International

DTTB-Quartett verpasst Halbfinale - Bronze für Winter

Sabine Winter erkämpfte sich im Damen-Doppel die zweite Medaille für Deutschland. (©WTT)

14.01.2023 - Mit vier Athleten ging der DTTB am Samstag ins Einzel-Viertelfinale des WTT Contender Durban. Doch sowohl Dang Qiu und Patrick Franziska als auch Nina Mittelham und Shan Xiaona verpassten den Sprung in die Vorschlussrunde. Winter scheiterte zudem im Doppel-Halbfinale an der Seite der Polin Natalia Bajor. Die Bayerin durfte sich am Ende dennoch über Bronze freuen. Das chinesische Duo Qian Tianyi/Shi Xunyao war zu stark.

Vier Deutsche spielten nach dem Sprung ins Viertelfinale am Freitagabend zum Wochenendstart in Durban um eine Medaille. Alle vier konnten am Samstagmorgen jedoch kein Edelmetall mit nach Hause nehmen. Damit ist das Turnier für die deutschen Starterinnen und Starter beendet. Als erster DTTB-Akteur war der Düsseldorfer Dang Qiu gefordert. Der Penholderspieler, der beim Final Four vor einer Woche nicht seinen besten Tag erwischte, kam dem Halbfinale noch am nächsten. Qiu unterlag dem Franzosen Simon Gauzy in fünf Sätzen.

"Auch wenn man es bei einer Niederlage zunächst nicht so vermutet, ich bin eigentlich ganz zufrieden mit dem Turnier. Das war nach zwei Monaten Abstinenz von WTT-Events kein schlechter Start ins neue Jahr", lautete das Fazit des Europameisters nach dem ersten Turnierauftritt in diesem Jahr. Der Weltranglistenzehnte, der in den Durchgängen vier und fünf jeweils 6:3-Führungen nicht zu seinen Gunsten nutzen konnte, zollte seinem Gegner ein Lob für dessen Weltklasseleistung: "Ein Kompliment an Gauzy: Er hat heute fantastisch gespielt, viele aggressive Bälle und sehr mutige Entscheidungen getroffen. Auch wenn es nicht immer leicht fällt, dies anzuerkennen: Aus diesem Grund hat er sich heute in einem hochklassigen Spiel, das in beide Richtungen hätte ausgehen können, den Sieg auch verdient."

"Gegen Källberg muss ich mir etwas einfallen lassen"
Auch Patrick Franziska musste im Herren-Viertelfinale die Segel streichen. Der Saarbrücker konnte nach dem 0:2-Rückstand gegen Borussia-Spitzenspieler Anton Källberg zwar noch einmal verkürzen, musste dem Schweden nach vier Sätzen allerdings zum Weiterkommen und zum dritten Sieg in Folge beim Aufteinandertreffen der beiden gratulieren. 

"Anton spielt einfach sehr gut und sehr aggressiv", erkannte Franziska die Leistung seines Gegners an: "Im dritten Satz und Anfang des Vierten war ich derjenige, der am Drücker war, aber am Ende hat er wieder sehr gute Bälle getroffen. Ich bin schon enttäuscht über die neuerliche Niederlage gegen Anton, der aufgrund seiner vorausgegangen Siege gegen mich natürlich immer mit viel Selbstvertrauen spielt. Für die nächsten Matches gegen ihn muss ich mir wohl etwas einfallen lassen. Insgesamt bin ich aber nicht unzufrieden mit meinen Leistungen in Durban, die beiden ersten Spiele waren auf jeden Fall sehr gut. Für das erste Turnier des Jahres war es alles in allem in Ordnung."

Verletzte Mittelham muss Viertelfinalmatch aufgeben
Nina Mittelham und Shan Xiaona bekamen es in der Damen-Konkurrenz mit zwei Chinesinnen zu tun. Vize-Europameisterin Mittelham, die im August das EM-Finale in München gegen die Österreicherin Sofia Polcanova wegen einer Verletzung hatte aufgeben müssen, konnte auch diesmal in Durban ihr Viertelfinalmatch gegen die Chinesin Zhang Rui nicht zu Ende spielen. Nach verletzungsbedingt stark eingeschränkter Gegenwehr zum Auftakt des Matches gab die Gewinnerin des Europe Top 16 2021 das Match nach zwei Sätzen auf.

Betreuer Lars Hielscher, Cheftrainer Düsseldorf des DTTB, erklärte anschließend: "Nina hatte gestern schon leichte Verspannungen verspürt und ist dann heute mit starken Nackenschmerzen aufgewacht. Sie konnte ihren Kopf kaum bewegen und praktisch keine Vorhand spielen." In den beiden ersten Runden hatte die in Durban an Position eins gesetzte Weltranglisten-14. aus Berlin gute Leistungen gezeigt und sich gegen die starke Taiwanesin Huang Yu-Jie und im deutschen Duell gegen Sabine Winter durchgesetzt. blieb gegen Zhang Rui ohne Chance und musste nach zwei verlorenen Durchgängen aufgeben.

