Olympia 2024

1:3: DTTB-Damen verlieren trotz Kaufmann-Coup

Machtlos im Doppel: Yuan Wan (l.) und Xiaona Shan unterlagen dem Weltklasse-Duo Hayata/Hirano (© ITTF)

08.08.2024 - Deutschlands Tischtennisdamen haben im Halbfinale der Olympischen Spiele die erwartete Niederlage gegen Japan kassiert. Gegen einen Gegner, gegen den man auch mit Ying Han und Nina Mittelham in der Außenseiterolle gewesen wäre, verkaufte sich das DTTB-Trio aber besser als gedacht – was erneut insbesondere für Annett Kaufmann galt. Gegen Miwa Harimoto gelang ihr der erste Sieg über eine Spielerin aus den Top 10 der Welt. Für das DTTB-Team geht es damit am Samstag gegen Südkorea um Bronze.

Überraschend kam die 1:3-Niederlage der deutschen Damen im olympischen Halbfinale gegen Japan nicht. Beim Gegner standen immerhin die Nummer 5, 8 und 12 der aktuellen Weltrangliste am Tisch, die DTTB-Spielerinnen gingen also in allen Partien als krasser Außenseiter an den Tisch. Dennoch ging das Spiel nicht 0:3 verloren – weil Annett Kaufmann gegen die Japanerinnen genau da weitermachte, wo sie gestern aufgehört hatte. Aber auch mit Yuan Wan und Xiaona Shan war Bundestrainerin Tamara Boros am Ende nicht unzufrieden. „Es klingt vielleicht bei dem Ergebnis blöd, aber ich habe den Mädels trotzdem gesagt, dass sie ein gutes Spiel gemacht haben. Japan hat einfach ein anderes Niveau.“

Schon im Doppel hatte sich zu Beginn schnell gezeigt, wie schwer die Aufgabe für das DTTB-Team an diesem Donnerstagabend werden würde. Das Weltklasse-Duo Hayata/Hirano zeigte Yuan Wan und Xiaona Shan in den ersten beiden Sätzen deutlich die Grenzen auf. Dann wurde das DTTB-Duo etwas aktiver, mit 11:6 holten sich die Deutschen den dritten Satz. Der vierte Durchgang verlief bis zum 8:8 ausgeglichen, dann machten die Japanerinnen drei Punkte in Serie und sicherten ihrem Team die Führung. „Sie haben gerade am Anfang wirklich eine wahnsinnig hohe Qualität gespielt", sagte Shan nach der Partie.

Kaufmann mit „gemischten Gefühlen"

Beim Zwischenstand von 0:1 schlug die große Stunde von Annett Kaufmann. Gegen Miwa Harimoto, die Nummer acht der Welt, gelang der 18-Jährigen der erste Sieg über eine Spielerin aus den Top 10 der Weltrangliste. Und der fiel mit 3:0 sogar deutlich aus. Ein bisschen geschockt über den Sieg und die Höhe sei sie gewesen, sagte Tamara Boros. „Aber Annett hat heute einfach die ersten zwei Bälle sehr, sehr gut gespielt.“ Die Sätze gegen Harimoto waren allesamt eng, gegen Satzende zeigte sich dann aber jeweils auch das große Selbstvertrauen, mit dem die Linkshänderin ohnehin ausgestattet ist – und das mit den vier Einzelsiegen in Achtel- und Viertelfinale bei diesen Olympischen Spielen noch gewachsen war. „Ich habe jetzt natürlich gemischte Gefühle“, sagte Kaufmann. „Einerseits freue ich mich über meinen Sieg, aber da ist natürlich auch Enttäuschung, dass wir ausgeschieden sind.“ Denn ihr Coup sollte die einzige Überraschung an diesem Abend bleiben. Yuan Wan hielt gegen Miu Hirano gut mit, schaffte aber ebenso wenig einen Satzgewinn wie im Anschluss Xiaona Shan gegen Miwa Harimoto.

Das deutsche Team versucht nun für das Spiel um Platz drei am Samstagmorgen gegen Südkorea noch mal alle Kräfte zu bündeln. Von der Papierform her ist Deutschland auch in diesem Spiel Außenseiter, aber ein paar Ergebnisse aus der jüngeren Vergangenheit geben Anlass zur Hoffnung. Xiaona Shan hat in diesem Jahr schon gegen Shin Yubin gewonnen, Yuan Wan besiegte noch Anfang Juli Südkoreas Nummer drei, Lee Eunhye. Und auf Annett Kaufmann ist im Moment ja ohnehin Verlass. (sue)

 

Damen

Halbfinale

Deutschland - Japan 1:3
Xiaona Shan/Yuan Wan - Miu Hirano/Hina Hayata 1:3 (-3,-3,6,-8)
Annett Kaufmann - Miwa Harimoto 3:0 (9,8,8)
Yuan Wan - Miu Hirano 0:3 (-7,-6,-9)
Xiaona Shan - Miwa Harimoto 0:3 (-8,-5,-0)

Spiel um Platz drei

Deutschland - Südkorea, Samstag 10 Uhr

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