Der Tischtennisstand im Olympiapark wird gut besucht. (©Kleintges-Topoll)

Der Tischtennisstand im Olympiapark wird gut besucht. (©Kleintges-Topoll)

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15.08.2022 - Seit Samstag läuft in München die Individual-Europameisterschaft. Die diesjährige EM ist keine wie jede andere. Erstmals findet das europäische Kräftemessen im Rahmen eines Multisport-Events statt. Die European Championships elektrisieren eine ganze Stadt. myTischtennis.de-Redakteur Fabian Kleintges-Topoll ist jeden Tag vor Ort. In seinem Blog geht der 26-Jährige der Frage auf den Grund, warum die Veranstaltung eine Chance für den Tischtennissport im Allgemeinen sein könnte.

55.000 Menschen feierten am vergangenen Mittwoch im Olympiapark die Eröffnung der European Championships. Andrang und Zuspruch waren groß, als die Sportfreunde Stiller und Marteria auf der Bühne neben dem Olympiastadion einen stimmungsvollen Auftritt hinlegten. Die Veranstalter haben sich eine Menge überlegt, um die Massen anzuziehen – mit Erfolg. Auch beim Wanda-Konzert am Montagabend war bereits eine Stunde vor Beginn ein Einlassstopp verhängt worden. Gefeiert wurde trotzdem. Unter dem Motto „The Roofs – Festival of Munich 2022“ wird bis Sonntag ein vielfältiges Angebot aus Breitensportaktionen, Musik, Kultur, Kunst und Kulinarischem geboten.

Auch tagsüber ist auf dem Gelände einiges los. Jede Sportart ist mit einem eigenen Stand vertreten. Lokalmatadorin Sabine Winter und Benedikt Duda schauten vor dem Turnier für einen Showkampf vorbei. So kommen die Tischtennisliebhaber am BTTV-Stand neben dem Olympia-Eissportzentrum auf ihre Kosten. Diese Präsenz im Rahmen der EM kann unserem Sport nur guttun. Sieben Wettkampf-, sechs midi- und zwei mini-Tische stehen täglich von 11 bis 19 Uhr bereit und locken viele Besucherinnen und Besucher an. Auch das TT-Schnuppermobil ist angerückt. Insbesondere der Roboter erfreut sich großer Beliebtheit. Schon beim Abholen meiner Akkreditierung bildete sich dort eine Warteschlange. 

Großer Andrang am BTTV-Stand - Hoffnung auf mehr Zuschauerinteresse

Ob Vater, Sohn, Oma oder Opa – viele probieren sich mit dem Schläger in der Hand aus und bekommen den einen oder anderen Tipp von den BTTV-Mitarbeitern ans Herz gelegt. Im Optimalfall findet der eine oder andere den Weg in die Tischtennishalle. Wenn nicht zum Training, dann wenigstens zum Zuschauen. Während beispielsweise rund 200.000 Menschen das Straßenrad-Rennen in der Münchener Innenstadt verfolgten, ist bei den Tischtennis-Wettbewerben mit Blick auf die Hallenauslastung noch Luft nach oben. Einige Hundert Zuschauer strömten an den ersten beiden Tagen in den Audi Dome im Sendlinger Westpark. Annett Kaufmann und Franziska Schreiner waren von der Unterstützung nach ihren ersten Auftritten angetan. Spätestens, wenn die Medaillenentscheidungen fallen, wird die Rudi-Sedlmayer-Halle sicher noch besser gefüllt sein. Es wäre zu wünschen, zumal die Fans in den vergangenen zwei Jahren coronabedingt in die Röhre schauen mussten.

Daher kommen die European Championships zum richtigen Zeitpunkt. Randsportarten, die sonst weniger im Rampenlicht stehen, flimmern bis zum 21. August noch über die Fernsehbildschirme. Auch die Tischtennis-Wettbewerbe werden teilweise übertragen – durch die Eingliederung ins „Mini-Olympia“ vielleicht noch mehr als bei einer normalen EM. Bleibt zu hoffen, dass Tischtennis von der größeren Aufmerksamkeit profitieren kann und die gegebene Chance in vielerlei Hinsicht nutzen kann. Die positive Atmosphäre in der bayerischen Landeshauptstadt trägt ihren Teil dazu bei. Für München ist es ganz nebenbei die größte Sportveranstaltung seit den Olympischen Sommerspielen 1972, die sich im Sommer zum 50. Mal jähren.

Zur Ticketseite für die Tischtennis-Wettbewerbe im Audi Dome

(FKT)