International

China: Liu Guoliang tritt ab, Wang Liqin übernimmt

Wang Liqin steht nun an der Spitze des chinesischen Verbands (©ITTF)

24.04.2025 - Machtwechsel an der Spitze des chinesischen Tischtennisverbands: Liu Guoliang, der erst als Spieler, dann als Trainer und schließlich als Verbandspräsident die vergangenen Jahrzehnte von Chinas Erfolgsgeschichte prägte, ist von seinem Posten zurückgetreten und hat den Staffelstab an Olympiasieger Wang Liqin übergeben. Und auch Ma Long, der sich zum Jahreswechsel aus der WTT-Tour zurückgezogen hatte, wurde zum Vizepräsidenten gewählt.

Nach sechseinhalb Jahren an der Spitze des chinesischen Tischtennisverbands hat Liu Guoliang sein Amt als Präsident in dieser Woche niedergelegt. Wie chinesische Medien berichten, entschied er sich zu diesem Schritt, um einen flüssigen Übergang mit Blick auf die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles zu gewährleisten und um mehr Zeit mit seiner Familie verbringen zu können. „Ich war schon immer davon überzeugt, dass Tischtennis eine größere Bühne, eine kräftigere Stimme und eine besser vernetzte Zukunft verdient. In meiner Zeit bei der CTTA ging es darum, zu Hause Stärke aufzubauen, aber meine Leidenschaft reichte schon immer über die Grenzen hinaus“, sagte Liu, der vor seiner Wahl zum Verbandspräsidenten im Dezember 2018 viele Jahre Cheftrainer der chinesischen Nationalmannschaft war. „Die Zukunft unseres Sports liegt in internationaler Zusammenarbeit, Innovation und dem Glauben an seine weltweite Anziehungskraft. Für diese Mission setze ich mich voll und ganz ein.“ Diese Ziele wird er weiterhin als Vorstandsvorsitzender von WTT, stellvertretender ITTF-Präsident und Vorsitzender des WTT-Rates verfolgen können. 

„Eine große Verantwortung“

In seine Fußstapfen an der Verbandsspitze tritt nun Wang Liqin, der wie Liu über eine lange Liste an internationalen sportlichen Erfolgen verfügt. Der 46-Jährige ist unter anderem dreifacher Einzelweltmeister und gewann zwei Titel bei Olympischen Spielen - im Team und im Doppel. 2013 verabschiedete sich Wang von der Nationalmannschaft und vertrat den chinesischen Verband seit 2018 als Vizepräsident. „Ich bin begeistert, aber auch nervös - es ist eine große Verantwortung“, sagte der neue Verbandspräsident gegenüber chinesischen Medien. „Unsere Vorbereitungen für Los Angeles haben begonnen und da das IOC eine sechste Medaillenkonkurrenz hinzugefügt hat, werden wir entsprechend planen.“

Zu seinem Team darf Wang Liqin auch Ma Long zählen, der sich zum Jahreswechsel aus der WTT-Tour und damit auch aus der Weltrangliste zurückgezogen hatte, nun aber zum Vizepräsidenten des chinesischen Verbands gewählt wurde. Für den als „Greatest of all time“ bezeichneten Ma tut sich nun eine neue Rolle auf: „Chinas sechs Jahrzehnte währende Dominanz im Tischtennis beruht größtenteils auf seinem tiefgreifenden, strukturierten Entwicklungssystem, das immer wieder junge Spitzensportler hervorbringt“, wird Ma Long zitiert. „Mit meiner langjährigen Erfahrung hoffe ich, die jungen Spieler mit praktischen Ratschlägen anzuleiten und zu unterstützen.“ Als erste Bewährungsprobe des neuen Präsidenten und seines Teams wird bereits die Weltmeisterschaft angesehen, die im Mai in Doha stattfindet.

(JS)

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