International

US Smash: Zhus Märchen-Comeback, Gold für Wang

Zhu Yuling befindet sich in hervorragender Verfassung. (©WTT)

14.07.2025 - Die Premiere des WTT United States Grand Smash in Las Vegas endete in der Nacht auf Montag mit zwei hochklassigen Einzel-Finals. Grelle Lichter, große Namen und jede Menge Drama. Am Ende krönten sich der amtierenden Einzel-Weltmeister Wang Chuqin und Zhu Yuling in der Maverick-Arena mit den Titeln. Tomokazu Harimoto, der überraschend ins Finale stürmte, musste sich mit Silber begnügen. Für die Macao-Chinesin ist der Erfolg auch eine Vollendung.

Es war ein Comeback für die Geschichtsbücher und das bei einem der wichtigsten WTT-Turniere im Kalender. Vier Jahre lang war sie weg von der großen Bühne – jetzt ist sie zurück. Zhu Yuling, einst Nummer eins der Welt, hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet und im Finale die Chinesin Chen Yi mit 4:2 bezwungen. Ihr Lohn: der erste WTT-Grand Smash-Titel ihrer Karriere. Anfangs sah es düster aus. Chen dominierte wie die ganze Woche über: aggressiv, schnell, unnachgiebig. Doch Zhu blieb ruhig, stellte ihr Spiel um, variierte die Winkel – und kämpfte sich zurück. Ab dem dritten Satz spielte sie wie befreit, präzise, platziert und defensiv. Zhu festigt somit ihre Position in der Weltspitze. 

„Ich hatte das Gefühl, als würde ich spielen wie vor zehn Jahren. Dieser Spielstil hat damals sehr gut funktioniert, aber im heutigen, schnellen Tischtennis-Zeitalter gilt er nicht mehr als besonders fortschrittlich. Und doch – für dieses Match war er genau das Richtige. Deshalb glaube ich: Es gibt nicht die eine perfekte Technik im Tischtennis – und auch keinen ewig unbesiegbaren Champion. Was mich heute besonders beeindruckt hat, war Chen Yis Auftritt. Nicht, weil sie die modernste Technik gespielt hat – sondern weil sie eine Ruhe und Reife ausgestrahlt hat, die weit über ihr Alter hinausgeht. Das ist ihre größte Stärke – und sie hat mich in vielerlei Hinsicht an mein jüngeres Ich erinnert. Nach dem Match habe ich mit ihr gesprochen und ihr gesagt, dass sie weiter selbstbewusst ihr eigenes Spiel spielen und einfach sie selbst bleiben soll“, sagte die 30-Jährige im Interview nach ihrem 41. WTT-Match. 

Erleichterter Einzel-Weltmeister

Wang Chuqin ist derweil der neue Tischtennis-König aus Las Vegas. Im mit Spannung erwarteten Herren-Finale ließ der Top-Chinese keine Zweifel aufkommen und fegte Harimoto förmlich mit 4:0 vom Tisch. Der Japaner, noch euphorisiert vom Halbfinalsieg über die Nummer eins der Welt, Lin Shidong, kam zunächst gut rein – doch gegen Wangs Kontrolle, Timing und seine mentale Stärke hatte er letztlich nichts entgegenzusetzen. Satz drei hätte die Wende bringen können – doch Wang holte ihn sich knapp mit 12:10. Danach war die Sache klar. Mit dem Titel in Vegas fügte Wang seiner ohnehin beeindruckenden Saison ein weiteres Highlight hinzu.

Sein Fazit: „Nach dem Sieg war es ehrlich gesagt eher Erleichterung als Euphorie – ich war einfach froh, dass das Match vorbei war und ich mich endlich ausruhen konnte. Um ehrlich zu sein: Bei diesem Turnier habe ich mich nicht so energiegeladen oder emotional gepusht gefühlt wie bei manchen anderen Events in der Vergangenheit. Aber umso mehr freut es mich, dass ich trotzdem über meine Grenzen gehen und den Sieg holen konnte – unter genau diesen Bedingungen. Das ist auf jeden Fall ein positiver Punkt, den ich mitnehme. Ich hoffe, ich kann mir jetzt etwas Zeit nehmen, um dieses Turnier für mich zu reflektieren – was gut lief, was nicht, und woran ich arbeiten kann.“

Die Finalspiele im Überblick:

Herren-Einzel
Tomokazu Harimoto JPN - Wang Chuqin CHN 0:4 (-3,-6,-10,-8)

Damen-Einzel
Chen Yi CHN - Zhu Yuling MAC 2:4 (7,8,-7,-5,-9,-8)

Herren-Doppel
Alexis Lebrun/Felix Lebrun FRA – An Jaehyun/Lim Jonghoon KOR 1:3 (4,-11,-5,-6)

Damen-Doppel
Wang Yidi/Kuai Man CHN – Sun Yingsha/Wang Manyu CHN 3:2 (-14,5,6,-8,9) 

Mixed
Lin Shidong/Kuai Man CHN – Lim Jonghoon/Shin Yubin KOR 3:0 (11,14,6)

Zur WTT-Turnierseite und zum kostenpflichtigen Angebot auf Dyn.

(FKT)

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