Olympia 2024

Europas Olympia-Quali: Topgesetzte gehen leer aus

Der 44-jährige Panagiotis Gionis darf zu seinen sechsten Olympischen Spielen fahren (©ETTU)

19.05.2024 - Zehn Startplätze für die Olympischen Spiele in Paris standen beim europäischen Qualifikationsturnier in Sarajevo zur Verfügung, um die sich 36 Spielerinnen und 43 Spieler stritten, die noch kein Ticket für Paris erhalten hatten und nicht unbedingt davon ausgehen können, sich über die Weltrangliste zu qualifizieren. Unter den Siegern des fünftägigen Turniers waren alte Hasen wie Panagiotis Gionis und Youngster wie Anna Hursey, die Topgesetzten gingen hingegen leer aus.

Die kontinentalen Olympia-Qualifikationsturniere haben es bekanntermaßen in sich - und auch der Wettbewerb in Sarajevo stand dem in nichts nach. Nach einer Gruppenphase folgte für die jeweils zwei Gruppenbesten die erste K.-o.-Phase, in der sich die zwei Finalisten die ersten beiden Startplätze für Paris sicherten. Die leer Ausgegangenen bekamen in der zweiten K.-o.-Phase eine weitere Chance. Auch hier erhielten die beiden Finalisten ihr Ticket - plus der Sieger des Duells der beiden im Halbfinale Unterlegenen. Deutsche Spieler mussten an diesem Wettbewerb nicht teilnehmen, da sie schon die maximale Anzahl an Startplätzen sicher haben. Laut Setzung gingen Alvaro Robles aus Spanien und Giorgia Piccolin aus Italien als Favoriten in den Wettbewerb. Keiner von beiden schaffte es jedoch, sich ein Ticket zu erspielen.

„Man muss den Stress beiseite schieben“

Bei den Herren waren Panagiotis Gionis und Milosz Redzimski die Ersten, die sich über einen Olympia-Startplatz freuen durften. Für den 44-jährigen griechischen Abwehrspieler, der das entscheidende Defensiv-Duell gegen Yang Wang mit 4:0 für sich entschied, werden es die sechsten Olympischen Spiele sein. „Dieses Qualifikationsturnier war das schwierigste für mich - zum einen wegen meines Alters, zum anderen, weil ich eine sehr harte Saison hinter mir habe“, erzählte Gionis, der in den vergangenen zwei Jahren mehrfach von Verletzungen zurückgeworfen worden war, der ETTU. „Meine Erfahrung lehrte mich, dass man den Stress beiseite schieben muss. Sonst ist es eine sehr harte Mission, sieben Spiele in drei Tagen zu bestreiten.“ Der 17-jährige Pole Redzimski, der im entscheidenden Match Alvaro Robles mit 4:1 bezwang, wird dagegen in Paris seine ersten Olympischen Spiele erleben.

Im zweiten Versuch sicherten sich schließlich auch der Moldauer Vladislav Ursu, Yaroslav Zhmudenko aus der Ukraine und Yang Wang aus der Slowakei ihr Ticket für Paris. Ursu sorgte dafür, dass Moldawien zum ersten Mal in den olympischen Tischtenniswettbewerben vertreten sein wird. Er besiegte Robles im Viertelfinale und den Ungarn Adam Szudi im entscheidenden Halbfinale. Zhmudenko sicherte sich seinen Platz für die französische Hauptstadt durch einen 4:0-Sieg gegen Wang, der allerdings im Duell der beiden Halbfinalverlierer gegen Szudi den letzten Startplatz gewann.

Eerland triumphiert nach langer Pause

Bei den Damen waren die 17-jährige Anna Hursey aus Wales und die Niederländerin Britt Eerland die ersten Qualifikantinnen. Eerland hatte den Kampf um ein Olympiaticket nach einer längeren Schwangerschaftspause aufgenommen. „Unser großes Ziel war es, diesen Erfolg zu erreichen“, sagte die Niederländerin der ETTU. „Es gab viele Zweifel, ob ich es nach der Schwangerschaft noch einmal schaffen könnte. Nun fühlt es sich nach einer noch größeren Errungenschaft an.“ Die beiden im Halbfinale der erste Phase unterlegenen Spielerinnen, Georgina Pota und Barbora Balazova, schafften es wie die topgesetzte Piccolin auch in der zweiten Runde nicht, sich zu qualifizieren. Hier triumphierten die beiden Portugiesinnen Fu Yu und Jieni Shao im ersten Anlauf - und die Ukrainerin Margaryta Pesotska sicherte sich, nachdem sie im letzten Spiel des Wettbewerbs gegen Pota schon mit 3:0 geführt hatte, diese sich aber in den siebten Satz hatte retten können, im letzten Moment den fünften Startplatz.

Allen anderen bleibt nun bloß, auf die Qualifikation über die Weltrangliste zu hoffen, über die am 11. Juni 2024 jeweils noch ein Ticket pro Geschlecht vergeben wird.


Die qualifizierten Spieler in der Übersicht

Damen
Anna Hursey (GBR), Britt Eerland (NED), Jieni Shao (POR), Fu Yu (POR), Margaryta Pesotska (UKR)

Herren
Panagiotis Gionis (GRE), Milosz Redzimski (POL), Yaroslav Zhmudenko (UKR), Vladislav Ursu (MDA), Yang Wang (SVK)

Alle Spiele und Ergebnisse finden Sie auf der ETTU-Homepage.

(jS)

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