WM-Blog

WM-Blog: Kulturschock, krasse Temperaturwechsel

Eine WM in Katar erfordert auch Improvisation. (©FKT)

17.05.2025 - Mit seiner Ankunft am späten Freitagabend hat für Fabian Kleintges-Topoll das Abenteuer Weltmeisterschaft in Katar begonnen. Bereits nach den ersten 24 Stunden in Doha war klar: Diese Reise wird, nicht nur sportlich gesehen, unvergesslich. Zwar verlief der Start alles andere als reibungslos und die Umstellung auf eine völlig andere Kultur im Wüstenstaat fordert noch etwas Eingewöhnung, doch nun liegt der Fokus auf dem Wesentlichen: dem Wettbewerb.

In meinem ersten WM-Blog am Montag hatte ich bereits von meinen Erwartungen an meine Premieren-Weltmeisterschaft berichtet. Fünfeinhalb Stunden nach dem Abflug aus Düsseldorf betrat ich zum ersten Mal in meinen 29 Lebensjahren nicht-europäischen Boden. Die Einreise verlief erstaunlich unkompliziert – nach Passkontrolle, Gesichtserkennung und Fingerabdruckscanner war ich offiziell in Katar angekommen. Als ich das Flughafengebäude verließ, wusste ich sofort: Ich bin weit weg von zu Hause. 30 Grad und das um 22.30 Uhr. Mit dem Taxi ging es direkt ins Hotel. Dort folgte allerdings gleich die erste unangenehme Überraschung.

Erster Schock bei der Hotel-Ankunft

Anstatt der erwarteten, umgerechneten 15 Euro wurde meine Kreditkarte mit fast 130 Euro belastet. Der freundliche Rezeptionist zeigte sich sehr hilfsbereit. Es bleibt zu hoffen, dass es sich um ein Missverständnis und keine Abzocke handelt und sich alles mit meiner Bank klären lässt. Sei es drum. Ein Uber-Fahrer fuhr am nächsten Morgen zum offiziellen und hochluxuriösen Spielerhotel. Gold, soweit das Auge reichte. Hier wollten meine Magazin-Kollegin Susanne Heuing und ich eigentlich nur schnell unsere Akkreditierungen abholen. 

Doch daraus wurde (zunächst) nichts, denn anders als sonst waren diese noch nicht fertig. Eine kurzfristige E-Mail der ITTF, die erst am Tag der Abreise im Postfach landete, forderte unerwartet noch eine Kopie des Reisepasses – obwohl alle anderen benötigten Unterlagen selbstverständlich fristgerecht eingereicht worden waren. Da die Pässe noch geprüft wurden, mussten wir satte drei Stunden auf unsere Arbeitskarten warten. Der ITTF-Pressechef unterstützte uns, so gut es ging. Wir nahmen es so hin, konnten es ja auch nicht ändern, denn schon um 11.20 Uhr spielte Dang Qiu sein Erstrunden-Einzel, allerdings in der 15 Kilometer entfernten Zweithalle. Die Zeit wurde zu knapp. Improvisation war gefragt: Livestream an, Ticker mit Handy-Hotspot vorbereitet, das alles im und vor dem Hotel. Eine absolute Ausnahmesituation.

Zwischen Wolkenkratzern, Hitze und klimatisierten Hallen

Bei brütender Hitze und strahlend blauem Himmel machten wir uns kurz auf den Weg durch die imposanten Wolkenkratzer Dohas und konnten dann endlich unsere Akkreditierungen abholen. Dass bei knapp 40 Grad Außentemperatur im Gegensatz zu den "kühleren" Abendstunden kaum Menschen auf den Straßen unterwegs sind, wundert nicht. Immerhin: Mit den offiziellen Shuttle-Bussen können wir nun zu beiden Spielstätten gelangen. So erreichten wir rechtzeitig zu den wichtigen deutschen Auftaktspielen die mposante Lusail Sports Arena, die ein gutes Stück außerhalb liegt.

Sicherheitskontrollen am Eingang sind hier im Übrigen Standard. Im Medienzentrum gibt es leckere Häppchen. Die Wege zur Pressetribüne, Mixed-Zone und Co. sind überschaubar. Viele Zuschauer waren bislang noch nicht vor Ort, hoffentlich ändert sich das in den nächsten Tagen. Gewöhnungsbedürftig und für den Kreislauf nicht ganz ohne ist vor allem der Temperaturunterschied zwischen draußen und drinnen: unter freiem Himmel fast 40 Grad, unterm Dach gefühlt unter 20. Zum Glück habe ich zwei Jacken eingepackt. Krank zu werden, ist keine Option.

Nach anfänglich leichtem Chaos sind wir nun endgültig im WM-Alltag angekommen. Ab morgen finden viele deutsche Spiele in der benachbarten, etwas kleineren Halle der Qatar University statt. Die Vorfreude auf die kommenden Tage bleibt riesig. Endlich geht’s los, mit hoffentlich weniger organisatorischen Schwierigkeiten und viel mehr sportlichen Höhepunkten!

(FKT)

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