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Blog: Rote Tische bei der WM, Hingucker mit Haken?

Dang Qiu rief seine Fans über die Sozialen Medien zu einer Umfrage auf. (©Instagram/privat)

20.05.2025 - Schon beim Betreten der Spielhallen bei der Individual-WM in Katar, der Lusail Multipurpose Hall und dem Qatar University Sports Complex, ist einem am Samstag sofort etwas ins Auge gesprungen: die ungewohnte Farbe der Tische. In einem satten Rot, abgestimmt auf die Landesfarben Katars, wird ein visuelles Statement gesetzt. Doch so ästhetisch die Wahl auch sein mag, in der Box stellte sie Spielerinnen und Spieler zunächst vor Herausforderungen. myTT-Redakteur Fabian Kleintges-Topoll ordnet die Thematik in seinem dritten WM-Blog ein.

Rote Tische mit goldenem Netz bilden optisch sicherlich ein Highlight. Viele Gastgeber und Zuschauer zeigten sich begeistert, auch in den sozialen Medien wurde das mutige Farbkonzept der Individual-WM 2025 in Katar lebhaft diskutiert. Für die Athletinnen und Athleten bedeutete es jedoch vor allem eines: Umstellung.

Rotes Neuland: Was laut ITTF überhaupt erlaubt ist

Laut den Regularien des Weltverbands ITTF sind für Wettkampftische nur matte, dunkle und einheitlich gefärbte Oberflächen zugelassen – typischerweise in Dunkelblau oder, klassisch, Dunkelgrün. Letzteres sieht man im Profibereich kaum noch, dafür weiterhin im Amateur- oder Bundesligabereich in Deutschland. Blau hat sich international durchgesetzt, ergänzt durch Schwarz oder Anthrazit. Farben, die heute eng mit der WTT-Tour verknüpft sind.

Rot? Das war bisher kein Thema, bis zur WM in Katar. Dabei erlaubt das Regelwerk grundsätzlich auch andere dunkle Farbtöne, solange bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind: keine Spiegelungen, gleichmäßige Färbung, matter Lack, starker Kontrast zum weißen Ball. Genau diese Aspekte, inklusive Reibung, Reflexion und Linienführung, werden von der ITTF bei der Tischzulassung streng geprüft.

Kritik an Sicht und Licht: Mittellinie nur schwer zu erkennen

Auch WTT ist bekannt dafür, Neues zu wagen, um den Sport für Zuschauer attraktiver zu gestalten. So wurden in der Vergangenheit auf der Tour bereits orange, statt weiße Linien eingeführt. Der Mut zur Innovation in Sachen Farben bringt allerdings auch immer wieder Kritik mit sich. Insbesondere, wenn Lichtverhältnisse die Sicht beeinträchtigen.

Beispiel gefällig? In Doha ist die Mittellinie auf den roten Tischen von der Tribüne oder im Livestream kaum zu erkennen. Ein Problem für die Zuschauer, vor allem im Doppel. Dazu kommen unterschiedliche Lichtverhältnisse in den beiden WM-Hallen. Die Helligkeit variiert spürbar bei manchen Seitenwechseln, berichteten unter anderem Ying Han und Patrick Franziska.

Gleiche Bedingungen für alle – die Farbe bleibt gewöhnungsbedürftig

Dang Qiu ließ seine Community per Instagram an seiner Meinung teilhaben und fragte im Vorfeld offen nach Eindrücken zu den roten Tischen. Die Profis müssen sich schnell anpassen und das haben sie auch in Katar schnell getan. Annett Kaufmann stört die Farbe nicht, sie hatte zu Beginn eher mit dem Absprungverhalten zu kämpfen. Letztlich gelten für alle die gleichen, fairen und einheitlichen Bedingungen.

Für mich bleiben die roten Tische in Katar noch ein Stück weit gewöhnungsbedürftig, gleichzeitig durch ihre auffallende Erscheinung aber auch ein echter Hingucker. Das ist sicherlich Geschmackssache!

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Was halten Sie von den roten Tischen bei der WM in Katar? Berichten Sie darüber gerne in der Kommentarzeile.

(FKT)

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