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Fabians Blog: Erste Relegation endet unsportlich

Das Spiel in Solingen wird Fabian Kleintges-Topoll so schnell nicht vergessen. (©myTT)

10.06.2025 - Anfang Mai stand Fabian Kleintges-Topoll zum ersten Mal in seiner Tischtennis-Laufbahn in einer Relegation. Mit der zweiten Mannschaft von SFD 75 Düsseldorf-Süd kämpfte der myTischtennis.de-Redakteur in zwei Entscheidungsspielen um den Aufstieg in die 1. Bezirksklasse Rhein-Wupper. Am Ende sicherte sich seine Mannschaft die dritte Anwartschaft. Ausreichend, um in der kommenden Saison eine Liga höher aufzuschlagen. Zum Abschied von seinem Verein schildert Kleintges-Topoll seine Eindrücke.

In meinen nun schon 17 Jahren als aktiver Spieler endete jede meiner bisherigen Saisons traditionell mit dem letzten Hauptrundenspieltag im April. Dieses Jahr lief es anders. Während meines einjährigen „Gastspiels“ im Bezirk Rhein-Wupper erreichten wir nach einer starken, ungeschlagenen Rückrunde den zweiten Platz in der 2. Bezirksklasse, der uns zur Teilnahme an der Relegation berechtigte. Für uns war sofort klar: Diese Chance wollen wir nutzen. Mit Spannung warteten wir auf unsere Gegner. Den Auftakt bildete ein Auswärtsspiel bei BV 04 Düsseldorf IV, angesetzt zur beliebten Uhrzeit am Sonntagmorgen um 11 Uhr. Einer meiner Teamkollegen kam dafür sogar früher aus dem Urlaub zurück. Hochmotiviert betraten wir die Halle, in der es so stark hallte, dass man sein eigenes Wort doppelt hörte. Eine ganz neue Erfahrung für mich.

Trotz Bestbesetzung lagen wir nach fünf Spielen bereits 1:4 zurück. Mein erstes Einzel konnte ich mit 3:1 für mich entscheiden. Umso ärgerlicher verlief das zweite: Bei 7:6 im fünften Satz nahm mein Gegner eine Auszeit. Danach lief bei mir nichts mehr. 7:11, 2:3, 3:6, Das Spiel war verloren (4:6). Besonders bitter: Hätten wir nur eines der drei verlorenen Fünf-Satz-Matches gewonnen, wären wir bei einem Unentschieden dank des besseren Satzverhältnisses weiter um die erste Anwartschaft im Rennen geblieben. Stattdessen spielten wir acht Tage später, montags um 20 Uhr, beim TTC BW Solingen II nun um die dritte Anwartschaft. Die Ausgangslage: erneut ausgeglichen und völlig offen. Diesmal gelang uns ein perfekter Start. Nach meinem gedrehten, ersten Einzel führten wir schnell 6:0, der Sieg war uns nicht mehr zu nehmen.

Kommentarlose Aufgabe des Gegners, Durchzug in der Halle

Was dann folgte, hatte ich in all meinen Tischtennisjahren noch nicht erlebt. Die Motivation beim Gegner war plötzlich dahin. Erste Zweifel machten sich breit: „Müssen wir wirklich weiterspielen?“ In meinem zweiten Einzel wurde es endgültig absurd: Mein Gegenüber, der mit einem neuen Anti-Belag spielte, einem Spielstil, der mir ohnehin nicht liegt, gab direkt nach dem vierten Satz beim Stand von 2:2 auf und reichte mir kommentarlos die Hand. Er hätte keine Lust mehr. Für mich völlig unverständlich, unabhängig vom Spielstand. Es fühlte sich nicht richtig an, irgendwo auch unsportlich. Eine echte Freude kam nach diesem „Sieg“ nicht auf.

Dazu kam die sehr warme Halle mit geöffneten Türen und Fenstern. Es herrschte Durchzug von allen Seiten. Während es die meisten nicht störte, hatte ich das Gefühl, dass die Flugkurve des Balls teils deutlich beeinflusst wurde. Ich solle mich nicht so anstellen, hieß es. Trotz dieser Umstände konnte ich mich sportlich mit einer 3:1-Bilanz in den beiden Relegationsspielen verabschieden. Und doch überwiegt das Unverständnis über das erste aufgegebene Spiel eines Gegners in 17 Jahren Tischtennis. Damit endete mein Kapitel in Düsseldorf. Ab Sommer schlage ich wieder für meinen Heimatverein, den TuS Borth auf. Einerseits schade, denn mein Doppelpartner und ich hatten uns gerade gut eingespielt. Aber die Vorfreude auf das, was kommt, überwiegt – und lässt das Unsportliche zum endgültigen Abschluss im Bezirk Rhein-Wupper hoffentlich bald verblassen.

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Haben auch Sie schon mal in der Relegation etwas Besonderes erlebt? Berichten Sie darüber gerne in der Kommentarzeile.

(FKT)

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