International

WTT Durban: Vier DTTB-Asse im Viertelfinale

Europameister Dang Qiu trifft im Viertelfinale auf Simon Gauzy (©WTT)

13.01.2023 - Mit vier Athleten wird der DTTB am Samstag im Einzel-Viertelfinale des WTT Contender Durban vertreten sein. Mit einem Erfolg im deutschen Achtelfinal-Duell über Sabine Winter komplettierte am Abend Nina Mittelham das DTTB-Quartett. Zuvor hatten Dang Qiu, Patrick Franziska sowie Shan Xiaona den Sprung unter die besten Acht geschafft. Winter hat jedoch Platz drei im Doppel bereits sicher und kann am Samstag an der Seite der Polin Natalia Bajor noch das Finale erreichen.

Nina Mittelham macht im Entscheidungssatz einen 3:6-Rückstand wett
Nina Mittelham behauptete sich im Duell der Nationalmannschaftskolleginnen, die gemeinsam im Doppel bei der EM 2021 in Warschau die Silbermedaille gewannen, mit 9:11, 11:2, 10:12, 11:5 und 11:7 gegen Sabine Winter. Im Vergleich der EM-Zweiten mit der EM-Dritten von München sah es im Entscheidungssatz allerdings zunächst nicht nach einem Erfolg für die in Durban an Position eins gesetzte Berlinerin aus. Die Gewinnerin des Europe Top 16 2021 stand im fünften Durchgang bei einem 3:6-Rückstand bereits mit dem Rücken zur Wand, ehe sie nach ihrer Auszeit fünfmal in Folge punktete und anschließend nur noch einen Zähler der Schwabhausenerin zuließ. Winter haderte verständlicherweise mit ihrer verpassten Chance: "Ich bin natürlich schon enttäuscht, denn meine 6:3-Führung im Entscheidungssatz hätte ich natürlich lieber durchgebracht."

Nina Mittelham sagte nach ihrem Sieg: "Im zweiten und vierten Satz habe ich sehr gut gespielt, in den anderen war ich etwas zu passiv. Nach der Auszeit bei 3:6 im Fünften konnte ich mich aber jedenfalls noch einmal steigern. Ich bin zufrieden, dass ich das Spiel gewonnen haben – das ist das, was am Ende zählt." Die Weltranglisten-14. trifft nun im Viertelfinale am Samstagvormittag auf die 16 Positionen hinter ihr notierte Chinesin Zhang Rui, der sie bislang einmal, 2017 im U21-Wettbewerb der Austria Open, gegenüberstand: "Damals habe ich mit 1:3 verloren, aber das ist ja ewig lange her. Schauen wir mal, wie es morgen läuft. Ich werde von Punkt zu Punkt spielen und auf jeden Fall versuchen, sie zu ärgern."

Patrick Franziska: "So kann es gerne weitergehen"
Nach seinem gestrigen 3:0-Erfolg über den Chinesen Chen Yuanyu blieb der Saarbrücker Patrick auch am zweiten Hauptrundentag im Olive Convention Centre Durban ohne Satzverlust. Der Europe-Top-16-Gewinner von 2021 setzte sich mit 11:7, 11:9 und 11:9 gegen den Taiwanesen Huang Yan-Sheng durch und steht am Samstag in der Runde der besten Acht dem für Borussia Düsseldorf in der TTBL spielenden Schweden Anton Källberg gegenüber, der sich gegen den Slowaken Lubomir Pistej klar in drei Sätzen behauptete. Franziska erwartet gegen Källberg ein vollkommen offenes Duell um den Einzug in die Vorschlussrunde: "Gegen Anton habe ich bislang schon häufiger gespielt, allerdings immer nur in der Liga und nicht bei internationalen Turnieren. Die beiden letzten Spiele habe ich verloren, davor einmal gewonnen. Er spielt schon sehr stark und vor allem auch konstant, aber in einem Viertelfinale trifft man sowieso immer auf eine Granate. Ich fühle mich echt in guter Form und es darf am Samstag bei diesem Turnier gerne so gut weitergehen wie an den beiden ersten Tagen."

