20.09.2021 - Für Deutschlands TT-Ass Benedikt Duda war es ein goldener Moment, als er sich in Bremen am Sonntag, den 29. August, zum ersten Mal zum deutschen Meister kürte. Der Bergneustädter siegte im Finale nach starkem Comeback gegen Bastian Steger. Im August lief es für Duda ohnehin rund: Er war als Ersatzspieler auch Teil des Teams, das in Tokio Olympia-Silber gewann. Ein kleines Puzzle-Teil in der Erfolgsgeschichte Dudas bildet seit kurzem das weltweit führende Sport-Datenanalyse-Unternehmen Stupa.
Einen 4:2-Erfolg feierte Duda im Finale der 89. nationalen deutschen Meisterschaften über Bastian Steger, um sich bei seiner zweiten Finalteilnahme zum ersten Mal den Titel zu sichern. Das Endspiel im letzten Jahr hatte Duda mit 2:4 gegen Ricardo Walther verloren. In diesem Jahr hatte der Weltranglisten-42. eine Geheimwaffe: die Analysen von Stupa. Der Bergneustädter warf im Halbfinale Fuldas 20-jähriges Talent Fan Bo Meng mit einem souveränen 4:1-Erfolg aus dem Turnier. Steger erreichte das Endspiel durch einen 4:3-Sieg über Allroundspieler Ruwen Filus (Fulda-Maberzell).
Im Finale tat sich Duda zu Beginn etwas schwer: Nach einem 1:2-Satzrückstand fand er aber immer besser ins Spiel gegen Steger, den zweifachen deutschen Meister in seinem fünften Endspiel. Das bestand aus spektakulären Topspin-Rallys, häufig erwischte Duda seinen Kontrahenten auf dem falschen Fuß. Insbesondere nach einem Timeout im vierten Satz spielte der 27-Jährige befreit auf.
Schon im ersten Durchgang hatte Duda sein Bestes gegeben, zog aber mit 9:11 den Kürzeren. Den zweiten Satz entschied er mit 11:7 für sich, indem er selbst den Angriff suchte. Im dritten Durchgang war es dann wieder Steger, der die Nase vorn hatte – einige tolle Topspins verhalfen ihm zur 2:1-Satzführung (11:5). Der Druck auf Duda stieg und zu Beginn des vierten Satzes sah es nicht gut aus für den Linkshänder. Doch der steckte nicht auf und kämpfte sich stark zurück nach der Auszeit. Von da an war er oben auf und gewann drei Durchgänge mit 11:7, 11:5 und 11:4. Um das Spiel beider DTTB-Asse zu vergleichen, hat unser Partner Stupa ein paar Statistiken herausgesucht, die Sie verblüffen dürften.
16 direkt erzielte Punkte mit der Vorhand
Mit Blick auf die erzielten Punkte beider Spieler kann man festhalten, dass Duda insgesamt 16 direkte Punkte mit der Vorhand erzielt hat, Steger hingegen ‚nur‘ neun. Mithilfe der Stupa-Technologie lassen sich die produzierten Fehler leicht analysieren. Mit der Rückhand unterliefen Benedikt Duda sechs Fehler, Bastian Steger insgesamt elf. Gerade mit Angriffen auf Stegers Rückhandseite ist Duda also zum Erfolg gekommen und hat die letzten drei Sätze noch gewinnen können.
Das Spiel war ein toller Kampf zwischen zwei Superstars mit atemberaubenden Ballwechseln. Steger unterlief die Mehrheit der Fehler bei Ballwechseln mit fünf bis acht Netzüberquerungen. Insgesamt unterliefen ihm 26 Fehler in den Ballwechseln, wohingegen Duda nur 17 Fehler produzierte.
Aufschlagtaktiken
Die Stupa-Technologie gibt zudem Auskunft über den besten Schlag und Aufschlag eines Spielers. Analysiert man die Aufschläge beider Spieler ganz genau, so fällt auf, dass Duda nach eigenen Aufschlägen 54,71 % Prozent der Ballwechsel für sich entscheiden konnte, Steger hingegen nur 42,85 %. Das ist kein riesiger Unterschied, zeigt aber, dass der Bergneustädter ein paar Varianten im Ärmel hatte, die seinen Gegner vor Probleme stellten.
Nach dem gewonnenen Finale sagte Duda: "Es waren einfach tolle Wochen für mich. Ich bin glücklich, dass ich die Jungs dabei unterstützen konnte, die Silbermedaille in Tokio zu gewinnen. Und jetzt dann der Gewinn des DM-Titels in Bremen. Ich bin sehr glücklich – der Erfolg in Tokio war natürlich der bedeutendere."
Das Finale sei zu Beginn sehr schwierig gewesen: "Es hat gedauert, bis ich mich im Finale vom Druck befreien konnte. Basti hat aber auch sehr, sehr gut gegen mich gespielt. Ich habe in den ersten vier Sätzen viel versucht, aber nicht die richtige Taktik gefunden. Erst als ich mein Timeout im vierten Satz genommen habe, liefen die Dinge besser und ich habe dann den richtigen Rhythmus für mich gefunden“, so Duda weiter.
Der 27-Jährige blieb auch im Doppel-Wettbewerb an der Seite von Dang Qiu ungeschlagen und triumphierte dort zum vierten Mal in Folge. Das Duo setzte sich im Finale mit einem 3:0-Erfolg souverän gegen Ruwen Filus und Steffen Mengel durch. Zuvor hatten Duda und Qiu Hartmut Lohse und Frederik Spreckelsen ebenfalls ohne Satzverlust geschlagen.
(Stupa/DK)
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