International

Ovtcharov gewinnt Europe Top 16, Solja gibt verletzt auf

Dimitrij Ovtcharov verteidigte in Antibes seinen Titel (©ITTF)

05.02.2017 - Große Freude bei dem einen, tiefe Enttäuschung bei der anderen. Beim Europe Top 16 gab es heute aus deutscher Sicht eine Menge Grund zum Jubeln, allerdings auch bittere Moment. Während Petrissa Solja das Endspiel verletzt aufgeben musste und sich somit mit Silber begnügen musste, holte sich Dimitrij Ovtcharov seinen vierten Titel im Europe Top 16-Turnier. Sabine Winter freute sich derweil über Bronze und auch Timo Boll holte mit seinem fünften Platz das Maximum heraus.

Als der letzte Punkt gewonnen war, sprang Dimitrij Ovtcharov mit einem mächtigen Satz auf den Tisch, um sich feiern zu lassen. Zum vierten Mal krönte sich der beste deutsche Spieler zum Sieger des kontinentalen Ranglistenturniers und verteidigte damit auch noch seinen Titel aus dem Vorjahr. Im Endspiel stand ihm Alexander Shibaev gegenüber, der zuvor Boll-Bezwinger Simon Gauzy aus dem Rennen um Gold gekickt hatte. Der Russe machte es ‚Dima‘ nicht leicht. Dieser hatte schon im Halbfinale gegen Kou Lei gemerkt, dass auch eine 3:0-Führung noch verspielt werden kann. Somit ging er nach diesem knappen Sieg gewarnt in das Endspiel. Nach dem ersten verlorenen Satz klaute sich Shibaev Durchgang Nummer zwei noch in der Verlängerung. Auch ‚Dimas‘ zweiten Vorstoß konnte er ausgleichen und versuchte dies auch beim Spielstand von 2:3. Doch auch wenn Shibaev am Ende eine Menge Matchbälle abwehrte und noch einmal gefährlich nahe herankam, ließ sich Ovtcharov den Triumph nicht mehr nehmen und feierte seinen vierten Titel.

Petrissa Solja war der Turniersieg hingegen wieder nicht vergönnt. 2015 hatte sie zuletzt im Finale des Europe Top 16 gestanden und war damals an Liu Jia gescheitert. Diese konnte sie diesmal zwar bereits im Halbfinale bezwingen, dafür machte ihr in Antibes eine Verletzung einen Strich durch die Rechnung. Die erste Phase des Endspiels gegen Li Jie verlief noch ausgeglichen. So egalisierte Solja Lis ersten Satzgewinn, wurde dann aber von heftigen Schmerzen im Schlagarm geplagt. Die Berliner Bundesligaspielerin nahm eine Verletzungspause und ließ sich behandeln, nach dem vierten Satz gab sie das Spiel dann allerdings auf. „Schon vor der Verletzungspause habe ich gespürt, dass sich der Muskel langsam zuzieht“, erzählte sie dem DTTB. „Ich habe es dann noch einmal versucht, aber ich konnte kaum den Schläger halten und nicht einmal ordentlich Rückhand spielen.“ Auch wenn die Goldmedaille somit einer anderen umgehängt wurde, bleibt Solja Silber und der sichere World Cup-Startplatz. Bis sie sich darüber freuen kann, wird aufgrund des bitteren Endes aber womöglich noch ein bisschen Zeit vergehen.

Sabine Winter hingegen konnte ihr Glück kaum fassen. Das innerdeutsche Endspiel hatte die Kolbermoorerin zwar nicht perfekt machen können, dafür glänzte sie noch einmal im ‚kleinen Finale‘ und sicherte sich Bronze sowie das dritte World Cup-Ticket. „Schon mit einer gesunden Schulter hätte ich für ein solches Abschneiden nur eine fünf- bis zehnprozentige Chance gesehen. Und in der jetzigen Situation ist es einfach nur ein Traum“, jubelte Winter. Mit Liu Jia lieferte sie sich noch einmal ein Marathonmatch und forderte ihrer Schulter alles ab. Die Österreicherin war auch durch einen 1:3-Rückstand nicht abzuhängen und machte das Spiel noch einmal spannend. Im alles entscheidenden siebten Satz war es dann aber Winter, die triumphierte und sich mit 11:9 die Bronzemedaille sicherte.

Auch für Timo Boll ging das Turnier am Ende noch verhältnismäßig gut aus. Mit der Medaillenvergabe hatte der Rekordeuropameister nach seiner Viertelfinalniederlage gegen Simon Gauzy zwar nichts zu tun, dafür holte er zumindest den fünften Platz, indem er Tiago Apolonia und Andrej Gacina in den Platzierungsrunden besiegte.

 

Die Hauptrunde im Überblick:

Herren

Platzierungsspiele
Stefan Fegerl AUT - Andrej Gacina CRO 3:4 (-9,6,-6,-8,6,8,-7)
Timo Boll - Tiago Apolonia POR 4:1 (9,-8,9,4,13)

Timo Boll - Andrej Gacina CRO 4:0 (5,8,11,3)

Halbfinale
Dimitrij Ovtcharov - Kou Lei UKR 4:3 (8,9,8,-10,-3,-2,6)
Simon Gauzy FRA - Alexander Shibaev RUS 2:4 (-7,-9,8,-10,8,-9)

Spiel um Platz drei
Kou Lei UKR - Simon Gauzy FRA 0:4 (-6,-3,-9,-14)

Finale
Dimitrij Ovtcharov - Alexander Shibaev RUS 4:2 (8,-12,5,-11,8,8)


Damen

Halbfinale
Sabine Winter - Li Jie NED 2:4 (5,-7,-13,9,-7,-6)
Petrissa Solja - Liu Jia AUT 4:1 (11,-7,5,11,5)

Spiel um Platz 3
Sabine Winter - Liu Jia AUT 4:3 (6,-8,8,5,-2,-7,9)

Finale
Petrissa Solja - Li Jie NED 1:4 (-7,7,-3,-6,-0)

Alle Spiele und Ergebnisse finden Sie auf der ITTF-Webseite!

(JS)

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