22.08.2025 - Anfang Januar jubelten die TTF Liebherr Ochsenhausen über den deutschen Pokalsieg – und schon an diesem Wochenende beginnt die neue Saison mit der Vorrunde. Ab der Spielzeit 2026/27 erwartet die Teams allerdings eine einschneidende Neuerung: Die Achtel- und Viertelfinals werden künftig gebündelt an einem zentralen Ort ausgetragen. Eine Entscheidung, die für Diskussionen sorgt. Das sagen der 1. FC Köln und die TTBL zum Beschluss.
Es ist Ende August, für die unterklassigen Teilnehmer richtet sich der Blick zum aktuellen Zeitpunkt wie gewohnt auf die Vorrunde der Pokalmeisterschaft 2025/26. Die Achtelfinals sind bereits ausgelost, doch noch fehlen einige Teilnehmer. In Celle, Köln, Grünwettersbach und Homburg kämpfen am Sonntag zehn Zweit- und sechs Drittligisten in vier Gruppen um die letzten Tickets für die Runde der besten 16 (zur Vorschau). Nur die Gruppensieger schaffen den Sprung ins Achtelfinale – und haben damit wie in jedem Jahr die Chance auf ein echtes Traumlos. Spätestens ab der K.-o.-Runde warten auf die Underdogs die besonderen Spiele vor einer Highlight-Kulisse.
Besonders ambitioniert zeigt sich erneut der 1. FC Köln. Der Zweitligist spricht aus Erfahrung, sorgte im November 2024 im Viertelfinale gegen den 1. FC Saarbrücken-TT mit einem Zuschauerrekord für Furore und hat auch in diesem Jahr wieder Großes vor. In der heimischen Halle treffen die Domstädter in der Vorrunde auf den SV Union Velbert, den TTC Altena und den TTC Lampertheim. „Wir freuen uns, dass es nach unserem Trainingslager endlich losgeht. Wir wollen unbedingt wieder ins Achtelfinale einziehen“, erklärte Abteilungsleiter Gianluca Walther gegenüber myTischtennis.de bereits Ende Juli im Rahmen seiner Tätigkeit bei den FISU World University Games in Essen.
Köln zeigt großes Unverständnis zur TTBL-Entscheidung
Mit den Neuzugängen Tom Jarvis sowie Florian Bluhm, Lai Hung-I und Mike Hollo ist das veränderte Team für die kommende Saison gut aufgestellt. Mitte September beginnt die zweite Liga. Für Walther bleibt der Pokal ein Wettbewerb mit besonderem Reiz: „Als unterklassiger Verein ein Heimspiel gegen einen Bundesligisten zu bestreiten, ist immer etwas Besonderes.“ Genau das wird es ab 2026/27 für die Außenseiter allerdings nicht mehr geben. Denn die TTBL hat jüngst beschlossen, alle Achtel- und Viertelfinalspiele – ähnlich wie im Final Four – an einem zentralen Standort auszurichten.
Eine Entscheidung, die nicht nur in der Domstadt auf "wenig Gegenliebe" und "viel Unverständnis" stößt. „Das können und wollen wir nicht akzeptieren“, stellt Walther als Sprecher der 2. und 3. Bundesligen sowie als Ressortleiter Bundesligen Erwachsene klar. Die Underdogs sehen sich damit um die Chance gebracht, große Pokalabende in eigener Halle zu erleben.
TTBL: „Eine Bühne, wie sie der Pokalwettbewerb bisher nicht geboten hat“
Die TTBL verkündete ihren Beschluss der Öffentlichkeit am Freitagmorgen per Pressemitteilung. Das Pokal Grand Opening, wie das neue Event genannt wird, bringe alle Stars zu Beginn der Spielzeit 2026/27 in einem attraktiven Turnierformat zusammen, das neben sportlicher Spannung auch als Treffpunkt für Fans, Vereine und Medien diene. Die zentrale Austragung ermögliche eine hochwertige Umsetzung und biete allen Beteiligten eine optimale Plattform zum Start in die neue Saison. Insbesondere Zweit- und Drittligisten könnten so künftig von der erhöhten medialen Präsenz und professionellen Übertragungen profitieren.
„Das Pokal Grand Opening steht für einen modernen, publikumsnahen Einstieg in die Saison. Indem wir alle Achtel- und Viertelfinals an einem Wochenende bündeln, schaffen wir einen echten Treffpunkt der Tischtennis-Community, mit kurzen Wegen für Medien, klaren Strukturen für die Vereine und maximaler Sichtbarkeit für alle Fans“, erklärt Nico Stehle, Geschäftsführer der Tischtennis Bundesliga GmbH. „Besonders reizvoll ist, dass alle zwölf TTBL-Vereine sowie die vier Sieger der Pokalvorrunde gemeinsam an einem Ort, in einem Event am Start sind. Damit erleben die Zuschauer an einem Wochenende nicht nur alle Stars der Bundesliga hautnah, sondern auch ambitionierte Clubs aus der 2. beziehungsweise 3. Liga im Rampenlicht – eine Bühne, wie sie der Pokalwettbewerb bisher nicht geboten hat.“ Ob die Rechnung aufgeht, wird sich 2026 zeigen.
(FKT)
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