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Blog: Freiwilliger Abstieg zwecks Vierer-Mannschaft

Eine Szene aus einem Kreisligaspiel in dieser Saison (©Koch)

26.04.2022 - Einige Vereine hat die Corona-Pandemie stark getroffen bzw. Probleme vergrößert, die schon vorher bestanden haben. Ein wenig zu kämpfen hat auch der Verein von Redakteur Daniel Koch, der TV Arnoldsweiler. Während vor ein paar Jahren noch vier Mannschaften am Spielbetrieb teilnahmen, waren es in dieser Saison zwei. Damit es dabei bleibt, möchte die erste Mannschaft trotz guter Chancen in der Kreisliga freiwillig in die 1. Kreisklasse absteigen. Denn da könnte sie als Vierer-Mannschaft an den Start gehen.

Schon in einem Blog vor, auf den Tag genau, einem halben Jahr hatte ich durchklingen lassen, dass es in dieser Saison in unserem Verein schwieriger denn je war, den Spielbetrieb der eigenen Mannschaft zu organisieren. Sechs Spieler zusammenzubekommen, war häufig eine äußerst zähe Angelegenheit. Es ist nicht so, dass das nicht schon vor Corona-Ausbruch teilweise der Fall war. Aber durch die Pandemie, aufgrund derer im Westdeutschen Tischtennis-Verband (WTTV) gleich drei Spielzeiten nur teilweise stattfinden konnten, wurde dieses Problem in vielen Vereinen noch einmal vergrößert – so auch in unserem.

Dass man in einem Spiel 'komplett', also mit den von eins bis sechs gemeldeten Spielern, antritt, davon kann häufig ja kaum noch die Rede sein. Die meisten Vereine sind bemüht, möglichst viele Spieler, die nur irgendwie für einen Einsatz in Frage kommen, zu melden. Da stellen wir nicht unbedingt eine Ausnahme dar. Hätten wir in dieser Saison tatsächlich häufig mit den ersten Sechs bzw. zumindest mit einer großen Anzahl der an eins bis vier gemeldeten Spieler gespielt, wären wir meiner Einschätzung nach mindestens Zweiter geworden. Mit häufig gemischten Aufstellungen – auch einer langfristigen Verletzung geschuldet – sind wir mit den von eins bis neun gemeldeten Spielern sowie Ersatzspielern am Ende immerhin noch auf Platz vier der Hinrundentabelle gelandet, die durch den Saisonabbruch im WTTV gleichzeitig die Abschlusstabelle war. Letztlich trennte uns nur ein Sieg von den Relegationsspielen um den Aufstieg in die Bezirksklasse.

Vierer-Mannschaft realistischer als Sechser-Mannschaft
Nun könnte man meinen, dass wir in der kommenden Saison vielleicht den Aufstieg oder zumindest einen der vorderen Plätze anpeilen würden. Tatsächlich peilen wir schon im Vorfeld aber ein ganz anderes Ziel an: den freiwilligen Abstieg. Warum? Ein Spieler, der über viele Jahre bei fast jeder Partie dabei war, hängt seinen Schläger endgültig an den Nagel. Der verletzte Spieler wiederum wird auch in der Hinrunde sicher noch viele Spiele ausfallen. Ein anderer ist erstmal ein halbes Jahr im Ausland. Und von den restlichen Akteuren im bisherigen Neuner-Pool sind es nur zwei bis maximal drei, die für fast jede Partie zur Verfügung ständen. Ein Auffüllen mit Spielern aus der zweiten Mannschaft ergibt wenig Sinn, weil diese in der Kreisliga eher überfordert wären, schnell die Lust verlieren würden und dort nicht als 'Stammspieler' spielen möchten. Das bedeutet unter dem Strich, dass wir in der kommenden Saison keine Sechser-Mannschaft in der Kreisliga stellen können. Da in dieser Liga jedoch mit sechs Spielern gespielt wird, bleibt realistischerweise nur der Weg in die 1. Kreisklasse, in der auch eine Staffel mit Vierer-Mannschaften existiert.

Sportlich gesehen ist das natürlich schade, weil wir eigentlich gutes Kreisliga-Niveau haben und mit einer halbwegs kompletten Mannschaft auch in der Bezirksklasse mithalten könnten. Aber im Endeffekt ist das das kleinere Übel im Vergleich dazu, die Mannschaft ganz aus dem Spielbetrieb zurückzuziehen. Spruchreif ist der freiwillige Abstieg im Übrigen noch nicht. Wir hoffen momentan, dass unser Wunsch umgesetzt werden kann.

Wie ist die Lage in Ihrem Verein aktuell? Haben Sie schon ähnliche Erfahrungen gemacht?  

Wie die einzelnen Verbände mit dem Thema "Vierer-Mannschaften" umgehen, können Sie außerdem in einem Artikel in der Mai-Ausgabe unseres Magazins tischtennis nachlesen. Die neue Ausgabe erscheint am 6. Mai. Einen Tag früher können Sie bereits das E-Paper online abrufen. Sie haben Interesse? Das Magazin können Sie - ob als Einzelheft oder Abo - hier bestellen! 

(DK)

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