WM 2024

Optimismus auf WM-PK: Herren wollen nach Paris

Das deutsche Herrenteam blickt optimistisch nach Busan. (©Stallmeister)

07.02.2024 - Neun Tage vor der Team-Weltmeisterschaft in Busan (16. bis 25. Februar) hat am Mittwoch im Deutschen Tischtennis-Zentrum in Düsseldorf der traditionelle DTTB-Medientag stattgefunden. Die DTTB-Mannschaften sind gewappnet für die WM in Südkorea und peilen wie bei den letzten Titelkämpfen 2022 in Chengdu wieder eine Medaille an. Für die Herren geht es zudem noch ums Olympiaticket. Die Damen wollen ohne Ying Han (Achillessehnenriss) zunächst ins Viertelfinale.

Alle Stimmen von den Pressekonferenzen können Sie hier nachlesen: 

Andreas Hain, DTTB-Präsident: “Ich freue mich sehr auf die Weltmeisterschaften in Südkorea. Es ist in gewisser Weise die erste richtige WM nach der Pandemie - also mit vielen Teilnehmern, wahrscheinlich vielen Zuschauern, einer tollen Atmosphäre, dem Zusammentreffen der Verbände und vielem mehr. Sportlich hoffe ich natürlich, dass wir in Busan gut abschneiden werden“.

Richard Prause, DTTB-Sportdirektor: „Eine Weltmeisterschaft im Olympiajahr ist etwas Besonderes. Wir wollen in Busan unser bestes Tischtennis spielen und sowohl bei den Damen als auch bei den Herren so weit wie möglich nach vorne kommen. Wir brennen auf ein sehr gutes Abschneiden bei der WM, aber wir wissen natürlich auch, wie eng Erfolg und Misserfolg oft beieinander liegen. Der erste Schritt ist erst einmal die Qualifikation für die Endrunde, danach kann viel passieren.

… zur Olympia-Qualifikation: „Bei den Damen haben wir als Europameister die Qualifikation für Paris bereits sicher. Bei den Herren sieht es wie folgt aus: Alle acht Viertelfinalisten von Busan erhalten einen Startplatz. Einen weiteren Startplatz gibt es nach derzeitigem Stand über die Weltrangliste. Sollten Nationen wie China oder Europameister Schweden, die bereits über die kontinentale Quote einen Startplatz sicher haben, das Viertelfinale erreichen, erhöht sich die Zahl der zusätzlichen Startplätze über die Weltrangliste entsprechend. Wir nehmen das Viertelfinale für die Olympiaqualifikation ins Visier, die Weltrangliste ist unser Sicherheitsgurt“.

...zur erstmaligen Austragung einer Tischtennis-WM in Südkorea: „Wenn man von asiatischen Nationen spricht, die Tischtennis im Blut haben, dann fallen nicht nur die Namen China und Japan, sondern immer auch der von Südkorea. Deshalb war ich selbst überrascht, als ich hörte, dass Südkorea zum ersten Mal eine Weltmeisterschaft ausrichtet. Einen großen Anteil daran hat der ehemalige Olympiasieger Ryu Seung Ming. Er hat auf vielen Ebenen die Strukturen geschaffen und ist mitverantwortlich für die Organisation. Korea hat eine lange Tischtennis-Tradition und ein begeisterungsfähiges Publikum. Ich bin sicher, dass wir eine tolle WM erleben werden.“

Jörg Roßkopf, Herren-Bundestrainer: „Unser erstes Ziel ist das Erreichen des Viertelfinals und damit die sichere Olympia-Qualifikation. Natürlich wollen wir auch wieder eine Medaille. Wir wollen immer das Maximum erreichen, deshalb kämpfen wir auch bei dieser WM um den Titel. Trotz der bisher vergeblichen Anläufe bleibt es unser Ansporn, auch den großen Favoriten China einmal zu schlagen. Im Sport gibt es genügend Beispiele dafür, dass irgendwann auch der Underdog gewinnt. Unsere Aufgabe ist es, genau für diesen Moment bereit zu sein. Wenn es uns gelingt, am Ende des Turniers wieder gegen die beste Nation zu spielen, dann werden wir alles dafür tun, dass es diesmal nicht wieder China ist. Aber jetzt denke ich erst einmal an unseren ersten Gegner, die USA. Die Gruppenspiele sind wichtig, um sich die Form für das Viertelfinale und die wichtigen Spiele gegen die vielen anderen starken Nationen zu holen.“

Lars Hielscher, DTTB-Cheftrainer Düsseldorf: „Nach einem intensiven Januar mit vielen Turnieren und guten Ergebnissen haben wir uns in Düsseldorf gemeinsam vorbereitet. Alle Spieler sind in einer guten Verfassung und die Mannschaft fährt fit zur WM“.

