Ein erster Eindruck: In dieser mit Gras bepflanzten Halle werden im Laufe der Woche die neuen Weltmeister gesucht (©Schäbitz)
15.05.2013 - MyTischtennis.de ist in Paris angekommen! Am ersten Hauptrundentag wurde Redakteurin Janina Schäbitz nicht nur von einer Menge interessanter Reize überflutet, die selbst für Multitasking-Experten eine Herausforderung dargestellt hätten. Sie ist auch fast buchstäblich über die Weltmeisterin Ding Ning gestolpert, wobei Schlimmeres im letzten Moment noch einmal abgewendet werden konnte. Was dieser aufregende Tag sonst noch bereit hielt, lesen Sie in ihrem Blog.
Ich laufe gerade - ein Salami-Baguette mampfend - in Richtung Pressetribüne, als mich eine lustig plaudernde Ding Ning fast umrennt. Okay, Bienvenue, du bist bei der WM angekommen. Hier sind sie nun mal alle, die Ma Longs, Xu Xins und Timo Bolls dieser Welt - da ist es auch nicht ungewöhnlich, wenn du fast mit der amtierenden Weltmeisterin und Weltranglistenersten kollidierst - auch wenn ich nicht wissen will, was das für Konsequenzen gehabt hätte. Glücklicherweise konnte ich noch rechtzeitig bremsen, obwohl meine Aufmerksamkeit eigentlich ganz auf das Salami-Baguette gerichtet war, aber Multitasking ist etwas, was man bei einer Individual-WM einfach beherrschen sollte.
Trotzdem muss man sich zumindest am ersten Hauptrundentag von einer Illusion verabschieden: Man kann einfach nicht überall sein - auch wenn man ein toller 'Multitasker' ist. Hier in Paris wird in zwei Hallen gespielt, in denen jeweils acht Tische stehen. Alle Boxen sind jederzeit voll besetzt, die Deutschen können einem bedauerlicherweise nicht den Gefallen tun, alle in einer Halle zu spielen und dann will man ja auch ab und zu noch einen Blick auf die internationale Konkurrenz werfen. Eine Menge zu sehen, eine Menge zu erleben - Reizüberflutung Olé Olé! Trotzdem - irgendwie hat es heute doch geklappt, das meiste zumindest am Rande mitzubekommen.
Apropos Reizüberflutung: Die Halle ist übrigens auch ein Renner. Von außen hat der Palais Omnisports etwas von einem schottischen Hügelgrab mit industriellen Einflüssen, innen erwartet die Besucher ein ansehnlicher Hexenkessel. Als ich heute um 11:15 Uhr die Haupthalle zum ersten Mal betrat, stellten sich schon ein paar Armhärchen auf. Die etwa 14.000 Sitzplätze waren zwar noch lange nicht alle gefüllt, trotzdem schafften es die französischen Fans, ihren Idolen ordentlich einzuheizen. "Allez les Bleus" schallte es schon in bemerkenswerter Lautstärke von den Rängen, das lässt auf's Wochenende hoffen, wenn es hier richtig zur Sache gehen dürfte. Vielleicht ja sogar noch mit französischer Beteiligung… Da würden die Dezibelwerte sicher durch die Decke gehen. Wer seine Anfeuerungsparolen nicht durch die Halle schreien, aber trotzdem von allen bemerkt werden möchte, dem bieten sich bei dieser WM übrigens ganz besondere Möglichkeiten. Auf dem großen Video-Würfel an der Hallendecke erscheinen in regelmäßigen Abständen Twitternachrichten von Fans. Leider reicht mein Französisch nicht aus, um hier inhaltlich in die Tiefe zu gehen :-)
Bevor ich selbst meinen Weg unter die Decke der Halle bis zur Pressetribüne finden konnte, ging zum Einmarsch der nächsten Spieler erstmal das Licht aus - bis auf die beleuchteten Tische und kreativ gestalteten Schirisitze. Die Unparteiischen dieser WM werden auf jeder Seite von einem melonengroßen Tischtennisball flankiert, vor ihnen wölbt sich eine halbe Weltkugel aus dem Tisch, die mir irgendwie bekannt vorkommen. Könnten das vielleicht Teile der WM-Tische von Dortmund sein? Die Weltkugeln, die bei der Team-WM noch unter den Tischen hervorstrahlten, brachial in zwei Hälften gesägt? Möglich wär's… Ich freue mich jedenfalls drauf, dort morgen wieder die besten Tischtennisspieler der Welt zu begutachten. Und damit auch alle unverletzt in die Box kommen, werde ich mein Baguette morgen nicht im Gehen verzehren - man lernt schließlich dazu.
(JS)
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