27.05.2025 - ITTF-Präsidentin Petra Sörling wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Tischtennisweltverbands in ihrem Amt bestätigt. Auf die Verkündung des äußerst knappen Ergebnisses folgten jedoch chaotische Szenen. Anwesende Delegierte protestierten lautstark gegen die Transparenz der Abstimmung. Nach etwa einstündiger Diskussion brach der ITTF-Vorstand seine Versammlung vorzeitig ab.
Die Schwedin Petra Sörling hat die Wahl zur ITTF-Präsidentin im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Verbands in Doha erneut gewonnen. Mit 104 zu 102 Stimmen setzte sich die erste Frau in diesem Amt denkbar knapp gegen ihren Konkurrenten Khalil al-Mohannadi durch. Feierlaune wollte allerdings nicht aufkommen, da nur Minuten nach der Verkündung des Ergebnisses Zweifel an der Vorgehensweise bei der Wahl laut wurden. Mehrere Delegierte im Saal bemängelten, dass die 21 online abgegebenen Stimmen nicht zu der Anzahl der Teilnehmer passten, die am Anfang durch die Überprüfung der Anwesenheitsliste erfasst worden war. 17 Onlinestimmen waren für Sörling abgegeben worden, vier für al-Mohannadi.
Vorzeitiger Abbruch
Als Erklärung gaben die auf dem Podium sitzenden ITTF-Verantwortlichen zu Protokoll, dass sich im Laufe der Sitzung noch weitere Stimmberechtigte dazugeschaltet hätten. Die immer lautstärker protestierenden Delegierten bemängelten jedoch, dass vor der Wahl nicht bekannt gemacht worden war, dass sich die Zahl der Abstimmenden geändert hatte, und beklagten mangelnde Transparenz. Nach fast einstündiger Diskussion beendete der ITTF-Vorstand die Versammlung vorzeitig. Schwedische Medien berichteten von einer angekündigten Krisensitzung des Vorstands zur Besprechung der weiteren Vorgehensweise.
Bereits vor der Jahreshauptversammlung war die diesjährige Präsidentenwahl in die Schlagzeilen geraten. Wie unter anderem die New York Times berichtete, sei der Weltverband im Vorfeld Bestechungsvorwürfen gegen al-Mohannadi sowie seine Unterstützer nachgegangen. Zudem sei der Schweizer Georg Silberschmidt, der unter anderem der neuen Spielervereinigung UTTP vorsteht und sich zuvor schon mit al-Mohannadi bezüglich Bestechungsvorwürfen angelegt hatte, während der WM in Doha verhaftet und im Gefängnis festgehalten, inzwischen aber wieder freigelassen worden. Khalil al-Mohannadi ist seit vielen Jahren Teil des ITTF-Vorstands, 2006 legte er eine Pause ein, nachdem seine Wahl zum Vizepräsidenten wegen Bestechung annulliert worden war.
(JS)
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