Dang Qiu nutzt seinen dritten Matchball gegen Thakkar
Mit einem 3:1-Erfolg über den mit einer starken Vorstellung aufwartenden Inder Manav Vikash Thakkar zog Europameister Dang Qiu in das Viertelfinale ein. Gegen den Asiaten war zwar auch der vierte und letzte Durchgang noch einmal umkämpft, am Ende verwandelte der Düsseldorfer jedoch seinen dritten Matchball zum 13:11, ohne selbst in die Gefahr des Satzausgleichs geraten zu sein. Gegner des Weltranglistenzehnten im Kampf um den Einzug in das Halbfinale ist am Samstag der Franzosen Simon Gauzy, der sich gegen den Chinesen Xu Yingbin durchsetzte. Dang Qiu, der in Durban "einfach gut spielen und Dinge, die ich über Weihnachten trainieren konnte, in mein Spiel einbringen möchte", sagte nach dem verdienten Sieg: "Als Spieler will man ja immer seine Leistung steigern. Ich versuche, neue Sachen in mein Spiel einzuführen. Das gelingt mal mehr, mal weniger - aber natürlich auch nicht immer direkt von Anfang an. Aber als Spieler ist man dann erfahren genug, um daraus für sich die richtigen Schlüsse zu ziehen."

Shan Xiaona mit kühlem Kopf ins Viertelfinale
Einen starken Auftritt absolvierte Shan Xiaona. Die Nummer 24 der Welt, in Durban hinter Nina Mittelham an Position zwei gesetzt, besiegte Chinas Jugend-WM-Dritte Chen Yi mit 11:8 im Entscheidungssatz. Die Berlinerin zeigte in der brenzligen Partie eine Weltklasseleistung und bewahrte trotz drei vergebener Matchbälle im vierten Durchgang und trotz eines 6:8-Rückstands im Entscheidungssatz einen kühlen Kopf. Mit dem Rücken zur Wand verbuchte die EM-Dritte von München fünf Punkte in Folge und zog in das Viertelfinale ein, in dem nun am Samstag in Gestalt von Qian Tianyi eine weitere Spielerin aus dem Reich der Mitte auf die Deutsche wartet: "Ich hatte schon gedacht, dass ich eine Chance gegen Chen Yi habe. Ich bin in ganz guter Form, aber auch noch etwas müde von der langen Anreise. Deshalb sind mir ein paar unnötige taktische Fehler unterlaufen, dazu noch haben die Schiedsrichter einen Aufschlag abgezählt. Aber insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinem Einzel und hoffe, ich kann auch morgen wieder eine gute Leistung zeigen." 

Doppel: Sabine Winter stürmt zusammen mit Natalia Bajor ins Halbfinale
Einmal mehr stellt Sabine Winter auch in Durban ihre Qualitäten auch als exzellente Doppelspielerin unter Beweis. Die zweimalige Europameisterin stürmte heute zusammen mit der Polin Natalia Bajor durch einen 3:2-Sieg über Liu Weishan/Fan Siqi bis in das Halbfinale vor. Die Chinesinnen hatten gestern im Achtelfinale das DTTB-Duo Nina Mittelham/Shan Xiaona mit 3:1 aus dem Titelrennen geworfen. Auch am Samstag kommen die Gegnerinnen wieder aus dem Reich der Mitte. Dann trifft die deutsch-polnische Kombination auf das Duo Qian Tianyi/Shi Xunyao. Sabine Winter geht optimistisch in das Duell: "Im Halbfinale sind wir wieder die Underdogs. Aber wir haben ja auch heute bewiesen, dass China nicht unschlagbar ist. Also probieren wir morgen wieder alles und wenn sich uns die Chance bietet, mache ich dann hoffentlich besser als heute im Einzel gegen Nina und nutze sie dann auch."

