Timo Boll zog sich eine Augenentzündung zu und musste die WM absagen. (©ETTU)

Timo Boll zog sich eine Augenentzündung zu und musste die WM absagen. (©ETTU)

Bild Schließen

15.02.2024 - Viele hatten es bereits befürchtet, nun herrscht Gewissheit. Vor dem ersten Gruppenspiel der deutschen Herren von Jörg Roßkopf gegen die USA (3:0) bestand noch Hoffnung. Doch Timo Boll wird die Team-WM in Südkorea komplett verpassen und aufgrund seiner Sichtbeeinträchtigung nicht nach Busan nachreisen. Seit Beginn der Woche leidet der 42-Jährige an einer Entzündung der Regenbogenhaut im rechten Auge (wir berichteten). Auch Quadri Aruna fällt aus.

Die Vorbereitungen auf die Mannschafts-WM in Busan hätten aus deutscher Sicht besser laufen können. Nachdem Dimitrij Ovtcharov im ICE zum Frankfurter Flughafen bestohlen wurde, war seit Donnerstag klar, dass der Auftakt des Turniers definitiv ohne Timo Boll stattfinden würde. Der Rekordeuropameister konnte wegen einer Augenentzündung noch nicht ins Flugzeug steigen. „Wir hoffen, dass er noch nachfliegen kann und schauen, was morgen beim Arztbesuch herauskommt“, sagte Sportdirektor Richard Prause dem DTTB noch am Donnerstag. Boll blieb in Deutschland in Behandlung und konnte seinen Kollegen im ersten Gruppenspiel gegen die USA am Freitagmorgen deutscher Zeit (3:0) nicht helfen. 

Update: Kurz darauf stand fest, dass Boll für das gesamte Turnier ausfällt. „Ich bin wirklich enttäuscht, dass ich die Weltmeisterschaften in Busan verpassen werde, vor allem weil ich mich körperlich wirklich gut gefühlt habe und die Form auch gestimmt hat. Aber ich hatte diese Art von Entzündung an der Regenbogenhaut schon einmal und die Ärzte haben mir geraten, diese entsprechend zu behandeln und auszukurieren, damit der Sehnerv nicht bleibend geschädigt wird“, sagte der Routinier, der damit seine 21. Weltmeisterschaften verpasst: „Ich drücke dem Team alle Daumen vom Odenwald aus – sie sind auch ohne mich eine richtig starke Truppe und werden ein tolle WM spielen!“

Keine Nachnominierung möglich - Nigeria-Star Aruna sagt ebenfalls ab

Die Nachnominierung eines Ersatzmannes ist laut den Regularien der ITTF nicht mehr möglich. Somit muss der Bundestrainer mit seinen verbliebenen Spielern planen. „Wir werden die Weltmeisterschaft bei den Herren zu viert bestreiten und alles geben, trotz der Unwägbarkeiten mit Dimitrijs gestohlenem Handgepäck und Timos Erkrankung, eine erfolgreiche WM zu spielen“, so Sportdirektor Richard Prause.

Wer sich zudem wunderte, warum das Match Nigeria gegen Japan nicht ausgetragen wurde, der weiß es nun. Quadri Aruna fing sich eine Lebensmittelvergiftung ein und konnte daher nicht spielen. Und da Nigeria nur mit drei Leuten geplant hatte, konnten sie wahrscheinlich nicht antreten. WTT hat den Rückzug des besten Afrikaners inzwischen bestätigt. Wir wünschen gute Besserung!

(FKT)