Bejubelte seinen ersten WTT-Champions-Titel überhaupt: Lin Yun-Ju. (©Gohlke)

Bejubelte seinen ersten WTT-Champions-Titel überhaupt: Lin Yun-Ju. (©Gohlke)

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05.11.2023 - Nach exakt einer Woche Turnierdauer sind am Sonntagnachmittag beim WTT Champions in Frankfurt die Entscheidungen gefallen. Vier Asiaten, darunter drei Chinesen, spielten die Goldmedaillen unter sich aus. Bei den Damen siegte Wang Yidi gegen Wang Manyu im China-Duell deutlich in vier Sätzen, wovon drei in der Verlängerung entschieden wurden. Lin Yun-Ju setzte sich zum Abschluss gegen Ma Long durch (4:1). Das Niveau war extrem hoch, die vielen Zuschauer begeistert.

Ein kleines Grinsen stand Wang Yidi am Hallenmikrofon in der am Finaltag gut besuchten Infinity-Arena dann doch noch ins Gesicht geschrieben. Nach den überraschend verlaufenen Halbfinals am Samstag sollte das Damen-Endspiel am Sonntag eine klare Sache werden. Yidi, die Nummer fünf der Welt, dominierte ihre zwei Ränge besser platzierte Landsfrau im ersten Satz nach Belieben. Die Doppel-Weltmeisterin lag dann im zweiten Durchgang lange zurück, schnappte sich aber auch diesen noch in der Verlängerung.

5:0, 6:6, 8:10 – der dritte Satz gestaltete sich besonders spannend, ging nach zwei abgewehrten Satzbällen zum Anschluss dann aber ebenfalls an die 26-jährige Chinesin. Im letzten Durchgang startete Wang Manyu dann noch mal eine Aufholjagd, wehrte beim Stand von 3:10 sieben Championshipsbälle ab. Der achte folgte und ging mit einem Netzball an die spätere Siegerin, die sich über ein Preisgeld von 30.000 US-Dollar freuen durfte. „Wir haben auf einem hohen Level gespielt. Ein Glücksball hat das Spiel früh entschieden. Ich habe das Turnier vor dem tollen Publikum genossen“, sagte Wang Yidi im Anschluss über ihren zweiten WTT-Titel in diesem Jahr.

Deutsche Fans feiern Lin in ausverkaufter Halle

DTTB-Präsidentin Claudia Herweg und WTT-Direktor Steve Dainton präsentierten die Trophäen, dann war die Bühne frei für Ma Long und Lin Yun-Ju. Der Weltranglistenzwölfte aus Taiwan, der erst Ende Oktober aus den Top 10 gerutscht war, wohl bald aber wieder dort zurück sein wird, und der amtierenden Olympiasieger sowie Ovtcharov-Bezwinger lieferten sich überragende Ballwechsel. Vor den Augen von Coach Wang Hao drehte die Nummer drei der Welt ein 1:4 in ein 6:4 und eilte im ersten Satz spät davon. Lin hatte im Halbfinale den Weltranglistenzweiten Wang Chuqin ausgeschaltet. 

Im zweiten Satz führte der 22-Jährige erneut hoch, Ma kam auf 7:6 heran, doch sein Time-out fruchtete. Der junge Herausforderer des G.O.A.T glich aus und punktete viel mit seiner bärenstarken Rückhand. Der dritte Durchgang verlief bis zum 9:9 extrem ausgeglichen. Ma nutzte seinen Satzball nicht, Lin seinen zweiten zum 2:1 schon. Dasselbe Spiel im dritten Satz. Bei 2:4 im fünften Satz nahm dann Ma seine Auszeit, doch Lin blieb auch nach seinen Fehlern bei 9:9 weiter stabil und schockte den Top-Chinesen, der noch immer auf seinen ersten WTT-Titel wartet. Der zweite Ball zu Gold (12:10) hatte gesessen. 1.000 Weltranglistenpunkte waren sicher.

Lin atmete nach einem atemberaubenden Auftritt und dem größten Sieg seiner Karriere einmal tief durch. Es war sein dritter WTT-Titel, der erste bei einem Champions-Turnier sowie sein zweiter Erfolg überhaupt gegen Ma Long. „Ich bin sehr glücklich. Das war der beste Fight, den ich je gegen ihn geliefert habe. Ma Long bleibt der Greatest Of All Time. Es ist unglaublich, dass ich dieses Turnier gewonnen habe. Die Fans waren der Wahnsinn“, freute sich der Besieger von Patrick Franziska und Benedikt Duda. 

Inzwischen stehen auch alle Teilnehmer der WTT Finals im Januar 2024 fest. Neben Ovtcharov wird auch Dang Qiu mit dabei sein. Timo Boll und Fan Zhendong unternahmen am Wochenende übrigens noch einen kleinen Ausflug. Beide schauten sich das Fußball-Bundesliga-Topspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München am Samstagabend an.

Die Finalspiele in der Übersicht:

Herren-Einzel

Finale
Ma Long CHN - Lin Yun-Ju TPE 1:4 (7,-7,-11,-10,-10)

Damen-Einzel

Finale
Wang Yidi CHN - Wang Manyu CHN 4:0 (3,11,10,11) 

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Ab dem Viertelfinale (Freitag) übertrug sportschau.de exklusiv, kommentiert von ARD-Tischtennis-Fachmann Christian Adolph.

(FKT)