Dang Qiu: „Aus dem Training heraus kann man seine Form nie genau einschätzen. Ich hatte im Januar einige gute Ergebnisse, aber auch Spiele, mit denen ich nicht so zufrieden war. Ich hoffe, dass ich bis zum Beginn der Weltmeisterschaft noch die fehlenden Prozentpunkte zum Erreichen meiner Bestform hinzufügen kann. Als wir vor zwei Jahren in Chengdu ohne Dima, Timo und Patrick die Silbermedaille gewannen, hatten wir nicht damit gerechnet, das Finale zu erreichen. Diesmal treten wir in Bestbesetzung an. Wir haben eine Mannschaft, die sich vor niemandem verstecken muss, und ich weiß nicht, ob Deutschland schon einmal eine so starke Mannschaft hatte. Aber: Die Konkurrenz ist auch extrem stark. Aber ich bin mir sicher, dass wir ganz vorne mitspielen werden, wenn wir unsere Leistung abrufen.“

Dimitrij Ovtcharov: „England hat mit Liam Pitchford einen Spitzenspieler, der schon gegen fast jeden in der Welt gewonnen hat, auch gegen die besten Chinesen. Die Engländer haben ein gutes Team und sind unser härtester Konkurrent in der Gruppe. Im Rennen um die Medaillen gibt es viele Konkurrenten. Titelverteidiger China wird top vorbereitet sein. Frankreich hat mit Felix Lebrun einen absoluten Ausnahmespieler, sein Bruder Alexis ist unheimlich stark und die ehemalige Nummer eins Gauzy ist nur noch die drei des Teams. Die Schweden haben mindestens drei sehr starke Spieler und Taiwan kann mit Frankfurt-Champions-Sieger Lin Yun-Ju jeden schlagen. Und Südkorea ist zu Hause ohnehin ein heißer Kandidat. Aber eine genauere Einordnung der Stärke der Gegner, wie sie früher vielleicht möglich war, gibt es heute kaum noch. Das Niveau an der Spitze ist extrem breit geworden. Im Kreis der Medaillenanwärter gibt es viele Konkurrenten und gefühlt ist jedes Spiel gegen diese Mannschaften ein Fifty-fifty-Match“.

Patrick Franziska: „Im Januar hatte ich viele Spiele und habe zuletzt gut gespielt. Aber jetzt war es wieder an der Zeit und wichtig, vor der WM zwei Wochen in Ruhe trainieren zu können. So kann man das Feedback aus dem Wettkampf ins Training einfließen lassen und den Kopf wieder frei bekommen. Wir sind alle gut drauf und auch wenn ich nicht so gerne gleich zu Beginn im eigenen Land gegen die Südkoreaner spielen würde, gibt es bei der WM keinen Gegner, vor dem wir Angst haben müssen.“

Benedikt Duda: „Die Tatsache, dass ich bisher bei jedem Turnier, bei dem ich für die Nationalmannschaft nominiert war, mit einer Medaille nach Hause gekommen bin, ist ein gutes Omen für uns. Denn eine Medaille ist natürlich auch diesmal unser Ziel. Wenn wir im Halbfinale stehen, wollen wir auch ins Finale. Mit unserer Mannschaft brauchen wir uns vor keinem Gegner zu verstecken. Wir haben eine unglaublich starke Mannschaft, bei der die Trainer aus dem Vollen schöpfen können. Wir fahren alle mit Selbstvertrauen zur WM und werden unser Bestes geben, egal ob am Tisch oder auf der Bank.“

Timo Boll über die ungewohnte Situation als nominelle Nummer 5 und seine Leistungen in den vergangenen Monaten: „Damit habe ich mich schon lange arrangiert. Ich muss nicht immer die erste Geige spielen und werde meinen Beitrag für das Team leisten. Falls ich nicht spiele, sorge ich für gute Stimmung. Ich bin sehr froh, solch gute Jungs in der Mannschaft haben. Es waren zähe Monate. Teilweise mit guten Leistungen, wie zuletzt beim Turniersieg in Doha, ab und zu eher durchwachsen. Momentan fühle mich in guter Form.“

Die Stimmen der deutschen Damen und weitere Informationen (Aufgebote, Vorrunden-Ansetzungen, Spielsystem usw.) finden Sie auf der zweiten Seite des Artikels.

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