Shan Xiaona und Patrick Franziska: Bronze bei starkem Mixed-Debüt
Das gemeinsame Mixed-Debüt der Berlinerin Shan Xiaona und des Saarbrückers Patrick Franziska endete erfolgreich. Das Duo unterlag in Durban erst in einem hochklassigen Halbfinale Chinas Jugend-Weltmeisterin von 2021, Kuai Man, und dem im Dezember mit dem U19-Weltmeistertitel geschmückten Lin Shidong. Zuvor hatten die Deutschen am Vormittag ihren ersten echten Härtetest gegen das eingespielte slowakische Weltklasse-Duo Barbora Balazova/Lubomir Pistej mit Bravour bestanden und gegen die Silbermedaillengewinner der EM 2020 sowie Halbfinalisten der European Games 2019 ihren vierten Matchball zum verdienten 3:1-Erfolg genutzt.

Vor Durban waren die routinierten Nationalspieler noch nie Seite an Seite angetreten. Patrick Franziska hatte bis dahin an der Seite seiner Standardpartnerin Petrissa Solja Erfolge gesammelt und unter anderem 2019 WM-Bronze und die European Games gewonnen. Nach dem plötzlichen Karriereende Soljas hielt Franziska nun Ausschau nach einer neuen Partnerin: "Nachdem Peti aufgehört hat, haben Nana und ich uns mal zusammengesetzt und beschlossen, es mal einige Turniere gemeinsam zu versuchen. Wir hatten vor Durban noch nie zusammengespielt. Es hat sich aber gut angefühlt und viel Spaß gemacht." Shan Xiaona war ebenfalls vom gemeinsamen Debüt angetan: "Das Mixed mit Patrick ist gut gelaufen. Unsere Spielsysteme passen gut zusammen." Bei ihrem ersten Einsatz gestern im Achtelfinale hatte sich das DTTB-Duo in vier Sätzen gegen die Contender-Lima-Finalisten Sarah de Nutte/Eric Glod (Luxemburg) durchgesetzt.

Die Spiele der Deutschen in der Übersicht:

Herren-Einzel

Achtelfinale
Dang Qiu - Manav Vikash Thakkar IND 3:1 (9,3,-6,11)
Patrick Franziska - Huang Yan-Sheng TPE 3:0 (7,9,9)

Viertelfinale
Dang Qiu - Simon Gauzy FRA 2:3 (8,-3,5,-8,-9)
Patrick Franziska - Anton Källberg SWE 1:3 (-6,-8,7,-6)

Damen-Einzel 

Achtelfinale
Nina Mittelham - Sabine Winter 3:2 (-9,2,-10,5,7)
Shan Xiaona - Chen Yi CHN 3:2 (-12,8,5,-11,8)

Viertelfinale
Nina Mittelham - Zhang Rui CHN 0:3 (-8,-4,-0)
Shan Xiaona - Qian Tianyi CHN 0:3 (-9,-9,-9)

Mixed

Viertelfinale
Shan Xiaona/Patrick Franziska - Barbora Balazova/Lubomir Pistej SVK 3:1 (6,-9,7,10)

Halbfinale
Shan Xiaona/Patrick Franziska - Kuai Man/Lin Shidong CHN 1:3 (-7,3,-8,5)
Qian Tianyi/Xue Fei CHN - Prithika Pavade/Felix Lebrun FRA 3:1 (6,4,-10,5)

Damen-Doppel 

Viertelfinale
Sabine Winter/Natalia Bajor POL - Liu Weishan/Fan Siqi CHN 3:2 (5,4,-8,-6,7)

Halbfinale
Sabine Winter/Natalia Bajor POL - Qian Tianyi/Shi Xunyao CHN 1:3 (-6,7,-8,-10)

Alle Spiele und Ergebnisse finden Sie auf der WTT-Turnierseite, einen Livestream auf YouTube.

(DTTB/DK)

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