Shan verpasste gute Chancen auf den Anschluss
Die Europameisterschafts-Dritte Shan Xiaona, die sich gestern mit einem starken Auftritt gegen die jungen Chinesin Chen Yi behauptet hatte, unterlag heute in Gestalt von Qian Tianyi einer weiteren Spielerin aus dem Reich der Mitte. Beim hauchdünnen 9:11, 9:11 und 9:11 war allerdings einiges mehr möglich für die in Düsseldorf lebende Spielerin des ttc berlin eastside.

Im dritten Durchgang ließ das Penholder-Ass eine 8:3-Führung ungenutzt und haderte anschließend mit der verpassten Gelegenheit: "Das war sehr unglücklich heute. Dreimal 9:11, das ist schon bitter, denn der Spielverlauf war sehr ausgeglichen. Ich habe heute aber auch vielleicht einen Tick schlechter gespielt als es gestern der Fall war und mich etwas unsicherer gefühlt." Xiaona Shan ergänzte: "Dennoch ist es sehr schade, dass ich meine 8:3-Führung im dritten Satz nicht genutzt habe. Hätte ich zudem einen der beiden ersten Sätze gewonnen, wäre ein ganz anderes Ergebnis durchaus möglich gewesen."

Zwei Bronzemedaillen für Deutschland
Bei den Herren kämpfen neben Gauzy und Källberg noch Hugo Calderano und Yaroslav Zhmudenko um den Titel. Bei den Damen spielen vier Asiatinnen (Fan Siqi und Chien Tung-Chuan) die Goldmedaile unter sich aus.

Einen Treppchenplatz gab es dann aber doch noch. Sabine Winter verpasste mit ihrer polnischen Partnerin Natalia Bajor gegen Qian Tianyi/Shi Xunyao aus China zwar den Einzug ins Endspiel. Am Ende bekam die Bayerin dennoch die Bronzemedaille überreicht, die zweite neben der Mixed-Paarung Shan Xiaona und Patrick Franziska. Im Halbfinale stand Winter bei einer 10:5-Führung gegen die Chinesinnen Qian Tianyi/Shi Xunyao sogar dicht vor dem Einzug in den Entscheidungssatz.

Die EM-Dritte im Einzel ärgerte sich über die verpasste Chance, war aber insgesamt zufrieden mit dem Abschneiden: "Die 10:5-Führung im vierten Satz sollte man natürlich nach Hause bringen, es war auf jeden Fall auch heute etwas mehr drin. Es ist schön, in Durban ein Match gegen China gewonnen und auch heute wieder Chancen gehabt zu haben. Das zeigt, dass der Sieg gestern keine Eintagsfliege war. Das kurzfristig und eher zufällig zustandegekommene Doppel mit Natalia hat gut harmoniert und es hat Spaß gemacht."

Für Winter geht es aus Durban direkt zum WTT Contender nach Doha
Während sechs Spieler des DTTB-Aufgebots für Südafrika die Heimreise nach Deutschland antreten, geht es für Sabine Winter am Sonntag direkt weiter zum morgen beginnenden WTT Contender Doha nach Katar, wo sie im Einzel und im Doppel, diesmal zusammen mit U19-Europameisterin Annett Kaufmann, direkt für das Hauptfeld gesetzt ist. In Doha stehen vom 15. bis zum 21. Januar mit einem Contender und vom 22. bis 26. Januar mit einem Feeder gleich zwei weitere WTT-Turniere in Folge auf dem Programm. Für die Veranstaltungen in Katar haben u.a. neben den Team-WM-Dritten Sabine Winter (Contender) und Annett Kaufmann (Contender und Feeder) auch die Team-WM-Zweiten Benedikt Duda (Contender und Feeder), Ricardo Walther (Contender) und Fanbo Meng (Contender) gemeldet.


Die Spiele der Deutschen in der Übersicht:

Herren-Einzel

Viertelfinale
Dang Qiu - Simon Gauzy FRA 2:3 (8,-3,5,-8,-9)
Patrick Franziska - Anton Källberg SWE 1:3 (-6,-8,7,-6)

Damen-Einzel

Viertelfinale
Nina Mittelham - Zhang Rui CHN 0:3 (-8,-4,-0)
Shan Xiaona - Qian Tianyi CHN 0:3 (-9,-9,-9)

Mixed

Halbfinale
Shan Xiaona/Patrick Franziska - Kuai Man/Lin Shidong CHN 1:3 (-7,3,-8,5)
Qian Tianyi/Xue Fei CHN - Prithika Pavade/Felix Lebrun FRA 3:1 (6,4,-10,5)

Damen-Doppel

Halbfinale
Sabine Winter/Natalia Bajor POL - Qian Tianyi/Shi Xunyao CHN 1:3 (-6,7,-8,-10)

Alle Spiele und Ergebnisse finden Sie auf der WTT-Turnierseite, einen Livestream auf YouTube.

(DTTB/FKT)

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