EM 2024

EM-Debütanten: Zwischen Genießen und Empfehlen

Sammelten spannende und wichtige Erfahrungen in Linz: Elisa Nguyen und Andre Bertelsmeier. (©ETTU)

16.10.2024 - Hochmotiviert hatte der 14-köpfige DTTB-Tross die Reise zur Individual-EM nach Linz vor wenigen Tagen auf sich genommen. Ein ganz besonderes Turnier sollte es für Fanbo Meng, Andre Bertelsmeier, Sophia Klee, Mia Griesel und die erst 15-jährige Elisa Nguyen werden. Alle fünf hatten zuvor noch nie an einer Erwachsenen-Einzel-Europameisterschaft teilgenommen. Wie die DTTB-Youngsters die Tage in Linz erlebten.

Schon beim Abschlusstraining kurz vor dem Startschuss waren Stimmung und Laune im DTTB-Team hervorragend. Besonders groß war die Vorfreude im Herren-Aufgebot sicherlich bei Andre Bertelsmeier. Der Zweitligaspieler des 1. FC Köln legte in den vergangenen Monaten einen steilen Aufstieg hin und belohnte sich als Drittplatzierter der U21-EM mit einem Startplatz in Linz. 

„Es war meine erste große Herrenveranstaltung ist, an der ich teilgenommen habe. Da ich noch gar nicht so genau weiß, wie ich im Vergleich zu meinen Konkurrenten stehe, habe ich mir kein richtiges Ergebnisziel vorgenommen. Stattdessen versuchte ich eher, einfach von Spiel zu Spiel mein Bestes zu geben“, sagte Bertelsmeier und ergänzte, bei aller Nervosität keinen großen Druck zu spüren. „Es ist einfach etwas Besonderes.“ Was Bertelsmeier im weiteren Verlauf noch hinlegte, war im Vorfeld nicht unbedingt zu erwarten - er übertraf seine Erwartungen komplett.

Fanbo Meng formte sich mit 24 Jahren zwar längst zum etablierten TTBL-Spieler und schnupperte 2022 in Chengdu mit dem Team sogar schon WM-Luft. Eine Individual-EM hatte aber auch der Fuldaer, der in der Jugend schon Europameister mit der Mannschaft wurde, zuvor noch nie bestritten. „Meine erste EM-Nominierung war für mich etwas ganz Großes“, sagte Meng am Rande der Qualifikationstage in Linz. Obwohl er das Einzel-Hauptfeld verpasste, funktionierte das Premieren-Doppel mit Bertelsmeier umso besser.

Nächster Karriereschritt für Sophia Klee

Bei den Damen durften Annett Kaufmann und Franziska Schreiner schon beim EM-Heimspiel 2022 in München mit dabei sein. Abgesehen von ihnen sowie Nina Mittelham, Sabine Winter und Yuan Wan kam es für den Rest ebenfalls zur Premiere. Sophia Klee erkämpfte sich ihren EM-Platz ebenfalls mit einer guten Leistung bei der U21-EM Anfang 2024 in Nordmazedonien. „Als Sportlerin setzt man sich ja immer so einige Zwischenziele in seiner Karriere, und dieses hier ist eines von meinen gewesen. Ich habe die vielen Spiele genossen, die auf der normalen Tour nicht so selbstverständlich sind“, so die Neu-Langstädterin, die die Qualifikation erfolgreich überstand. 

Locker aufspielen und gleichzeitig den eigenen Entwicklungsprozess vorantreiben konnte auch Mia Griesel. Die Niedersächsin, die seit Sommer für den ttc berlin eastside aufschlägt, löste ihr Ticket wie Bertelsmeier und Klee auch bei der U21-EM. „Ich glaube, dass ich sehr viel lernen konnte und jetzt noch besser sehe, woran ich noch zu arbeiten habe." Die frisch gebackene Abiturientin sammelte positive Erfahrungen, auch die 18-Jährige überstand die Vorrunde mit starken Leistungen. 

Und dann wäre da noch die Überraschungsteilnehmerin Elisa Nguyen. Die U15-Team-Europameisterin aus Baden-Württemberg setzte sich als Siegerin eines DTTB-internen Qualifikationsturniers durch. Die 15-jährige Stuttgarterin ist eine der jüngsten Teilnehmerinnen überhaupt und lief zusammen mit allen deutschen und internationalen Stars auf. Die Aufregung bei der jungen Außenseiterin war dementsprechend riesig. „Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, mitspielen zu dürfen. Auch wenn ich wusste, dass die EM ein Turnier war, wo ich sehr viele Erfahrungen sammeln konnte, habe ich natürlich mein Bestes gegeben! Aber ich wusste auch, dass hier fast alle besser sind und kannte meine Gegnerinnen vorher auch nicht.“ 

15-jährige Überraschungsteilnehmerin fand sich im neuen Team gut zurecht

Der Unterschied zum Jugendbereich sei nicht nur spielerisch und taktisch zu spüren, auch vom Drumherum sei alles viel größer gewesen. „Die Nationalmannschaft hat mich sehr gut aufgenommen. Ich verstehe mich mit allen und habe da überhaupt keine Schwierigkeiten. Ich bin noch bis Donnerstag hier und versuche einfach in Zukunft meine Technik noch weiter zu verbessern“, sagt die Jugendliche, die nach zwei Niederlagen mit ordentlichen Auftritten bereits am Dienstag aus dem Einzelwettbewerb ausgeschieden war. 

Auch die Bundestrainer Jörg Roßkopf und Tamara Boros blicken gespannt darauf, wie sich ihre Jüngsten im internationalen Vergleich mit der Spitze Europas schlagen würden. Die Kombination aus Genießen und Empfehlen traf es am Ende wohl am besten, wann man über das erste EM-Abenteuer des DTTB-Quintetts spricht. 

(FKT)

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