT elite?
Annett Kaufmann: Derzeit noch nicht so wahnsinnig oft, denn ich nutze bisher nur den Spinsight-Leistungstest. Hier wird zu unterschiedlichen Zeitpunkten gemessen, wie ich bei den verschiedenen Fähigkeiten, die im Tischtennis wichtig sind, abschneide (Anm. d. Red.: ein SPINSIGHT-elite-System für das tägliche Training von Annett und Evelyn wird noch in diesem Jahr zur Verfügung gestellt). Ich bin ein Mensch, der lieber einen größeren Abstand zwischen zwei Leistungstest-Messungen hat, um dann auch größere Unterschiede erkennen zu können. Für mich ist es extrem hilfreich, diese Möglichkeit zu haben, mit Spinsight zusammenarbeiten zu können. Denn manchmal ist es einfach so, dass der Topspin super aussieht, es aber eigentlich nicht ist - also dass der äußere Eindruck nicht stimmt. Spinsight hat meine bisherigen Werte eingespeichert und kann mir sagen, ob das, wie es sich für mich anfühlt, richtig ist.
myTischtennis.de: Spinsight hat ja rund um ihre Technologie eine eigene Trainingsmethode entwickelt, genannt S.P.S. (kurz für: Set Goal, Play, See). Was steckt da genau hinter?
Annett Kaufmann: Zuerst setzt man sich ein Ziel, zum Beispiel einen besseren Vorhand-Topspin mit mehr Umdrehungen spielen zu können. Spinsight nimmt mich dann, während ich spiele, auf und sammelt Daten. Wenn ich nun etwas verändere, kann ich anhand der Daten objektiv überprüfen, ob sich meine Schlagqualität verbessert hat und ich auf einem guten Weg bin. So mache ich weiter, bis ich mein Ziel erreicht habe. Wenn ich mir ein zu hohes Ziel gesetzt habe, wie zum Beispiel einen Vorhand-Topspin wie Hugo Calderano zu haben, und ich das nicht hinbekomme, muss ich mein Ziel auf einen realistischeren Wert herunterschrauben. Und wenn ich mein Ziel erreicht habe, kann ich die neu gelernte Technik in mein Spiel einbauen.
myTischtennis.de: Spinsight spricht oft von Aha-Momenten, die die Spieler dank der Technik haben. Hattest du auch schon Aha-Momente?
Annett Kaufmann: Ja, die hatte ich schon. Eigentlich immer, wenn ich spiele, etwas verändere und dann sehe, dass die Werte direkt viel besser werden. Ein Beispiel ist mein Rückhand-Eröffnungs-Topspin. Der war eigentlich schon ziemlich gut, was auch die Daten bestätigt haben. Aber dann haben wir etwas daran verändert und er ist direkt noch einmal besser geworden. Also habe ich diese neue Technik sofort in mein Spiel eingebaut und merke seitdem, dass meine Gegner mehr Probleme damit haben. Die Leute von Spinsight geben einem dabei auch immer gute Tipps, was man verändern könnte, und erklären, wieso das jetzt diesen Effekt auf die Daten hatte. Es ist gut und wichtig, dass man das versteht.
myTischtennis.de: Was ist ein Ziel, das du aktuell im Training verfolgst?
Annett Kaufmann: Zur Zeit liegt mein Fokus darauf, die Qualität meines Vorhand-Topspins zu verbessern, so dass er schnell ist und gleichzeitig viel Rotation hat. Ich habe meine Technik etwas verändert und er fühlt sich anders an, sieht auch besser aus. Ich würde mich freuen, wenn die Daten das bestätigen würden, wenn ich das nächste Mal mit Spinsight arbeite.
myTischtennis.de: Spinsight war neulich auch im Düsseldorfer DTTZ zu Gast, so dass auch deine Nationalmannschaftskollegen das System einmal ausprobieren konnten. Was war deren Eindruck?
Annett Kaufmann: Sabine (Winter, Anm. d. Red.) war ziemlich lange damit zugange und auch Franzi (Schreiner, Anm. d. Red.) fand es ziemlich cool, damit zu arbeiten. Sie fanden es spannend, zu sehen, wie sich die Daten verändern, wenn man die Technik ein bisschen variiert. Außerdem kann man das System ja auch benutzen, wenn man Beläge austestet und wissen will, womit man zum Beispiel mehr Rotation erzeugen kann. Also, ihnen hat es gut gefallen.
myTischtennis.de: Was für einen Einfluss, glaubst du, wird die Spinsight-Technologie auf das Tischtennistraining im Spitzenbereich haben? Kann man da wirklich von einer Revolution sprechen?
Annett Kaufmann: Ich kann mir gut vorstellen, dass der Spinsight-Leistungstest bei uns regelmäßig einmal im Monat oder alle zwei Monate im Training eingesetzt wird. Im Spitzenbereich sind es halt Kleinigkeiten, die über Rotation und Tempo entscheiden. Und wenn solch ein Hilfsmittel dauerhaft zur Verfügung steht, kann man seine Technik damit sicher sehr verbessern. Also, ich denke schon, dass man da von einer kleinen Revolution sprechen kann.
Mehr Infos finden Sie auf der Spinsight-Webseite und dem Spinsight-Instagramkanal.
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