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Janinas WM-Blog: Zum "Hausfrauensport" nach Japan

Die Japaner wollen nicht nur durch sportliche Leistungen bestechen, sondern auch perfekte Gastgeber sein (©Schäbitz)

28.04.2014 - Ein fröhliches "konnichi wa" aus Tokio! Die Mannschafts-WM 2014 hat heute begonnen und auch das myTischtennis-Team ist seit gestern in Japan vertreten. Redakteurin Janina Schäbitz war noch nie in Tokio, geschweige denn in Japan und noch nicht einmal in Asien und macht hier dementsprechend gerade völlig neue Erfahrungen, die sie in ihrem Blog mit Themen rund um die Team-WM und abseits des Tisches los wird.

Wer von Ihnen war schon einmal in Japan? Ich nicht - und deshalb ist diese Weltmeisterschaft auch etwas ganz Besonderes für mich. Zwar hat mich myTischtennis.de auch schon nach Dortmund, Paris oder Wien geschickt. Aber nach Asien zu reisen, ist schon ein bisschen aufregender - zumal ich noch nie dort war. Deshalb bitte ich die alten Japankenner unter Ihnen - für die die Dinge, die mir hier auffallen, wahrscheinlich völlig selbstverständlich sind - um ein bisschen Nachsicht. 

Vogelgezwitscher schon in Helsinki

 

Mein Plan war, am gestrigen Tag ein wenig die Stadt zu erkunden und mich auf eine kleine Sightseeing-Tour zu begeben, bevor ab heute nur noch Tischtennis angesagt ist. Doch die Team-WM holte mich schon viel früher ein, als ich dachte. Mein 14-stündiger Flug führte mich über den Flughafen von Helsinki, wo dank der günstigen Verbindung Richtung Osten fast mehr Asiaten als Einheimische zu sehen waren. Vielleicht ist das ja der Grund, warum ich mich auf der Flughafentoilette wie auf einer Waldlichtung fühlte - Bachrauschen und Vögelgezwitscher als dezente Untermalung kenne ich jedenfalls nur aus Dokus über Japaner, die auf diese Weise von anderen Geräuschen ablenken wollen. So war ich also bereits in Helsinki gefühlt schon halb an meinem Ziel angekommen. 

 

Und auch der erste Hinweis auf die Team-WM ließ nicht lange auf sich warten. Denn als die Gruppe, die im Flieger vor mir saß, am Tokioter Gepäckband Sporttaschen bekannter Tischtennismarken auflas, war ich mir fast sicher, mit der finnischen Nationalmannschaft angereist zu sein (ich hoffe, Sie verzeihen mir, dass mir das nicht vorher aufgefallen ist, aber die finnischen Spieler sind ja leider nun einmal nicht gerade die bunten Hunde der Tischtennisszene...). So steckte ich also, schon bevor ich Japan offiziell betreten hatte, wieder mitten drin im Tischtenniskosmos und hatte sofort dieses schöne WM-Gefühl, dass hier diese Woche die ganze Welt zusammenkommt, um ihrer Leidenschaft Tischtennis nachzugehen. 

Tischtennis wohl tatsächlich bei japanischen Hausfrauen beliebt

 

Wenn ich also schon am Flughafen mit Tischtennis in Berührung komme, wie sollte das dann erst in Tokio selbst sein? Schließlich ist unser Sport in Japan ja durchaus populär. Und so habe ich mich schon vor meiner Anreise gefragt, wie viel man von der Team-WM wohl in der Stadt selbst so mitbekommt. In Dortmund und Paris habe ich in den vergangenen Jahren vergeblich nach Spuren der Welttitelkämpfe gesucht, in Japan müsste das doch eigentlich anders sein, oder? Nun, eigentlich nicht. Zumindest konnte ich das bisher noch nicht feststellen. Als ich mich dann gestern Abend in einer Kneipe in der Nähe meines Hotels mit ein paar Einheimischen unterhielt, wussten sie jedoch immerhin, dass gerade die Weltmeisterschaften in ihrer Heimatstadt stattfinden. Auf die Frage, ob die beiden denn auch selbst Tischtennis spielen, schüttelten sie aber nur lachend den Kopf. Dieser Sport wird in Japan wohl tatsächlich hauptsächlich von Hausfrauen ausgeübt, wie Timo Boll schon bei der Pressekonferenz vor der WM erzählte - jedenfalls bestätigten das die beiden Kumpanen. 

 

Sobald man sich dann aber der Haupthalle, dem Yoyogi Gymnasium, nähert, ist jedoch schnell klar: Hier passiert in den nächsten Tagen etwas Großes. Vor der Halle sind zahlreiche Stände aufgebaut und ein riesiges Plakat zeigt unmissverständlich an, um was es hier geht: Es ist WM-Zeit, Japan ist bis in die Haarspitzen motiviert und heißt die Welt bei sich willkommen. Letzteres schaffen die Japaner ohne Frage: Ich bin schon viermal freundlich von Fremden in eine interessante Unterhaltung verwickelt worden und die Gastfreundschaft der Japaner ist wirklich sagenhaft. Also: Ich fühle mich hier sehr herzlich aufgenommen, jetzt wollen wir mal sehen, was sportlich so geht…

 

(JS)

 

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